Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Ein Weg zur Treppe 

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19.05.2004

Heute, am 19.05.2004, habe ich mir vorgenommen, den neuen Weg zur Treppe, den ich neulich entdeckt habe, noch einmal komplett zu laufen.

Start war bei Opa Walter in Lerbeck. Walter war ein Arbeitskollege, der aber nun schon einige Jahre verstorben ist. Ihm zu Ehren heißt es immer noch, ich starte bei "Opa Walter". 

Sofort geht es bergauf bis zum Wasserwerk in Porta. Dort komme ich auf den Hauptwanderweg XW, der an "Wanderers Ruh" vorbei, wo gerade ein neuer Pächter seine Arbeit aufgenommen hat. Freundlich begrüßt mich die nette Dame und ich beschließe spontan, dort mal einzukehren. Die Preise für den Vatertag morgen sind wie vor 20 Jahren gestaltet. So steht es dort angeschlagen. Weiter geht es dann bis zur Autobahnbrücke. Im Walkman hab ich schon vom Stau hier gehört, und tatsächlich ist alles dicht. Trotzdem rasen immer wieder Brummis auf dem dritten Fahrstreifen wie die Idioten bis auf den letzten Meter in den Engpaß rein. Gut, das ich da nicht drinnen stecke.



Weiter geht es, am Klippenturm noch vorbei, zum Messingberg. Dort gelange ich auf den Wanderweg "Schlösser und Herrensitze". Nun geht es mächtig bergauf und dann sehe ich sie auch schon, die Treppe im Steinzeichen. Nur es geht an ihr vorbei, noch höher. Bis sich der Weg verengt und nur noch ein Pfad wird. So sieht der Blick zurück den Weg. Einfach herrlich, wie er sich so über ca. 2 km hinzieht.


Leider ist die Fernsicht heute nicht besonders gut, und man kann nicht viel vom Weserbergland sehen. Aber für mich ist es dennoch immer wieder toll, diesen Ausblick zu genießen.


Und wenn ich dann wie hier Bäume sehe, die auf reinem Fels gewachsen sind, dann kann ich nur den Hut vor der Natur ziehen. Was sie so alles möglich macht, das ist in meinen Augen schon erstaunlich. Schön, das ich so etwas auch noch sehe.


Zwischen den Bäumen öffnet sich kurz ein Blick zum Bückeberg. Das ist mir doch der liebste Berg. Die Stunden und die Kilometer, die ich dort verbracht habe, die kann mir keiner mehr nehmen. Licht und Schatten, gutes und trauriges, alles hab ich hier schon erlebt. Mein gesamtes Läufer Leben hat mich dieser Berg begleitet, wie kein anderer Berg. Jetzt freue ich mich schon auf die Winterserie, die dort hoffentlich auch dieses Jahr wieder statt findet.


Weiter geht es nun wieder auf dem Wanderweg XW zurück bis zum Messingberg und dann in Deckbergen wieder ab in das Wesergebirge. Ich nehme den Weg am Wasserwerk vorbei und dann direkt hoch zum Klippenturm. Erst wollte ich rechts dran vorbei, aber dann konnte ich nicht widerstehen und musste hoch zum Turm. Problemlos machte ich diese Ehrenrunde und trudelte dann wieder runter auf den XW Wanderweg. An Wanderers Ruh vorbei, wo mich im tiefen Wald eine Polizeistreife von der Autobahn begleitete, ging es dann wieder weiter, einen richtig langen Anstieg hoch, bis ich dann zur Absturzstelle eines Starfighters kam. Hier halte ich jedes mal für eine Gedenkminute inne. Ich danke, das ich noch laufen kann und darf. Denn das ist nicht selbstverständlich. Vergesst das nie und seid dankbar.
Nun dauert es nicht mehr lange und ich bin wieder bei Opa Walter. Knapp 41 km liegen hinter mir. Mir geht es gut, keine Probleme. Alles lief nach Plan. Warum aber am Rennsteig nicht? Soll ich mich jetzt damit noch belasten? Nein, ich hake es einfach ab. Der heutige Lauf lässt alles in neuen Licht erscheinen.