Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

November 2012

 

27.11.2012
Die heutige Laufrunde mit Blacky war doch mal wieder richtig Balsam auf die verletzte Läuferseele. Sicherlich war es wieder nur ein schleichen, aber nur, weil ich Blacky alle Schnüffelfreuden gelassen habe. Hier am Gevatter See werden aber auch so viele Hunde spazieren geführt, da sind so unheimlich viele neue Gerüche. Eine Schande, wenn ich das Blacky nicht gönnen würde. Ich hab es ihm gegönnt und er hat dafür die letzten drei Kilometer auch das Tempo etwas erhöht.
Unterwegs trafen wir natürlich auch auf viele Hunde. Blacky hat sich mit allen gut verstanden, ich mich mit den Halter/innen natürlich auch. Aber auch das kostet Zeit. Aber die Freude überwiegt, und das ist das Wichtigste. Auch so komme ich wieder in Fahrt.



Wir haben keinen Tropfen Regen abbekommen.


26.11.2012
Nachdem ich nun jeden Morgen mit Rocky schon um 6:00 Uhr losgewandert bin, und abends um 18:00 Uhr das gleiche mit Blacky, bin ich heute erstmalig wieder alleine im Berg gelaufen.
Ich wollte einfach mal meine Form testen. Das Ergebnis ist erschreckend. So kann es nicht weiter gehen. Lahm wie eine Schnecke, dazu wieder deutliches Übergewicht. Da muss ich kräftig dran arbeiten.
Bei herrlichem Novemberwetter lief ich knapp 15 km durch das Wesergebirge. Nein, es war eher ein schleichen. Aber ich war unterwegs. Und die Überzeugung wuchs, dass ich bei dem Tempo beruhigt den Blacky mitnehmen kann. Dann spare ich mir abends die dritte Runde und  Blacky freut sich bestimmt, wenn er im Hellen mit mir laufen kann.
Nach dem Bonnie uns verlassen hat, müssen wir alle uns erst mal wieder selber finden.  Der Anfang ist gemacht, es kann eigentlich nur noch besser werden.  


Erster Ausblick in die norddeutsche Tiefebene.


Blick zum Himmel. Wieder am Auto, beginnt es zu regnen.


Das Kraftwerk Veltheim in der Ferne.


 

Nach dem die Blätter gefallen sind, öffnet sich ein ungehinderter Blick in die Ferne.


Der Steinbruch in Wülpke.


11.11.2012
Nach dem Lauf mit Bonnie und Blacky am 12.09.2012 war mir klar geworden, dass es wohl unser letzter gemeinsamer Lauf war. Bei den letzten zwei Kilometern lief Bonnie neben mir her. Kein Zug mehr auf der Leine. Die Kraft wurde immer weniger.
Und so war es dann auch. Von Tag zu Tag konnte man sehen, wie sie schwächer wurde. Die Metastasen traten immer deutlicher hervor.
Ich brachte es nicht übers Herz, ohne sie los zu laufen.  Und so war mein letzter Lauf auch der vom 12. September, unserem 37. Hochzeitstag.
Der 31. Oktober war dann mein letzter Arbeitstag. Eigentlich ein Grund zur Freude. Aber Bonnies Krankheit ließ bei mir keine Freude aufkommen. Ich hatte mich so darauf gefreut, dass ich dann mit ihr ganz in Ruhe die täglichen Läufe machen könnte. Aber es kommt immer anders als man denkt.
Am 09.11.2012 ist Bonnie dann verstorben und heute sind Blacky und ich Ihr zu Ehren gelaufen.
Auf Bonnies Lieblingsstrecke. Da wo sie immer so viel Spaß hatte, wenn die vielen Enten wild schreiend vom Leinpfad ins sichere Wasser sprangen.  



Und durch den Schaumburger Wald. Zu den vielen schönen Schlammlöchern, in denen sie sich immer so genüsslich suhlte.




Oftmals bekam ich einen dicken Kloß im Hals und manche Träne lief unter der Brille her.
Aber nach jedem Sterben beginnt ein Neuanfang. Und Blacky hat mir heute dabei sehr schön geholfen.  Er merkte nun, dass er die Führungsrolle hatte. Da war keiner mehr, der vor ihm ans Wasserloch wollte, der das Tempo bestimmte. Suchend schaute er sich immer wieder um. Aber er war wirklich alleine. Bonnie war nicht mehr da. Auch sein Fiepen und Rufen half nichts. Nur wir Beide waren unterwegs, erstmalig ohne Bonnie.
Auf diesen etwas mehr als 10 km langen Lauf  haben wir Beide uns neu entdeckt. Ich glaube, wir können auch ganz gut zusammen laufen. Mit den vielen Erinnerungen an Bonnie in unseren Herzen werden wir wohl noch manche schöne Stunde zusammen unterwegs sein. So Gott will.


09.11.2012
Ein ganz trauriger Tag. Bonnie hat uns heute verlassen.
Ein Nachruf


01.11.2012
Heute bin ich offiziell den ersten Tag im Vorruhestand. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Aber richtig glücklich bin ich nicht. Bonnies Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends.
Da tröstet auch nicht der neue PC. Das  Leben ist zur Zeit einfach nicht mehr so, wie es seien sollte.