31.10.2004 Abends
Bonnie musste natürlich auch zu ihren Recht kommen. Gerne lief ich mit ihr dann heute Abend noch zum Kanal und dann durch das Dorf zurück. Unterwegs wollte ein Dalmatiner Rüde sich mit ihr anlegen. Aber sie kümmerte sich gar nicht um den Rüden und lief einfach weiter, während der von seinem Frauchen energisch was auf die Ohren bekam. Sieben Kilometer standen dann auf der Liste, für Bonnie eigentlich zu wenig.
31.10.2004 Morgens
Die Winterlaufserie in Hörkamp-Langenbruch beginnt heute. Ich hab mir fest vorgenommen, etwas länger zu laufen. Als ich um 6:00 Uhr hier losfuhr, sah das Wetter noch ganz gut aus. Aber kurz vor Stadthagen setzte dann Regen ein. Und der hielt sich fast den ganzen Lauf über.
Um kurz vor Sieben bin ich dann gestartet. Hans Duske war schon vor Ort und hat die Anmeldeformalitäten aufgenommen.
Zu allen Überdruss hatte nun auch noch Nebel eingesetzt. Einsam und alleine lief ich in die Dunkelheit. Aber lange hielt sie nicht mehr an.
Ich war noch keine 20 Minuten gelaufen, als mir schon das erste Mufflon über den Weg lief. Wenige Minuten später entdeckte ich das 2. Tier. Erstaunlich, wie sie doch ihre Reviere ausdehnen. Hier hatte ich noch nie welche beobachtet.
Durch Regen und dicke Nebelfelder lief ich weiter. Nach 1:05 Std. kam ich am Schützenhaus vorbei. Ich machte unterwegs noch ein paar Fotos, die aber bei der Witterung nicht allzu schön gelungen sind.
Am Vereinshaus stärkte ich mich mit einem Tee und lief dann nach 2:05 Std. los zur zweiten Runde. Insgesamt war ich dann 4:08 Std. unterwegs. Leider blieb mir keine Zeit, das köstliche Kuchenbüffet auszukosten, da ich zu einem Störeinsatz gerufen wurde. Das hinderte mich aber nicht, zwei Stück Kuchen mitzunehmen.
Ein guter Auftakt zur Winterserie mit 36 km liegt hinter mir. Freue mich schon auf die nächste Serie in 14 Tagen.
30.10.2004
Den ganzen Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit im Garten gewesen. Anschließend noch 5 km mit Bonnie durch das Dorf gelaufen. Ulrike hat sich rechts das Schlüsselbein gebrochen und ist fast ganz "kampfunfähig". Dadurch viel Arbeit zusätzlich für mich.
29.10.2004
Um 18:00 Uhr sind Bonnie und ich zum Mittellandkanal gelaufen. In den Feldern waberte der Bodennebel und stellenweise hatte man nur äußerst geringe Sichtweiten. Gespenstisch wurde das mit einsetzender Dunkelheit. Da kam dann auch der Vollmond langsam hoch und bot ein herrliches Bild. Ein wunderbarer Herbstabend. Trotzdem war es erstaunlich, wie lange ich ohne Stirnlampe laufen konnte. Der Mond leuchtete es doch schön aus. Aber die letzten 5 km musste ich dann doch die Lampe anschalten. In ihren Schein leuchteten mich dann auch gleich die Augen eines Ungarischen Vorsteher Rüden an. Das Herz rutschte mir fast in die Hose, aber gleich hinter ihm kam auch sein Herrchen. Ich erkannte beide, der Schreck ließ nach, denn die Tiere kommen prima miteinander aus, sie kennen sich schon länger und jeder respektiert den anderen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie cool Bonnie doch mit anderen Hunden umgeht. Ihr Vorgänger, Stups, war da doch ganz anders.
28.10.2004
Wieder nicht viel Zeit zum Laufen. Aber für 10 km mit Bonnie hat es noch gereicht.
