Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Tagebuch April

 

26.04.2011
Es ist jetzt 10 Tage her, das ich damit begonnen habe,
täglich eine Tamsulosin Basic einzunehmen.
Das wurde nötig, nachdem nun endlich der Grund des immer stärker steigenden Blutdrucks gefunden wurde. Eine gutartig Vergrößerung der Prostata.
Diese ersten 10 Tage mit dem Betablocker waren die Hölle. Aber seit heute fühle ich mich wieder in der Verfassung zu laufen. Dann noch jeden zweiten Tag zur Therapie beim Orthopäden, ohne zu wissen, was da im Endeffekt bei raus kommt.
Was sagte meine Mutter immer: "Alt werden ist schei......". Ich konnte es nie so richtig begreifen, aber jetzt weiß ich, was sie damit meinte.



Aber Bonnie, Blacky und ich lassen uns nicht unterkriegen. Wir sind wieder unterwegs. Unsere normale Runde ändern wir heute und laufen ein gutes Stück wirklich querfeldein. Immer wieder müssen wir den Kurs ändern, da uns Bäche oder Wildzäune den Weg versperren. Aber es macht Spaß. Lediglich Blacky brauch wieder eine Pause. Als wir auf die Straße kommen, weigert er sich fünf Minuten lang einen Schritt zu laufen. Er bleibt stur sitzen und schaut sich die Welt an.




Bonnie nutzt die Gunst der Stunde und findet natürlich ein super Schlammloch. Muß wohl für sie ein Hochgenuß sein, sich darin zu wälzen.
Ich lasse ihr die Freude, denn sobald wir am Kanal sind wird sie sich in die Fluten stürzen und ist dann wieder einigermaßen sauber. Zu hause geht es ja doch noch unter die Dusche.
Für mich war es wieder ein kleiner Schritt vorwärts der Mut macht. So schnell gebe ich nicht auf.


12. - 22.04.2011      


Herrliches Sommerwetter. Die Ballone fahren wieder.
Gerne wäre ich dabei.



 Bonnie findet das gar nicht schön. Jeden Ballon muss sie verbellen.

 

Am 18.04.2011 feiern wir Geburtstag. Meine Zwillingsschwester ist mit einem befreundeten Ehepaar auf Urlaub am Steinhuder Meer. In der "Alten Schule" in Mardorf verbringen wir einen schönen gemeinsamen Abend im Kreis der engsten Freunde.


Das Badezimmer ist fertig. Ein Jahr Arbeit liegen hinter uns.
Ich danke allen, die mich dabei unterstützt haben, besonders an mein Enkelkind Malte, der mir wirklich toll geholfen hat. Danke schön.


Über ein Jahr Bauzeit für Küche und Bad.


Die Dusche.
20.04.2011

Ulrikes Geburtstag. Wieder volles Haus. Man kommt aus dem Feiern nicht mehr raus.


Zwei hungrige Vierbeiner warten auf ihre Fütterung.

Blacky wird nie satt und hofft immer auf eine kleine Zwischenmahlzeit.



11.04.2011
Endlich Temperaturen über 20°C, da muss man einfach raus. Bonnie konnte es  kaum abwarten, das es endlich los ging. In dieser Vorfreude wären wir noch fast in eine Radarkontrolle in der Tempo 30 Zone gefahren.  Aber es ist nichts passiert und so konnten wir unbeschwert auf Strecke gehen. Blacky ist zu Hause geblieben, will lieber die Küche bewachen.
So konnten Bonnie und ich in unseren alten Trott fallen und zügig durchlaufen. Lediglich zwei-drei mal wollte Bonnie ins Wasser, ansonsten ging es immer nur vorwärts. Sie ließ sich nicht beirren. Die Leine blieb immer unter Spannung.
Ich ließ Bonnie einfach führen und sie bestimmte den Weg, schaute sich an den Kreuzungen immer zu mir um (Ich glaube, sie grinste mich richtig an) um dann ganz gegen unsere Gewohnheit genau in die andere Richtung zu laufen, so nach dem Motto: Abwechselung muss auch mal sein.
Nach etwas über 10 km waren wir dann glücklich und zufrieden wieder am Auto.


