Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Der Juni 2012


17.06.2012 

Eigentlich wollte ich ja heute bei Jobst von Palombini den Idaturmmarathon laufen. Schon gestern merkte ich, dass irgendetwas nicht so war, wie es sein sollte. Der Magen bereitete mir hin und wieder Schmerzen. Kann mich gar nicht erinnern, wann ich das mal hatte. Aber es war ja noch nichts Gravierendes.
Und heute Morgen fühlte ich mich fit und fuhr rüber nach Bad Eilsen. Jobst freut sich, dass doch wieder so viele Läufer den Weg zu Ihm gefunden haben und nach einer kleinen Einweisung für die Neulinge laufen wir los.
Michael ist auch mit dabei.
Schon auf den ersten Metern hab ich das Gefühl, es wird nicht mein Tag. Die Beine sind schwer wie Blei und ruck zuck bildet sich kalter Schweiß auf Stirn und im Nacken. Ehe ich mich versehe, bin ich nach hinten durchgereicht. Das stört mich aber wenig, denn der Weg ist ja noch lang.
So quäle ich mich zum ersten Mal die lange Steigung zum Idaturm hoch.
Oben angekommen, sehe ich in ca. hundert Meter Entfernung zwei Läufer vor mir.
Auf dieser ersten Runde halte ich den Abstand ziemlich konstant, obwohl ich hier schon das erste Mal in die Büsche muss. Die Magenkrämpfe zwingen mich dazu. Danach fühle ich mich etwas besser, aber der kalte Schweiß bleibt.
Am Verpflegungsstand gönne ich mir eine Cola, halte mich nicht lange auf und bleibe den beiden Vordermännern immer noch auf den Fersen.
Aber auf dem langen Anstieg zum Idaturm merke ich deutlich, wie mir die Kräfte schwinden. Richtig Spaß macht das Laufen so nicht.
Wieder muss ich in die Büsche, fühle mich richtig blöde, zumal ja auch einiges an Wanderern und Läufern auf dieser Strecke unterwegs ist. Aber was soll es, Watt mott dat mott.
Zum zweiten Mal komme ich an den Verpflegungsstand. Welch eine Freude, der kleine Sohn von Jobst steht auf der Bank, klatscht in die Hände und ruft mit lieblicher Kinderstimme immer wieder "Bravo, Bravo". Die Kinderaugen leuchten, sprühen Funken vor Freude. Voller Eifer klatscht er in die Hände. Diese unbändige Freude, dabei zu sein, die bringt das kleine Kerlchen richtig toffte rüber. Für mich ist das das absolute Highlight an diesem Tag. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Und als ich dem kleinen Kerlchen noch einige Salzstangen anbiete, da steigert sich die Freude ins unermessliche. "Mmh, mhm, lecker, lecker". Dies Worte mit voller Überzeugung gesprochen, dabei die leuchtenden Augen sehen, das ist mit keinem Gold der Welt zu bezahlen. Das ist unersetzlich.
Auch die Eltern von Jobst spenden wieder Beifall und aufmunternde Worte.
Mit diesen wunderbaren Eindrücken laufe ich weiter. Das gibt nochmals Auftrieb.
Wieder begebe ich mich auf den langen Anstieg zum Idaturm. Der Schritt ist kurz und wenig effizient. Die beiden Läufer vor mir sind nun dem Blickfeld entschwunden. Ich bin vollkommen platt. Bis zum Wendepunkt am Schwimmbad verschwinde ich noch zweimal in den Büschen. Kurz danach überrundet mich Jobst. Wie immer findet er nette Worte und nimmt sich ein wenig Zeit. Er ist schon ein besonderer Mensch, ein toller. Ich teile Ihm meine Lage mit, und das ich mich nach dieser Runde wohl abmelde. Er rät mir, doch zu wandern. Zeit wäre doch genug. Aber das ist nicht mein Ding. Ich möchte laufend einen Marathon beenden, nicht wandernd.
Es dauert nicht lange und ich erreiche den Verpflegungsstand zum dritten Mal. Hier stehe ich am Scheideweg, vierte Runde, oder aufhören.
Wenn es auch schwer fällt, ich entschließe mich aufzuhören. So platt wie ich mich fühle, ist es wohl die beste Entscheidung. Ich trinke noch eine Cola, dann laufe ich zurück zum Start. Dort melde ich mich ordnungsgemäß ab. Aus und vorbei. Es sollte nicht sein. Es war nicht mein Tag. Auch damit muss man umgehen können. Aber eines bleibt mir im Kopf: Diese leuchtenden Kinderaugen, das bleibt unvergesslich und entschädigt für alles.

16.06.2012
Ich hatte mich heute mit Michael zu einem kleinen Läufchen am Wasserwerk in Porta verabredet. Wie üblich starte ich dann bei Opa Walter, laufe die 1,4 km bis zum Wasserwerk, wo ich dann auf Michael treffe.
So auch heute. Aber ich war kaum 50 Meter gelaufen, als ich Bernd seine Stimme höre. Er ruft, ich solle doch noch warten. Es gäbe wichtiges zu berichten. Da bin ich doch gerne umgekehrt und ihm entgegengelaufen. Bernd wohnt hier so wunderschön gelegen, kümmert sich viel um alles, was hier geschieht. Hat Schlüssel für die Schranken und kennt Hinz und Kunz.
Und Er berichtet mir, dass in der letzten Woche hier im Wald unheimliches geschehe. Eigentlich ist Deutschland ja Tollwut frei. 