27.10.2004
Um 17:00 Uhr sind Bonnie und ich gestartet. Die 22 km Runde wollen wir laufen. Das Wetter ist herrlich. Wir wissen auch, das wir lange im Dunklen laufen werden. Aber dafür haben wir ja die Stirnlampe dabei. Also zuerst laufen wir durch den Schaumburger Wald, der heute noch einmal von vielen Menschen bevölkert ist. Kurz bevor dann an den Kanal kommen, kommt von hinten ein Radfahrer. In seiner Begleitung befinden sich zwei Hunde, Rhodesien Ridgeback, Hunde, wie ich noch keine besseren erlebt habe. Sie gehorchen auf die leisesten Befehle seines Herrchens, selbst der Rüde, der zu gerne mit Bonnie spielen möchte, bleibt treu sitzen.
Ich unterhalte mich einen Augenblick mit dem "Rudelführer", und dann laufen wir weiter. Die ganze Woche hatte ich einen Fotoapparat dabei, in der Hoffnung, die Tiere mal zu fotografieren. Aber ich hab sie nicht getroffen. Und heute hab ich keinen Fotoapparat dabei. Ärger.
Als wir dann am Kanal ankommen, ist es doch schon ziemlich dunkel geworden. Aber 3 km können wir noch so laufen, bis wir dann die Lampe anschalten müssen. Wir genie0ßen die Einsamkeit, denn von nun an begegnen wir niemanden mehr.
Bonnie hat heute wieder viel Gras gefressen, ob sich das Wetter nun ändert? Sagt der Volksmund ja, wenn Hunde Gras fressen, dann soll es regnen.
Egal, nach 2:17 Std. sind wir wieder zu Hause. Es war ein schöner Lauf und mir geht es doch wieder richtig gut.
26.10.2004
Mit Bonnie eine 10 km Runde am Kanal und durchs Dorf gelaufen. Wir hatten nicht die Zeit länger zu laufen. War auch nicht schlimm, wir wollen es ja noch nicht wieder übertreiben. Langsam aufbauen.
25.10.2004
Es war wieder so ein besonderer Tag. Ich konnte wieder arbeiten ( ja, selbst nach 35 Berufsjahren macht mir mein Job immer noch Freude ). Es war ein herrlicher Herbsttag, das Laub fällt jetzt mächtig. Mir bietet sich eine besondere Farbenpracht, wie sie nur der Herbst zaubert. Ein ordentlicher Wind begleitet Bonnie und mich auf unserer 22 km Kanal-Wald-Strecke. Einfach herrlich, wenn Bonnie immer wieder Schwimmeinlagen einlegt, Enten jagt und einfach ihre Lebensfreude aussprüht. Und sie rennt richtig zügig, ich kann sie kaum bremsen. Meine vorher gespürte Müdigkeit ist vollkommen verflogen. Dieser Lauf lässt alles vergessen. Ich brauche keine Kommandos geben, ich glaube, Bonnie ahnt jeden Gedanken von mir. Wir sind ein unschlagbares Team. Jeder weiß genau, was der andere will, wo der Weg lang geht. Wir brauchen keine Worte. Es läuft auch so wie geschmiert. Als wir wieder aus dem Wald an den Kanal kommen, das steht der Mond schon am Himmel, fast ganz ausgefüllt. Ein herrlicher Anblick. Wir laufen in die Dunkelheit hinein. Der Weg ist nicht mehr weit, bis ins Dorf. Dann wird die Sicht besser, die Straßenlaternen leuchten uns den Weg aus. Wir bleiben mit 1:59 Std. knapp unter der 2 Stunden Marke. Für diese 22 km Strecke eine ordentliche Zeit. Es ist ja nur Training.
24.10.2004
Das herrliche Wetter lockt uns raus. Bonnie und ich traben gemütlich unsere 22 km Kanalrunde. Ich habe keine Beschwerden mehr und so genießen wir den Lauf und das Wetter. Es herrscht mächtig Betrieb auf unserer Strecke und Bonnie knüpft wieder zarte Bande zu anderen Rüden.
2:19 Std. brauchen wir für die Strecke, die wir sonst in 2:05 Std. laufen. Ich bin froh, das es schon wieder so gut klappt.
23.10.2004
Der Doc ist vollkommen zufrieden. Die Wunde ist sehr gut verheilt. Wenn keine Probleme mehr auftreten, dann darf ich Montag wieder arbeiten. Ich freue mich natürlich, denn mein austrainierter Körper hat alles sehr gut verkraftet. Ich fühle mich wieder fit.