10.04.2011
Was für ein wundervolles Wetter. Keine Bereitschaft mehr. Raus in die Natur heißt das Motto.
Bonnie und Blacky sind vollauf begeistert und können es kaum abwarten.
Also rein ins Auto und ab zum Kanal.
Spontan beschließe ich mal wieder ganz einsame Wege zu laufen. Brauch ja keiner sehen, wie lahm wir geworden sind.
Hinter dem Hafen laufen wir links rüber in den Wald. Nach kaum 500 Metern treffen wir auf eine nette Frau mit zwei ebenso netten großen Hunden. Wir plaudern ein bisschen während die Tiere zusammen spielen.
Bald geht es dann weiter, über die Landstraße hinweg und dann fast genau geradeaus weiter direkt in den Wald. Kein Weg ist zu erkennen aber ich weiß, das wir gleich auf einen wunderschönen Trail gelangen. Welch ein Hochgenuss, diesen Weg laufen zu können. Meine beiden Weggefährten finden immer wieder ein Schlammloch in dem sie sich genüsslich wälzen können. Oder einen kleinen Bach in dem sie sich den Dreck wieder rausschwimmen können. Einfach nur schön, die Beiden dabei zu beobachten.
Mir geht es nicht so gut dabei. Der Zeh macht doch einige Schmerzen. Was da wohl von werden soll?? Ebenso die Nackenwirbel. Die CT-Aufnahmen letzte Woche ergaben nichts gutes. Kommende Woche hab ich damit Termin beim Orthopäden. Beim Laufen hab ich öfter totalen Kraftverlust, bis hin zu Lähmungserscheinungen in der rechten Schulter. Arbeiten mit den Armen über Kopf sind fast unmöglich geworden. Schmerzen sind mein ständiger Begleiter. Ich wehre mich dagegen, will es nicht wahrhaben. Laufe einfach weiter. Die beiden Tiere lenken mich immer wieder ab. Besonders Blacky, der ist heute richtig super drauf. Kein Wasserloch lässt er aus.
Hinter Schloss Baum biegen wir wieder vom Hauptweg ab in eine Sackgasse. Fahrräder und Autos kommen da nicht durch. Aber wir, denn der Wald ist ziemlich trocken. Es hat lange nicht geregnet. Hier hab ich mit Malte genau auf den Tag vor einem Jahr eine Wildschweinherde beobachtet. Aber heute treffen wir auf kein einziges Schwein. Dafür aber auf viele seltene Wasservögel, die gerade eine Rast an dem kleinen versteckten See einlegen. Das ist mein Lieblingsplatz hier im Schaumburger Wald. Selbst Bonnie und Blacky bleiben andachtsvoll stehen und genießen diesen Anblick. Irgendwann bemerken uns die Tiere und mit lauten Flügelschlag treibt es sie gen Himmel. Blacky nutzt die Gunst der Stunde und geht erst wieder schwimmen.
Bald darauf laufen wir weiter. Ich kann beobachten, wie die Tiere zurückkommen und sich hinter uns wieder niederlassen. Sie ahnen wohl, das von uns keine Gefahr ausgeht.
Eins macht mich dann aber doch stutzig. Wieso stehen hier Eimer mit Mais rum? Um diese Jahreszeit brauchen doch keine Tiere mehr gefüttert werden. Oder sollen damit irgendwelche Tiere angefüttert werden ?
Werde ich wohl nie rausbekommen. Also laufen wir weiter.
Bald sind wir wieder am Kanal angelangt. Während es im Wald angenehm kühl war, trifft uns hier die volle Kraft der Mittagssonne. Es dauert nicht lange bis ich doch ganz gut ins Schwitzen komme. Das wunderschöne Wetter lockt natürlich wieder viele Radfahrer an den Kanal. Das heißt, wir müssen immer schön aufpassen, ob kein Radfahrer von hinten kommt und wir ihm dann den Weg versperren.
Das ständige Umdrehen ist Gift für meinen Nacken. Die Schmerzen werden immer unangenehmer und die Schwindelattacken dauern dann auch immer länger.
Aber auch das überstehen wir und nach etwas über 15 km treffen wir wieder im Hafen ein. Als Muggler kann ich noch beobachten wie zwei Geocacher einen Cache suchen. Ich weiß wo der Schatz liegt, lasse sie aber alleine weitersuchen.
Ein schöner, wenn auch nicht schmerzfreier Lauf liegt hinter uns. Mal sehen, wie es weiter geht.


Hier beginnt die schöne Laufstrecke, von Menschen unberührt.


Eine fast ein Kilometer lange schnurgerade Schneise. Acht Hochsitze gibt es auf dem Abschnitt. Betreten ist unerwünscht.


Ein kleines Paradies, mitten im Wald versteckt.


Warum wird hier mit Mais angefüttert? Um diese Jahreszeit.

Wieder am Kanal angekommen.

Auch die Modelflieger nutzen das wunderschöne Wetter. Da könnte ich stundenlang zusehen. Einfach toll, was die mit ihren Maschinen alles können.


Mein Fuß nach dem Lauf. Richtig Spaß macht das so aber nicht.