Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Ein trauriges Jahr



17.12.2020

Was für ein schlechtes Jahr. Nicht nur das Corona die Welt ins Unglück gestürzt hat, nein, auch im privaten Umfeld häuften sich die schlimmen Nachrichten.
Insgesamt haben uns in diesem Jahr sechs gute Freunde verlassen, teils nach längerer Krankheit, aber auch zwei, die plötzlich und unerwartet mitten aus dem Leben gerissen wurden.
Am meisten getroffen hat mich der plötzliche Tod meines besten Freundes Stephen Roberts, der am 17.08.2020 leblos neben seinem Auto aufgefunden wurde. Seit vier Monaten war er Rentner und freute sich so auf die schöne Zeit, die nun beginnen sollte.
Über 33 Jahre wirklich ehrliche, treue Freundschaft hat uns verbunden. Als ehemaliger britischer Soldat kam er nach Deutschland und nach seiner Militärzeit blieb er dann auch hier. Für ihn war es immer wichtig, nicht als Engländer bezeichnet zu werden. „Ich bin ein Waliser“. Da war er echt stolz drauf.
Wir lernten uns Anfang 1987 auf einer Baustelle kennen. Ich war damals so richtig im Läufer Leben eingetaucht und er erzählte mir, dass er schon mal den Hermannslauf gewonnen hätte. Das Laufen wurde dann auch das Bindeglied zwischen uns und seiner Familie.


Hier mal ein Auszug seiner Bestzeiten:


Samstag, 30. August 1980 Steinhagen 10 km  00:31:07   Platz 2
Sonntag, 12. Juni 1983 Minden 25 km 01:18:19  Platz 1
Sonntag, 9. November 1986 Ahlen / Hamm 20 km  01:08:30  Platz 1
Mittwoch, 3. Juni 1987 Nammen 3 km  00:09:31  Platz 2
Samstag, 8. August 1987 Kleinenbremen 5 km  00:16:34  Platz 1
Freitag, 8. August 1997 Kleinenbremen 3 km  00:09:20  Platz 1
Sonntag, 17. April 1983 Bielefeld 31 km   01:50:28   Platz 1
Insgesamt stand er nach meinen Unterlagen 253 x auf dem Siegertreppchen. Davon

122 x auf Platz  1

84 x auf Platz  2

47 x auf Platz  3


 


Beigesetzt haben wir Steve am 03.09.2020 unter dem Baum 475 im Ruheforst Schaumburger Land. Der liegt direkt an seiner Laufstrecke, da wo er so manchen Wettkampf und Trainingslauf gelaufen ist.

Ruhe in Frieden.

 


Hermannslauf Sieger 17.04.1983


Hermannslauf Sieger







Hier noch einige Bilder aus seinem Leben
und hier aus seinem Läufer Leben



 

09.12.2020
Aber auch mein kleiner Freund Rocky ist am 09.12. dieses Jahres von uns gegangen. Vor 15 Jahren habe ich den kleinen Mischlingshund aus einer schlimmen Umgebung gerettet und er wurde der beste Freund meiner Tochter. Unzählige Kilometer ist er morgens um 5:00 Uhr mit mir am Mittellandkanal gewandert und hat dabei so manches Mäuschen in die Flucht geschlagen. Meine Frau musste die Enkelkinder schulfertig machen, da unsere Tochter schon früh zur Arbeit ging. In der Zeit gingen wir wandern und anschließend brachten wir die drei Enkelkinder zu ihren Schulen.
Rocky, auch du fehlst uns sehr.