Aber hier wurden bereits fünf Füchse mit Verdacht auf Tollwut erlegt, in einer Woche. Das sei doch sehr bedenklich und ich sollte doch allen Hundebesitzern, denen ich begegne, dieses auch mitteilen.
Wir plauderten noch ein Weilchen, aber dann musste ich weiter, um Michael nicht warten zu lassen.
Auf den 1,3 Kilometern bis zum Wasserwerk machte ich mir natürlich so meine Gedanken. Nicht nur über die neuen Laufschuhe, die doch völlig unbekannte Muskeln an ihr Dasein erinnerten, nein, auch diese Sache mit den Füchsen. Wenn ein von Tollwut befallenes Tier zubeißt, dann kann das tödlich enden, denn ich bin nicht gegen Tollwut geimpft. Eine nachträglich Impfung ist auch nur in einem ganz kleinen Zeit Fenster möglich, wenn die Biss Stelle weit genug vom Kopf entfernt ist.
Bonnie z.B. ist geimpft, aber Ich? Das gibt zu denken.
Aber egal, nicht verrückt machen lassen. Erst mal Michael abholen, gemeinsam laufen, gemeinsam fachsimpeln, gemeinsam freuen. Das hat doch was.
Pünktlich komme ich am Wasserwerk an und Michael ist auch schon da. Ich berichte ihm von den Füchsen und wir beide traben unbedarft los. So soll es sein. Man kann nicht für alles Vorsorge treffen, sollte jedoch immer auf der Hut sein und gerade beim Trail laufen die Augen überall haben.
Wir starten durch, laufen auf schönen Trail und kommen auf den „Unteren Kirchweg“, ein längst vergessener Weg, richtig schön zugewachsen, mit einem kaum zu erkennenden Pfad. Ganz nach den Wünschen der Trail Läufer. Nach kaum zweihundert Metern kommt eine scharfe Rechtskurve, potzblitz, was da denn los. Wir trauen unseren Augen nicht. Da sitzt er nun, keine drei Meter von uns weg. Ich habe das Gefühl, das die Augen, in die ich schaue, um Gnade betteln. Der ganze Körper wackelt, zu schwach, um sich zu verteidigen. Vielleicht unser Glück. Aber ein bedauernswerter Anblick. Ein prächtiger Jungfuchs, schön gezeichnet, zu schwach, um weg zu laufen. Ein ganz armes Geschöpf. Wir verharren einen Moment, um dann vorsichtig den Rückzug anzutreten. Man kann ja nicht wissen, zu was ein Tier in höchster Not fähig ist.
Ich Blödmann vergesse natürlich vollkommen meine Handykamera, versuche stattdessen den Förster anzurufen. Aber dort meldet sich keiner. Also zurück laufen und meinem Freund Bernd Bescheid sagen. Gesagt, getan. Bernd ist noch draußen am Holz spalten. Wir berichten ihm das Erlebte. Er ruft sofort beim zuständigen Jagdpächter an und berichtet ihm.
Derweil laufen Micha und ich weiter. Nun nur noch auf Hauptwegen und kurzen Trails. Das ist uns hier doch nicht so geheuer.
Da wir Beide morgen wieder bei Jobst den Idaturmmarathon  laufen wollen, lassen wir es heute auch nicht so lange laufen, wie üblich. Für mich werden es dann doch schon wieder 10,8 km mit 284 Höhenmetern. Die neuen Laufschuhe sind auf Trail unschlagbar. Kein Stein unter den Sohlen zu merken, toller Gripp im schwierigen Gelände. Ich glaube, ich trage sie morgen beim Marathon.


15.06.2012
Die neuen Laufschuhe sind da. Proberunde mit beiden Hunden auf Schotterwegen am Kanal. Ein völlig neues Laufgefühl. Genial.
Gut 10 km



 13.06.2012
Mit beiden Hunden am Kanal und durch den Schaumburger Wald gelaufen. Schön ruhig und locker, den Hunden die Freiheit gelassen, die sie haben wollten.
Gut 12 km waren es am Ende.


11.06.2012
Beide Hunde sind am letzten Wochenende zu kurz gekommen. Aber heute sind sie dann mit mir gut 12 km am Mittellandkanal entlang und durch den Schaumburger Wald gelaufen. Da herrschte wieder eitel Sonnenschein. Die hohe Kunst des Schwimmens und das genüssliche kauen besonderer leckerer Gräser wurde mir eindrucksvoll vorgeführt.
Egal, wenn dadurch auch die Zeit pro km in den Keller ging. Es war schön, mal wieder zusammen unterwegs zu sein.


10.06.2012
Zugabe. Die Wesergebirgsläufer waren heute schon wieder unterwegs. Sandra mit Hündin Seven, Karin, Michael und ich waren auf Trail Suche im Wiehengebirge.


09.06.2012
Vollkommen beschwerdefrei sind die "Wesergebirgsläufer" heute wieder unterwegs gewesen. Mit Karin, Fransi und Michael war ich auf wunderschönen Trail unterwegs.
Den Laufbericht dazu gibt es   hier.


07.06.2012
Drei Wesergebirgsläufer/innen trafen sich heute am Kaiser Wilhelm Denkmal  um gemeinsam einen Trail zu laufen. Mehr davon hier.


06.06.2012
Mit Bonnie und Blacky eine Spülfeldrunde gelaufen. Die Tiere waren glücklich und zufrieden. Laufen, schnüffeln und zwischendurch mal etwas schwimmen. Das Leben kann so schön sein. Das drückt natürlich erheblich auf das Lauftempo, aber das ist mir egal.


03.06.2012
Und schon wieder traben die Wesergbirgsläufer durch die Gegend. Dieses Mal sind sie im Schaumburger  Wald unterwegs. Laufbericht dazu hier.


02.06.2012
Die Wesergebirgsläufer waren wieder unterwegs. Laufbericht dazu  hier.