Darum bin ich heute mit Bonnie eine kleine 10 km Runde gelaufen. Es hat zwar 1:19 Std. gedauert, aber Bonnie hat mich mächtig ausgebremst, denn sie musste ordentlich schnüffeln und Gras fressen. Ich hab es ihr mit Freude gegönnt, denn irgendwo bin ich auch noch schwach.
Aber ich habe es richtig genossen, als der Herbststurm um uns rumgeweht ist. Die Blätter flogen um uns herum, es war einfach herrlich. Endlich wieder draußen. Die frische Luft genießen, die goldene Abendsonne, es passte einfach alles. Gibt es etwas schöneres, als so in sich zu kehren, das Leben zu genießen, die Natur erleben. Und Bonnie an der Seite zu haben, an ihrer Freude teilzuhaben. Es gibt für mich nichts schöneres. Ich bin einfach glücklich, wenn es auch eine "schlechte" Zeit ( 01:19 Std.) war, aber für mich war sie eine wunderbare Zeit. Ich ziehe daraus Kraft für die Zukunft. Es läuft wieder, ich habe wieder Pläne für die Zukunft. Und ich bin dankbar, dankbar dafür, das "Er" mir wieder geholfen hat.
Ob das aber schon wieder der Beginn eines neuen "Streak" ist, das wag ich noch nicht zu glauben. Warten wir es ab.
22.10.2004
Das Läufer Innenleben kommt ganz schön durcheinander. Herz und Kreislauf sind ganz durcheinander, das Laufen fehlt. Ich werde "unerträglich" für die Familie.
21.10.2004
Der VfL Fleckenberg, einer der Ausrichter des Rothaarsteig Marathon, hat mir heute seine Vereinszeitschrift zugeschickt. Sie haben darin meine Bilder und meinen Laufbericht veröffentlicht. Schönen Dank dafür. Habe mich auch schon für nächstes Jahr angemeldet und die Startnummer 205 bekommen. Außer dem bin ich für den Humfeld Marathon am 20.11.2004 gemeldet.
Von der OP merke ich nichts mehr. Der trainierte Körper kommt mit so etwas wahrscheinlich doch besser klar, wie ein untrainierter. Glaube ich jedenfalls.
20.10.2004
Ich schmiede schon wieder Pläne für die Läuferzukunft. Ein untrügliches Zeichen, das es mir besser geht.
19.10.2004
Die Schmerzen lassen nach. Unangenehm ist es aber immer noch.
18.10.2004
So schnell wird man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Der Streak ist gerissen!!!!!!!
Nun hat es mich richtig erwischt. In der Nacht von Sonntag auf Montag bekam ich heftige Schmerzen am „Allerwertesten“. Sie wurden schier unerträglich. Ein Knoten, dick wie eine Kirsche wurde immer größer. Ich gleich um acht Uhr zum Hausarzt. Diagnose: „Anal Thrombose, kurz vor dem Platzen. Sofort operieren.“
Ab zum nächsten Chirurgen und dort gleich unters Messer.
Die nächste Nacht, von Montag auf Dienstag, wurde zum Alptraum. Um 1:00 Uhr Nachts ist die Wunde aufgebrochen. Ich verlor eine große Menge Blut. Mit dem Krankenwagen wurde ich ins Krankenhaus gebracht. Dort versorgte man die Wunde und um 3:00 Uhr war ich wieder zu Hause.
Um 8:00 Uhr wieder zum Chirurgen, Wunde erneut versorgt und nun genieße ich die Schmerzen.
Damit ist mein Streak gerissen. Aber trotzdem war es eine schöne Zeit. Als neue Motivation habe ich nun, die 449 Tage zu knacken. Wenn ich dann wieder laufen darf, starte ich bei „0“. Aber da kann ich gut mit leben.
Allen Streaken und sonstigen Läufer/innen wünsche ich, dass sie von Krankheiten verschont bleiben und „gut Lauf“.
17.10.2004
Der Tag danach. Mit Bonnie bin ich locker die 8 km Kanalrunde getrabt. Trotzdem das ich gestern den Marathon mit 86% der HF-max gelaufen bin, hab ich heute keinen Muskelkater und auch keine schweren Beine. So hab ich mir Laufen immer vorgestellt und so bin ich der Vorstellung auch schon ganz nah gekommen. Das tägliche Laufen hat mich da doch sehr weit nach vorne gebracht.