02.06.2020
Was hat sich seit dem 23.02.2020 die Welt verändert.
Gerade noch vor dem „großen Ausbruch der Corona Pandemie“ bekam ich einen Termin im Augenzentrum Minden.  Dem grauen Star soll es an den Kragen gehen.  Am 17.03.2020 wurde mir die Linse im rechten Auge erneuert. Als mir am anderen Tag die Augenklappe abgenommen wurde und ich wieder frei sehen konnte, da betrachtete ich die Welt in einem ganz anderen Licht. So hell, klar und deutlich konnte ich mit dem Auge sehen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu vorher. Einfach fantastisch was die Augenärzte alles können. Drei Wochen später sollte nun das linke Auge folgen. Aber da kam mir Corona dazwischen. Der OP-Termin wurde abgesetzt und ich stand da nun mit einem gesunden und einem kranken Auge. Da kam der Kopf überhaupt nicht mit klar. Schwindel und Kopfschmerzen waren von nun an mein Begleiter. Kein angenehmer Zustand. Selbst das Wandern mit den Hunden belastete mich deutlich und fand nur noch eingeschränkt statt.
Damit ich aber ein wenig die Form aufrechterhalten wollte, kaufte ich mir Mitte April ein Heimtrainer Fahrrad, auf dem ich nun ein wenig rum strampele.
Am 26.4. kam dann der erlösende Anruf und ich bekam für den 30.04. einen Termin für die zweite Augen OP.
Auch die verlief ausgesprochen erfolgreich. Nun lese ich Zeitung ohne Brille, ebenso den PC. Auf dem Fernseher kann ich aus fünf Metern Entfernung den Videotext lesen, was vorher nicht einmal mit Brille möglich war. Auto fahren in der Dunkelheit ist kein Problem mehr. Ich fühle mich wie neu geboren. Die Welt ist für mich wieder klar und deutlich geworden. Um den Mond herum sehe ich keinen Hof mehr. Ist das schön.

 

Wie schön, dieses satte Grün. Hochgenuss für die Augen.


Vor fast auf den Tag genau vor 13 Jahren. Mein Galopper neben dem neue erworbenen Berlingo, der mir immer treue Dienste geleistet hat. Schweren Herzens haben wir uns von ihm getrennt. Aber ich bin mit dem Umbau fertig und brauche jetzt keine zwei Autos mehr. Ulrike hat wegen ihrer schlechten Augen noch nie eine Fahrerlaubnis bekommen. Da reicht uns jetzt der Tiguan.

Unser Parkplatz Schlagte. In Zeiten von Corona total leer.


Gemeinsam wandern und danach gemeinsam pennen.


Ein Blumenstrauß für meine liebste Frau zum Geburtstag. Danke, das ich Dich habe.


 

23.02.2020
Die Folgen der einjährigen Einnahme der Thrombozyten Funktion Hemmer machen mir doch mehr zu schaffen, als ich gedacht habe.
Vorgestern habe ich beim Wandern einige Laufeinheiten eingebunden. Das war Balsam für die Seele. Hat das Spaß gemacht.
Aber am anderen Tag hatte ich doch mächtige Probleme mit den Bändern im Bauch. Den ganzen Tag über hielten die Schmerzen an. Wie eine Blinddarmentzündung fühlte sich das an. Heute merke ich kaum noch was davon.
Aber es wird wohl ein langer Weg, bis ich wieder einigermaßen in Form bin.
NEVER GIVE UP

30.01.2020
Eine Zentnerlast ist mir von den Schultern genommen worden. Mein Arzt hat mir mitgeteilt, dass ich ab sofort den Thrombozyten Funktionshemmer absetzen kann. Zweiundfünfzig Wochen musste ich dieses Medikament einnehmen und mit den wirklich schlimmen Nebenwirkungen leben. Brillique 90 mg heißt das Medikament. Alternativlos bei meiner Herzerkrankung. Jede Woche hatte ich mindestens für zwei Tage Nasenbluten. Jede kleine Verletzung braucht mindestens eine Woche bis zur Wundheilung. Zwei Gallensteine meldeten sich seit August immer wieder mit Gallenkoliken. Eine Entfernung der Gallenblase war nicht möglich. Die Medikamente durfte ich auf keinen Fall absetzten. Wäre mir die Gallenblase geplatzt, hätte ich wegen der Medikamente nicht operiert werden können, da man sie fünf Tage vorher absetzten muss. Sonst verblutet man, ein Gegenmittel gibt es dafür nicht. Setzt man die Behandlung zu früh ab, besteht die Gefahr, dass die Herzkranzgefäße wieder verstopfen oder dass ein Schlaganfall ausgelöst wird.
Wenn ich dann daran denke, wie Ulrike von einem Hund umgerissen worden ist und sich die Schulter dabei gebrochen hat. Wäre mir das passiert, hätte keine Operation durchgeführt werden könne. Dieser Alptraum war das Schlimmste für mich. Das Kopfkino, das mal was Unvorhergesehenes passieren kann, das war echt schlimm.
Der Doktor meint, in vierzehn Tagen wären die Nebenwirkungen vorbei. Dann kann ich mich auch endlich am grauen Star behandeln lassen. Mit dem linken Auge kann ich schon nichts mehr lesen.
Ich hoffe inbrünstig, dass es mir dann wieder besser geht und ich auch langsam mit kleinen Laufeinheiten beginnen kann.