1.02.2024
Seit 1986 zeichne ich alle Läufe auf. Das Laufen wurde ein fester Bestandteil meines Lebens. Es gab mir nach meinem Arbeitsunfall wieder Selbstvertrauen und Lebensmut. An über 190 Volksläufen habe ich teilgenommen. Dabei habe ich viele nette Menschen kennen gelernt und viele neue Freundschaften geknüpft. Mir kam es nie auf die Laufzeiten an, dabei sein war alles.
Besonders die Winterlaufserie in Hörkamp-Langenbruch hat mich voran gebracht. Dort lernte ich "durchhalten", alleine durch die Dunkelheit zu laufen, bei Wind und Wetter. Da schwärme ich heute noch von.
Die sechs Teilnahmen am Swiss Alpine Marathon in Davos waren die herausragenden Läufe in meinem Läufer Leben, auch so die Rennsteig Läufe. Aber auch der Hunderter in Unna gehört dazu.
Dann war ich siebenmal in Bräunlingen beim Schwarzwald Marathon dabei, jedes mal verbunden mit einem schönen Urlaub.
Unvergesslich die Marathon Läufe in Bramsche, immer Anfang März, oft auf spiegelglatter Laufpiste. Sie waren stets mein Saison Auftakt.
Vierzehn mal (und drei mal wandernd) lief ich beim Hermannslauf mit. Jeder Lauf war ein besonderer Lauf.
Die 24 Stunden Läufe in Minden und Bad Lippspringe waren ganz tolle Veranstaltungen, die auch einem wohltätigen Zweck dienten und weil wir Streak Runner uns dort jedes Mal trafen.
Auch die 12 Std. und 24 Stunden Läufe bei Carsten am Helenensee blieben in guter Erinnerung.
Das Streak Running nahm einen großen Teil meines Läuferlebens ein. Meine Laufserien gibt es hier.
Viel wichtiger waren für mich aber meine einsamen Läufe durch die Nacht. Die Ruhe in der Natur, die Dunkelheit und Stille. Die Begegnung mit dem Wildschwein. So etwas begeisterte mich immer wieder. Dabei lief ich meist um 60 km.
So kamen in meinem aktiven Läufer Leben 68925 km zusammen. Kilometer, die mir viel über das Leben gelehrt haben. Zwei Tote habe ich gefunden, die anscheinend freiwillig aus dem Leben geschieden sind. Einige male wäre ich selbst fast Opfer rücksichtsloser Autofahrer geworden. Aber die schützende Hand war immer über mir.
Im Jahr 2016 merkte ich einen immer größer werdenden Leistungsabfall, den ich aber auf das älter werden schob.
2017 konnte ich mit einem Mal kaum noch meinen Rasenmäher schieben.
Das veranlasste mich dann doch mal zum Doktor zu gehen.
Das Elend nahm seinen Lauf. Koronare 3-Gefäßerkrankung. Die ersten beiden Stents wurden gesetzt. Im Laufe der nächsten zwei Jahre kamen acht weitere Stents dazu.
Laufen war jetzt nur noch Nebensache. Als Ersatz machte ich mit meiner Frau und den Hunden viele Spaziergänge. Das half mir ein wenig.
Bis zum Frühjahr 2023 konnte ich damit sehr gut klarkommen.
Aber selbst das wurde mir nicht gegönnt.
Am 07.03.2023 platzte mir der Blinddarm. Notoperation und zehn Tage Krankenhaus.
Aber es kommt noch schlimmer.
Am 28.04.2023 platzt mir die Gallenblase und ich lande wieder zur Notoperation im Klinikum. Zehn Tage bleibe ich dort.
Aber schlimmer geht immer.
Am 13.05.2023 bekomme ich Fieber und Bluthochdruck bis 274/177. Notarzt angerufen und ab ins Krankenhaus. Im hochmodernen CT werde ich untersucht und auch direkt operiert. Im ehemaligen Gallenbett hat sich an der Leber ein Untertassen großer Abszess gebildet. Ich kann die OP am Bildschirm verfolgen und sehe wie Laser gesteuert der Weg in die Bauchhöhle führt und diese leergesaugt wird.
Dreizehn Tage bleibe ich im Krankenhaus. Die Behandlung mit Antibiotika haut das stärkste Pferd um. Lange habe ich unter den Folgen zu leiden.
Die Schmerzen an den Wunden nehmen nicht ab. Auch ein halbes Jahr nach der Operation habe ich immer noch ein Brennen an den Narben. Der Hausarzt entschließt sich nun doch für ein CT des Bauchraumes. Und siehe da, die Narben sind auf 19,8 cm Länge gebrochen.
Die Chirurgen geben mir einen Termin für Anfang April im Klinikum zur erneuten Operation.
Da kann man schon ganz schön von den Beinen kommen.
10.04.2024
Schreck am frühen Morgen. Um 04:00 Uhr morgens werde ich "blutdurchtränkt" wach. Die Narbe ist an einer Stelle aufgegangen und es tritt jede Menge Wundflüssigkeit aus. Gott sei Dank habe ich vom letzten Jahr noch passendes Verbandsmaterial um die Blutung zu stoppen.
Um 08:00 Uhr war ich dann beim Doc, der sich alles angeschaut hat und für Freitag einen Kontrolltermin fest legte.
12.04.2024
Besuch beim Hausarzt. Er meint es wäre alles noch im grünen Bereich. Am 17.04.2024 sollen wohl die Klammern gezogen werden. Wenn ich vorher noch Beschwerden bekomme, dann soll ich vorbei kommen.
17.04.2024
Ich komme gerade vom Hausarzt zurück. Die Klammern sind gezogen. Die Wunde sieht nicht optimal aus. Wir müssen den weiteren Heilungsprozess abwarten. Nächste Woche muss ich dann noch zum Lunge röntgen.
24.04.2024
Heute wurde die Lunge geröntgt, aber nichts hat sich seit 2016 verändert. Das ist schon mal gut. Nur wo kommt die Schwäche und Luftnot her. Weiter forschen.
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Über 31 Jahre wunderschöne Laufabenteuer nehmen im Jahr 2017 ein unvorhergesehenes, plötzliches Ende.
Es fehlt mir sehr.
Alles hat seine Zeit und jegliches Vornehmen unter dem Himmel seine Stunde.
Geborenwerden hat seine Zeit,
und Sterben hat seine Zeit;
Pflanzen hat seine Zeit,
und Gepflanztes ausreißen hat seine Zeit.
Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit;
Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit.
Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;
Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit.
Steine schleudern hat seine Zeit,
und Steine sammeln hat seine Zeit;
Umarmen hat seine Zeit,
und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit
Suchen hat seine Zeit,
und Verlieren hat seine Zeit;
Aufbewahren hat seine Zeit,
und Wegwerfen hat seine Zeit.
Zerreißen hat seine Zeit,
und Flicken hat seine Zeit;
Schweigen hat seine Zeit,
und Reden hat seine Zeit.
Lieben hat seine Zeit,
und Hassen hat seine Zeit;
Krieg hat seine Zeit,
und Friede hat seine Zeit.
Was hat nun der, welcher solches tut,
für einen Gewinn bei dem, womit er sich abmüht?
Ich habe die Plage gesehen,
welche Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.
Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er in ihr Herz gelegt, da sonst der Mensch das Werk, welches Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende herausfinden könnte.