16.10.2004
Heute bin ich den Rothaarsteig Marathon über 42,195 km und 835 Höhenmetern gelaufen. Geniale Strecke mit netten Leuten gelaufen. Ausführlicher Bericht mit Bildern.
15.10.2004
Morgen bin ich beim Rothaarsteig Marathon. Mit 42, 195 km und 838 Höhenmetern wird das kein ganz leichter Lauf. Aus diesen Grund sind Bonnie und ich heute nur eine kleine 5 km Dorfrunde gelaufen.
14.10.2004
Vom Badelatschenlauf habe ich nichts in den Knochen gemerkt. Kein Muskelkater oder dergleichen. Sollte man ruhig öfter machen. Aber heute bin ich mit Bonnie dann wieder in normalen Laufschuhen die 8 km Kanalrunde gelaufen. Samstag möchte ich ja gerne den Rothaarsteig Marathon laufen, darum schalte ich mal einen Gang zurück.
13.10.2004
Es ist Feierabend. Frohgelaunt geht es in die Umkleideräume, fertig machen zum Laufen. Da stehe ich, bin fertig umgezogen und nun der Hammer. An alles hab ich gedacht, nur im Eifer des Gefechts heute Morgen, da hab ich sie zu Hause stehen lassen : Was also machen. Die Kollegen sind schon fort, die mich mitnehmen können. Zu Hause anrufen, mich abholen lassen? Nee, ich will ja laufen. Die Arbeitsschuhe haben Metallkappen und sind zu unbeweglich. Was bleibt noch über ? Die Badelatschen. Kurze Anprobe, dann fällt die Entscheidung. 10 km in Badelatschen werde ich laufen. Wenn es nicht klappt, kann ich immer noch zu Hause anrufen und mich einfangen lassen.
Raus geht es. Innerlich muss ich grinsen. Lange Laufhose, weiße Socken und dazu die Badelatschen. Als ob ich irgendwo ausgebrochen wäre. Aber schon nach den ersten Metern hab ich ein gutes Gefühl an den Füßen. An der ersten Ampel natürlich rot, warten. Da kommt Michael mit Fahrrad und muss auch warten. Er mustert mich von oben bis unten und fragt entgeistert: Mit solchen Schuhen läufst Du ? Wie soll ich ihm das erklären, die Ampel wird grün und weiter geht es. Auf der Stiftstraße laufe ich knapp 15 Minuten und dann geht es glücklicherweise an den Kanal. Es läuft eigentlich super in den Latschen. Auf der Straße lagen die Schuhe super. Mal sehen, wie es nun auf den doch etwas holperigen Leinpfad funktioniert. Die Kilometer rollen und ich finde es richtig toll. Lediglich die Zehen werden immer kälter. Offene Schuhe bin ich nun einmal nicht gewöhnt. Man gut, das noch kein Winter ist. Bei Stromkilometer 105 geht es runter ins Dorf. Ein extrem holperiger Weg. Das wird die einzige Stelle, an der die Latschen unpässlich waren, aber ich komme heile zum Asphalt runter. Mittlerweile macht es richtig Spaß in den Latschen. Ich frage mich sogar, warum es so teure Laufschuhe sein müssen, wenn ich doch unter diesen Bedingungen ohne Probleme laufen kann. Nach 1:05 Std. bin ich wieder zu Hause. Dort hab ich natürlich die "Brüller" auf meiner Seite und der Spott ist mir gewiss. Aber ich bin fast genau so schnell wie gestern in Laufschuhen gelaufen, habe neue Erfahrung gesammelt und bin mal gespannt, was die Muskeln morgen dazu sagen.
