11.06.2017
So, es ist geschafft. Der letzte Krankenhaus Aufenthalt hat mir zwei weitere Stents und einen Kiss eingebracht.
Diesmal war es nicht so leicht wie vor vier Wochen. Das Herzkranzgefäß krampfte ein paarmal, und das war echt nicht angenehm. Aber die Ärzte hatten alle gut im Griff und nach eineinhalb Stunden war alles vorbei. Danach schlief ich erst mal ein Stündchen auf der Intensiv Station und sammelte neue Kräfte, bevor ich dann pünktlich zum Abendbrot auf die Station zurückgebracht wurde.
Die Ärzte bezeichneten die Eingriffe als äußerst erfolgreich und gelungen.
Meine Kiefer und Nackenschmerzen sind alle verschwunden. Treppen steigen macht keine Mühe mehr. Ich fühle mich wie neu geboren.
Nun noch ein wenig regenerieren und dann kann ich bald wieder auf Strecke gehen.
05.05.2017
Ich bin wieder zu Hause. Die letzte Woche war eine der härtesten. Wer glaubt, dass er durch Ausdauersport vor jeder Krankheit geschützt sei, besonders vor Herzkrankheiten, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann nur jedem dazu raten, sobald sich irgendetwas mit dem Blutdruck ändert, dieses nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ich habe die Warnungen zu lange überhört und zahle nun den Preis dafür.
Sicher treten koronare Herzerkrankungen häufiger auf, wenn man raucht, deutliches Übergewicht hat und keinen Sport treibt. All das kommt bei mir aber nicht in Frage.
Die Arteriosklerose bildet sich heimtückisch aus und macht dir das Leben schwer. Fast unbemerkt verstopft sie die Gefäße und erst wenn die Luft weniger wird, die Kraft schwindet, dann merkt man, dass etwas nicht mehr im Gleichgewicht ist.
Dazu baute sich bei mir ein Druckgefühl in der Brust auf, was für mich das endgültige Alarmzeichen war.
Der Hausarzt überwies mich zur Herzkatheder Untersuchung.
Am 28.04.2017 lag ich im OP zur Untersuchung.
Hier ein wunderbares Filmchen darüber.
Das Ergebnis war niederschmetternd.
Koronare 3-Gefäßerkrankung heißt die Diagnose.
Von den drei Stammgefäßen sind zwei fast vollständig verstopft, das dritte zu fünfzig Prozent. Die Ärzte beenden die Untersuchung, und wollen sich mit dem Chefarzt und dem Herzzentrum in Bad Oyenhausen zwecks Beratung über das weitere Vorgehen kurzschließen. Es geht um Stent oder Bypass.
Am 03.05.2017 liege ich wieder im OP. Mit einem besonderen Verfahren sollen mir erst einmal zwei Stents gesetzt werden. Bei diesem Verfahren wird mir durch die Leiste eine Pumpe in die Vene geschoben, die das Herz mit Blut versorgt, während die anderen beiden Stammgefäße freigelegt und die Stents eingesetzt werden.
Dazu hat man noch in beiden Handgelenken Schleusen gelegt über die die Drähte eingeschoben werden und die Behandlung erfolgt.
Das dauert genau drei Stunden, in denen ich viel über das Herz lernte. Schmerzen habe ich dabei keine, alles klappt super.
Nur dann zwölf Stunden auf der Intensiv Station liegen, das war anstrengend. Die ganze Zeit über durfte ich das rechte Bein nicht bewegen und nur auf dem Rücken liegen. Das war das schlimmste für mich.
Am 07.06.2017 bin ich noch einmal dran. Dann wird das dritte Gefäß vorgenommen.
Im Johannes Wesling Klinikum in Minden fühlte ich mich gut
aufgehoben, habe viele nette Menschen kennen gelernt und das Personal war immer nett und freundlich.