Die Wesergebirgsläufer“ waren wieder unterwegs. Nach einem ziemlichen Terminhickhack haben wir uns Schluss endlich auf den 02.06.2012 um 08:00 Uhr in Hörkamp-Langenbruch geeinigt. Schade nur, dass dieser Termin für Carsten gar nicht passte. Aber es kommen ja noch viele andere Termine, so wir denn gesund bleiben und uns die Lauflust nicht verloren geht.
Und die Lauflust war wohl bei allen da, denn schon deutlich vor der Zeit trafen Renate, Michael mit Karin und Sandra mit Bennie am vereinbarten Treffpunkt ein. Sandras Schäferhündin Seven läuft auch wieder mit und freut sich über all ihre Begleiter, holt sich ihre Streicheleinheiten gerne ab.
Für die Jahreszeit ist es mit 9°C doch etwas zu kühl aber es bleibt wenigstens den ganzen Lauf über trocken.
Pünktlich um 08:00 Uhr starten wir und auf der alten Winterlaufstrecke. Der Weg führt uns in den schönen Bückeberg. Auf vier Kilometer laufen wir immer nur aufwärts, durch das „Wierser Tor“ hindurch in Richtung Radar Station. Hier tummeln sich bei feuchten, warmen Wetter Salamander und Schlangen in Massen. Ein kleines Paradies, wer es versteht, die Natur zu beobachten.
Um die Radarstation herum laufen wir weiter auf der Rollskistrecke, immer bergab. Es gibt viel zu erzählen und viel zu lachen. Eine tolle Truppe macht den Wald unsicher und manches Tier versteckt sich vor unserer Lautstärke und ergreift die Flucht.
Nur die Teerstraße abwärts laufen wäre ja auch langweilig. Wie letzte Woche versprochen, biegen wir gleich hinter dem „Wormstaler Tor“ ab, direkt in den dichten Wald hinein.
Quer Beet laufen wir durch den Wald, auf kaum noch zu erkennenden Trail. Hier stehen noch immer zwei Herden Mufflons, frei lebende Schafe. Da dauert es nicht lange, bis Seven deren Witterung aufnimmt. Die Tiere müssen auch ganz nah sein, frische Losung liegt hier genug herum. Dann treffen wir auf die erste Herde rechts vor uns. Die anderen bemerken es noch nicht. Nur Seven und ich. Das kann Seven so nicht zulassen, fremd riechende Tiere in unserer Nähe. Da muß sie aber erst mal nachschauen, was das ist. Alles rufen und pfeifen nützt nichts. Sie geht erst einmal teilacken, verschwindet im Unterholz. Sandra ist ratlos, so etwas hat Seven ja noch nie gemacht. Wir rufen, laufen kreuz und quer, pfeifen. Aber nichts passiert. Aber zwei – drei Minuten später, da kommt Seven ganz fröhlich an. Freut sich, dass Sandra sie so herzlich willkommen heißt und tut so, als ob nichts gewesen wäre. War ja auch nichts, die Neugier ist befriedigt, nichts passiert. Es kann weiter gehen.
Mir gelingt auf dem Trail noch ein Kunststück. Ich trete so genial zu, dass sich ein Ast durch den Schuh hindurch unter meine Zehen schiebt. Ich bleibe unverletzt, aber im Schuh ist ein dickes Loch.
Am Ende dieses Trail kommen wir wieder auf die Rollskistrecke, genau an dem Punkt, wo sich ein wunderschöner Ausblick in das Auetal bietet.
Wenige hundert Meter weiter erreichen wir die Dinosaurier Spuren.
Hier verweilen wir etwas länger und begutachten ausführlich diese mehrere Millionen Jahre alten Fährten. Ganz schön beeindruckend, wie deutlich die Spuren sichtbar und auch als gleichmäßige Fußabdrücke erkennbar sind.
Jetzt laufen wir ein Stück zurück, an der „Fox Eiche“ vorbei, eine lange Gefällestrecke, den Schierbachweg, abwärts. Kurz vor Liekwegen biegen wir rechts ab, auf den „Promilleweg“. Der heißt tatsächlich so. Aber den verlassen wir nach wenigen Metern, um auf einem wunderschönen Trail zu gelangen. Ein kleines Highlight, denn ein noch schönerer Trail steht uns bevor.
Nachdem wir „Brandts Hof“ erreicht haben, die Schützenhütte in Liekwegen hinter uns lassen, führe ich die Truppe zur Fürstenquelle. Mensch und Tier können sich hier laben. Ein Zertifikat zur Wasserreinheit hängt unweit neben der Quelle an der Wand.
Seven fühlt sich hier auch ganz wohl und findet viel zu schnüffeln.
Dann führt uns der Weg weiter, der schönste Streckenabschnitt kommt jetzt. Neben dem kleinen Bach her laufen, kriechen, watscheln wir hoch zur Fürstenstraße. Ein unglaublich schöner Trail liegt hinter uns, ein elend langer Anstieg folgt. Vorbei an Rückhalteteichen, die alle gut gefüllt sind, immer weiter bergauf. Hier zeigen sich die ersten Lauf Ermüdungen, das Tempo wird deutlich niedriger. Aber das ist ja auch ganz natürlich. Ich merke auch sehr wohl, dass mir die Laufkilometer fehlen. Wie geht es da erst unseren Berglauf Anfängern? Aber alle halten tapfer durch.
Selbst der fiese Anblick der Steigung vor Forsthaus Halt lässt uns nicht verzweifeln. Meisterlich wird er bezwungen. Denn wir wissen ja, danach geht es nur noch bergab. Drei Kilometer bis zum Ziel.
Die letzten Kilometer lassen wir es aber auch ruhig angehen, Stress wollen wir uns nicht machen.
Glücklich und erschöpft erreichen wir den Parkplatz. Ein wunderschöner Lauf mit Freunden/innen liegt hinter uns. Es war einfach toll. So macht Laufen Spaß.