12.10.2004
Zärtlich weckt mich "Läuferherzi" heute Morgen um 04:45. "Stehe auf, es ist herrliches Läuferwetter. Lauf zur Arbeit" flüstert es mir nachdrücklich in das Ohr. Ich stutze und frage mich sogleich, "warum eigentlich nicht". Also rasch raus aus die Mupfel und schnell ins Bad. Rasieren, damit die Kunden mich erkennen. Laufklamotten an, den Rucksack mit Wechselwäsche packen, duschen kann ich in der Firma. Kein Problem mit der Logistik. Raus geht es. Ganz schön kalt geworden. 2°C stehen auf dem Thermometer an der Sparkasse. Ich laufe extra zur Mainstr. und dort an den Kanal. Wenn ich diesen Umweg nehme, dann hab ich 10 km auf dem Zähler stehen. Das gefällt mir. Es sind nämlich so exakt 10 km, so wie ich mir das wünsche. Am Kanal schalte ich die Stirnlampe an und genieße die Ruhe des Morgens. Das "Läuferherz" genießt diese Minuten und saugt sie gierig auf. Herrlich, so durch den Bodennebel zu laufen. Ein Motorschiff kommt mir mit erstaunlich leisen Fahrgeräuschen entgegen, fast wie von Geisterhand geschoben. Gespenstisches Panorama im Morgennebel. Erinnere mich an den Film "Die Nacht des Grauens". Weiter geht es, vorbei am Getreidelager des Land Bund, an Weser Alu, bis zum Wasserstraßenkreuz. Hier führt der Mittellandkanal über die Weser. Es ist immer noch ziemlich dunkel, aber ich komme jetzt bald in die Stadt. An der Stiftstr. verlasse ich den Kanal und es geht nun schnurgerade fast 3 km bis zu meiner Arbeitsstelle. Wunderbar, wenn der Morgen so anfängt. Nach dem Duschen einen frisch geernteten Apfel essen und um 7:25 sitze ich frisch und fit am Arbeitsplatz.
Nach Feierabend geht es den gleichen Weg zurück. Wieder meldet sich "Läuferherzi" und raunt mir unaufhörlich zu: "Es läuft so gut. Denk an Bonnie. Was sagt sie, wenn Du nach Hause kommst, in Laufklamotten, durchgeschwitzt. Und Bonnie, was soll sie? Soll sie nicht laufen, willst Du sie enttäuschen. "Läuferherzi" redet mir ein schlechtes Gewissen ein. Und "Läuferherzi" hat ja recht. Es läuft wirklich super. Bonnie will ich nicht enttäuschen. Als ich dann nach 1:03 Std. zu Hause ankomme, da umzingelt Bonnie mich sofort und freut sich, das ich die Laufsachen anhabe. Sie legt mir ihre Pfötchen auf die Schultern und wirft immer wieder den Kopf in den Nacken. Ein Demutszeichen, wie es größer nicht geht. Ich beruhige sie und hole ihr Laufgeschirr. Da ist sie nicht mehr zu halten. Voller Freude schlabbert sie mir noch durch das Gesicht und dann geht es los. Geplant hab ich die 8 km Kanalrunde. Aber "Läuferherzi" meldet sich schon nach wenigen Kilometern und beschreibt mir immer wieder diesen wirklich herrlichen Oktobertag. Ein Tag, nur um zu laufen. Die goldene Abendsonne leuchtet so herrlich. Das Laub fällt und bedeckt die Wege. Es wird mächtig Herbst. Eine wunderbare Jahreszeit. Nicht mehr diese Hitze, die mich immer dazu zwingt , Getränke mit zu nehmen. Nein, es ist ein ganz anderes Laufen. Also entschließen wir uns, doch die lange Strecke zu nehmen. Nur jetzt links herum, das heißt, zuerst durch den Schaumburger Wald. Denn es würde uns nachher hier doch ziemlich dunkel werden. So machen wir es. Bonnie begutachtet ausgiebig die Stellen, an denen die hier massenhaft auftretenden Wildschweinrudel das Erdreich aufgewühlt haben. Sie ist richtig glücklich. Ich fühle, das ist wieder so ein Lauf Tag, wie man sie sich immer wünscht, aber nur selten bekommt. Es ist, als trügen mich die Engel. Nichts tut weh, alles läuft flüssig. Ich brauche keine Getränke, keine Nahrung, es ist einfach herrlich. Zurück am Kanal wird es jetzt immer schneller dunkel. In der Ferne zeichnet sich das Wesergebirge gegen den Abendhimmel ab. Eine herrlich lange Bergkette, die den ganzen Horizont einnimmt. Erinnerungen an viele schöne lange Läufe dort kommen hoch. Es ist einfach ein überwältigender Moment. Ich bin stolz, ein Streaker zu sein. Was hab ich in der Zeit schon alles erkundet und abgelaufen. Was hab ich alles für mich neu entdeckt. Und im letzten Jahr mit meiner treuen Bonnie zusammen gelaufen. Wie ist sie dankbar dafür. Immer lieb und ohne Tadel. Was kann man sich schöneres vorstellen. Ich jedenfalls nichts. Ich bete jeden Abend zum Herrgott, das er mir dies Gnade des Laufens lässt und bin Ihm unendlich dankbar dafür.
