Das herrliche Wetter lockt mich wieder raus zum Laufen. Der Stoffwechsel hat sich auch wohl an die knappe Ernährung gewöhnt. Also ab in den Süntel.
Nach knapp 30 Minuten Autofahrt erreiche ich den Parkplatz an der Pappmühle. Unterwegs in Hessisch Oldendorf begegnete ich noch etlichen uralten VW´s. Dort fand ein Oldtimer Treffen statt. Die alten Bully´s fand ich am Schönsten.
Der Rucksack wurde geschultert und dann lief ich los. Heute mal den Weg hoch zur Blutbachquelle. Ein wunderschöner langer Anstieg, der wohl kaum von Wanderern benutzt wird. Der Weg ist fast zugewachsen. An der Baxmann Baude wollte ich mir eine Wanderkarte kaufen, aber die gab es dort leider nicht. Also muss ich mich auf mein Gefühl und die grobe Richtung verlassen. Aber das wird wohl schon klappen..
Der Blutbach ist hier fast ausgetrocknet.
Hier geht es hoch
Der Weg wird immer enger.
Im Schatten der Felswand komme ich immer höher.
Mit gut 6 kg Gepäck auf dem Rücken erreiche ich schwer atmend die Blutbach Quelle. Auch hier fließt nicht mehr viel Wasser. Ich habe hier schon erlebt, das das Wasser über die Brüstung lief.
Nach einigen Höhenmetern und einigen Kilometern Laufstrecke erreiche ich das Dachtelfeld. Hier schlug im Jahr 782 Widukind die Sachsen vernichtend. Daraufhin soll sich der Bach rot verfärbt haben mit dem Blut der Gefallenen.
Nach dem Schilderwald, der mich natürlich auf den richtigen Weg bringt, kommt der echte Wald, diesmal bestehend aus den Süntelbuchen.
Abgestorbene und abgebrochene Süntelbuchen.
Da die Süntelbuchen wirtschaftlich nicht genutzt werden konnten, holzte man sie weitestgehend ab. Nun ist man bemüht, sie wieder heimisch zu machen.
Auf solchen Wegen laufe ich nun weiter. Immer tiefer in unbekanntes Gebiet. Spaß macht es. Ab und zu überhohle ich Wanderer oder werden von Mountainbikern überholt. Alle freuen sich über das schöne Wetter. Bei Temperaturen von 22°C, leichten Wind, da macht es richtig Freude, unterwegs zu sein.
Vom Bakeder Berg aus habe ich einen herrlichen Blick auf Hammelspringe. Das entschädigt wieder für alle Mühen und Strapazen.
Nach einigen harten Kilometern erreiche ich die Eulenflucht. Ein wunderschönes Hotel. Da möchte ich mal Urlaub machen.
Ein schöner Wegweiser führt mich nun auf den Weg in Richtung Süntelturm.
Am Süntelturm vorbei komme ich wieder zu der Absturzstelle der belgischen Kampfflugzeuge. Ab hier kenne ich den Weg wieder und brauche mich auf kein Schild verlassen.Noch gut 10 km bis zur Pappmühle. Wieder habe ich wunderschöne Gegend kennen gelernt. Und das so kurz vor der Haustür. Ich wüsste nicht, warum ich in die weite Welt auswandern sollte. Auch hier gibt es so viel schönes zu entdecken. Jeden Tag kann man Neues kennen lernen. Heute habe ich noch diese Hütte entdeckt. Aber ich werde nicht verraten wo. Denn sonst wird sie bestimmt geplündert. Wer da wohl gewohnt hat und warum ist sie nicht zurück gebaut worden?? Fragen über Fragen. Für mich bleibt sie ein geheimnisvolles Kleinod in einer sagenumwobenen Berglandschaft meiner Heimat.
Die Hütte von außen. Eine kleine Ponderosa. Irgendwie ein Traum von mir. Da könnte ich leben. Zumindest im Urlaub.
Wer da wohl mal gewohnt hat?