Frank Böger und seine Mitstreiter riefen zum 1. Luhdener Straßenlauf und zahlreich erschienen die Läuferinnen und Läufer. Schon als ich um 17:00 Uhr in Luhden eintraf, musste ich lange nach einem Parkplatz suchen, obwohl der Start erst um 19:15 Uhr stattfand.
Für mich war es nach 1 1/2 Jahren der erste Wettkampf über 10 km und nun freue ich mich darauf, zu sehen, wo ich eigentlich unter den M50 Läufern stehe.
Da ich noch Zeit genug habe, schlendere ich ein wenig umher und treffe alte Freunde und Bekannte. Viele Gespräche werden geführt und so vergeht die Zeit recht schnell.
Dann folgt pünktlich der Start. Zu laufen sind drei Runden durch Luhden. Schon der erste Kilometer wird nach 4:30 Minuten passiert. Für mich eigentlich zu schnell, aber so in der Gruppe, da will ich einfach dranbleiben. Doch das halte ich nicht lange durch und für den nächsten Km brauche ich schon 5:01 Minuten.
Das Feld zieht sich schon deutlich auseinander, die ganz Schnellen sind längst über alle Berge. Aber mir macht es richtig Freude. Ich hab meinen Rhythmus gefunden und überhole nun auch schon diejenigen, die viel zu schnell angegangen sind und nun zurückfallen.
Ungefähr 30 Meter vor mir laufen zwei Läufer mit dem gleichen Tempo wie ich. Der Abstand bleibt immer gleich. Die nehme ich mir als Zugläufer.
In der zweiten Runde bleibt der Abstand immer noch gleich. Aber kurz vor Ende der Runde kommt eine lange Rampe, nicht steil, aber doch zu merken. Da hab ich das Gefühl, die Beiden kommen näher. Meine Kräfte wachsen, ich wittere Morgenluft. Die Lunge pfeift, die Waden brennen, aber ich merke, ich komme immer näher. In der letzten Runde am Verpflegungsstand, da erreiche ich den ersten und überhole ihn. Auf so einer kurzen Distanz brauch ich nichts trinken und das kommt mir nun zugute.
Dann kommt die Rampe immer näher und meine Stunde schlägt. Ich mobilisiere die letzten Kräfte und überhole den Läufer vor mir. Nun bin ich der Gejagte. So ein Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr. Noch ca. 800 m bis zum Ziel. Die Zuschauer klatschen und feuern uns an. Wir beide schenken uns nichts. Meine Beine werden immer schwerer und das Ziel noch so weit entfernt. Ich löse mich wieder ein paar Meter aber dann ist der andere wieder dicht auf meinen Fersen. Wir schenken uns nichts und mit einer Sekunde Vorsprung kann ich mich ins Ziel retten. Wie ich gelernt habe, sollte man einem Läufer, der so gut mitgehalten hat, die Hand schütteln und sich für den Fight bedanken. Aber der nimmt meine Hand nicht an, geht wortlos weiter. Vielleicht war er ja auch so platt, das er es gar nicht bemerkt hat.
Ich war mit meiner Leistung gut zufrieden. Bei der Hitze, ca. 28°C, habe ich für die 10 km 50:31 Minuten gebraucht. Am Abend vorher bin ich noch 22 km in genau 2 Std. gelaufen.
Die Veranstaltung war bestens organisiert. Auch die Siegerehrung und das ganze drum herum lief reibungslos.
Vielen Dank an alle Beteiligten und den zahlreichen freiwilligen Helfern. Ihr habt einen guten Ersatz für den Lauf "Rund um die lange Wand" geschaffen.