Nach den letzten Schwimmeinlagen kommen wir dann wieder ins Dorf. Der Alltag holt uns ein. Aber auf schwebenden Fuß laufen wir zu Hause ein. Nichts hat den Lauf getrübt. "Läuferherzi" hat recht gehabt. Ein Tag wie es nicht viele gibt. Man muss es nur erkennen und die Gunst der Stunde nutzen. Das ist die eigentliche Kunst. Der Rest kommt von alleine.
11.10.2004
Mein erster Enkelsohn wird heute drei Jahre alt. Das muss natürlich gefeiert werden. Aus dem Grunde sind Bonnie und ich natürlich heute nur eine kleine 5 km Dorfrunde gelaufen. Ab Morgen laufe ich wieder zur Arbeit hin und zurück, da Töchterchen mein Auto braucht, um zur Schule zu kommen. Mal sehen, wie mir das bekommt.
10.10.2004
Eigentlich wollte ich ja heute in den Süntel fahren und dort laufen. Aber Töchterchen brauchte unbedingt mein Auto. Also blieb uns wieder nur die Kanalrunde. Die bin ich dann mit Bonnie auch ganz in Ruhe gelaufen.
09.10.2004
Heute sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Mit Bonnie die 22 km Kanalrunde gelaufen. Herrlicher Oktober Tag. Die Sonne gibt noch einmal alles. Morgen möchte ich mit der Erkundung des Süntels beginnen. Mal wieder einen Long - Jogg machen.
Ein Blick heute über den Gevatter See zum Wesergebirge.
08.10.2004
Rufbereitschaft ist zu Ende. Erst einmal nur ans schlafen gedacht. Die Ruhe fehlt mir doch. Wer so im Training ist, der braucht auch seinen Schlaf. Und den hab ich nachgeholt. Dann eine Dorfrunde mit Bonnie gelaufen. Aber ich bin einfach noch platt.
07.10.2004
Viele positive Überraschungen auf der Arbeit. Der Einsatz lohnt sich. Heute ist die letzte Nacht mit Rufbereitschaft. Ab morgen wieder mehr Zeit. Die läuferische Regenerationsphase der letzten Tage zahlt sich aus. Mit Bonnie die Dorfrunde gelaufen. Gar nicht das Gefühl nach Laufen gehabt, es war fast wie "Schweben" :-)
6.10.2004
Beruflich viel Arbeit und kaum Zeit zum Laufen. Nur bis zum Sperrtor am Kanal und dann durch das Dorf zurück.
05.10.2004
Beruflich viel Arbeit und kaum Zeit zum Laufen. Nur eine Dorfrunde mit Bonnie.
04.10.2004
Heute sind wir erst um 18:15 Uhr von zu Hause losgekommen. Trotzdem liefen wir zum Kanal und dann in Berenbusch gleich in den Schaumburger Wald. Denn es würde uns sonst dort zu dunkel. Der Rückweg am dunklen Kanal auf topfebenen Weg ist mühelos zu laufen. So kam es dann auch. Als wir wieder am Kanal waren, da war es doch schon ziemlich dunkel. Die letzten 2 km nahm ich dann die Stirnlampe in Betrieb. Bis wir den Kanal verließen, war alles glatt und super gelaufen. Dann jedoch häufte sich der Schei..... Als erstes passierte folgendes: Wir kommen bei meinem Onkel an der Mainstr. vorbei. Der Nachbar hat einen "lammfrommen" Jagdhund, der immer frei rumläuft. Vier mal hat er uns schon als Jagdbeute auserkoren. Doch heute war es die Spitze. Er kommt vom Hof hinter uns her und schnappt immer wieder nach meinen Waden. Nein, nicht das er sich um Bonnie kümmert. Meine Waden haben es ihm angetan. Mit wilder Fuchtelei und schreien, gelingt es mir, ihn zu erschrecken. Dann hört er die Stimme seines Herrchens und macht in der Luft kehrt. Bei seinem "Chef" bekommt er es erst mit einer Holzlatte zu tun. Ich rufe ihm zu "Das war jetzt das fünfte mal, das er hinter uns her ist". Und was bekomme ich zur Antwort: "Nächstes mal ist es dann das sechste mal". Solche Leute sind doch nicht mehr ganz dicht.
Hundert Meter weiter kommt vom Schulhof der Grundschule rückwärts ein Mercedes runtergefahren. Er hält voll auf uns zu. Ich sehe richtig, das der Fahrer den Kopf überhaupt nicht zurückgedreht hat. Er fährt nur nach rechten Spiegel . Mit Mühe reiße ich Bonnie zurück. Der Mercedesfahrer bemerkt uns erst, als er auf der Straße steht. Wozu hab ich bloß die Stirnlampe an. Kann man die übersehen ??
Fazit: Es ist besser man läuft erst nach 20:15 Uhr los, denn dann sitzen gottseidank die meisten vor der Bildröhre und sind erst einmal aus dem Verkehr gezogen.
03.10.2004
Herrliches Spätsommerwetter. Da ist es einfach Pflicht, raus und auf Strecke zu gehen. Bonnie gefällt das auch. So traben wir Richtung Kanal. Gleich am Dorfausgang überholt uns Thomas, ein Nachbar und seine Mutter mit dem Fahrrad. Wir wechseln ein paar Worte und sie ziehen weiter. Als ich oben auf der Brücke bin, die die Eisenbahnstrecke nach Hannover quert, sehe ich, das sie in der folgenden Kurve geradeaus weiterfahren. Das ist unsere Chance. Der Weg geht in einen Grasweg über. Holperig und mit Pfützen übersät. Da kommen die mit ihren Sonntags Rädern nicht schnell weiter. Und siehe da. Bonnie bemerkt das auch und sie gibt Gas. Gleichmäßig steigert sie ihr Tempo. Nach wenigen Minuten ist der Vorsprung der Radfahrer geschmolzen und wir überholen sie, als sie ihre Räder schieben, weil sie nicht mehr fahren können. Sie können es nicht fassen, das wir sie überholen. Fröhlich ziehen wir dann an ihnen vorbei. Aber wer glaubt, Bonnie wäre nun zufrieden, der liegt falsch. An der letzten Kanalbrücke in Rusbend kommen wir nach 51 Minuten an. Eine neue Bestzeit für Bonnie. Weiter geht es, ab in den Schaumburger Wald. Bonnie lässt keine Pfütze aus um zu saufen. Aber nicht, das sie dabei stehen bleibt, nein, alles im Laufschritt. Sie ist einfach nicht zu bremsen. Hunde, denen wir begegnen, würdigt sie keinen Blick. Weiter, immer weiter. Die nächste regelmäßige Zwischenzeit liegt bei 1:29 Std., wieder in Berenbusch an der Kanalbrücke. Bonnie Bestzeit bis dahin war 1:33 Std. Weiter am Kanal entlang, am Sperrtor bei Stromkilometer 107 vorbei, bis zur Mainstr. Dann runter ins Dorf und die übliche Schlussrunde. Endzeit 1:54 Std. für 22 km. Damit hat sie ihre Bestzeit um gut 2 Minuten verbessert. Super Bonnie, das hat Spaß gemacht.
02.10.2004
Mit Bonnie 9 km durch das Dorf und am Mittellandkanal entlang. Da ich wieder Rufbereitschaft habe, kann ich keine langen Strecken laufen und nur so um den Ort hab ich keinen Bock. Betrachten wir es als Regenerationswoche.
01.10.2004
Nach einem langen Arbeitstag sind wir heute nur eine kurze Strecke durch das Dorf gelaufen. Außerdem hab ich wieder Bereitschaft, da ist läuferisch Regeneration angesagt. Also waren es heute nur knapp 5 km, damit man sich schon mal langsam an die Dorfrunden gewöhnt.