Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024


Tagebuch Dezember

 

Die Weihnachtszeit beginnt, das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Hoffentlich wird das kommende Jahr etwas besser.
19.12.2008
Der letzte Arbeitstag dieses Jahres liegt hinter mir. Nun kann ich langsam wieder zur Besinnung kommen. Gestern hatte ich den beiden Tieren versprochen, das es von nun an wieder regelmäßig in den Wald geht.
Das haben wir dann auch gemacht. Der Schaumburger Wald war unser Ziel. Das Wetter war recht gut und wir liefen ganz entspannt los. Vorbei am Grab der Juliane führte der Weg Richtung Schloß Baum. Mir tat nichts weh, die Hunde vergaßen alles um sich herum. Die Nasen schrabbten dicht über den Boden, hin und wieder ein behagliches Grunzen, sie waren rundum glücklich.
Ich war ganz in Gedanken versunken, als wir auf den schmalen Pfad von der Pyramide zum Schloß Baum einbogen, registrierte gar nicht, das wir nun auf nassen, matschigen Laub liefen. Ehe ich es begriff, lag ich auch schon auf der Nase. Gott sei Dank ist nichts weiter passiert, aber ich bin erst einmal wieder aus allen Träumen gerissen worden.
Die schlammigen Hände in der nächsten Pfütze abgewaschen und dann ging es weiter. Von nun an war ich wachsamer.
Kurz vor dem Parkplatz liefen wir noch auf eine zwanzigköpfige Nordic Walker Gruppe auf, die vor lauter Jabbelei nicht hörte, was hinter und neben ihnen passierte.
Ich erhob meine Stimme und rief ziemlich laut: "Achtung, zwei reißende Bestien von hinten".  Ich konnte nur staunen, wie schnell sich für uns eine Gasse bildete.
Grinsend trabte ich mitten durch den Pulk. Die Tiere liefen vorbildlich voraus, kümmerten sich um niemanden. Ich war stolz auf sie, da sie sich von ihrer besten Seite zeigten.
So kamen wir dann ziemlich glücklich wieder am Auto an. Bonnie war eindeutig die Königin der "Dreckschweine", hatte sich auch heute wieder nach allen Regeln der Kunst im Schlamm gewälzt. Gut, das Beide nicht wasserscheu sind und auch gerne in die Wanne gehen.
8,4 km war unsere Laufstrecke lang.

05.12.2008
Ich versuche es erneut. Schönes Laufwetter lockt mich wieder raus. Ich denke, es muss doch langsam bergauf gehen.
Die beiden Tiere freuen sich wie verrückt, als ich am Schlagbaum im Schaumburger Wald das Auto abstelle. Es ist einfach nur schön, wie die Beiden sich freuen.
Ich fühle mich fit und so starten wir durch. Es fühlt sich an, als ob ich nie aufgehört hätte zu laufen.
Neben uns parkt Manni sein Auto. Mit Manni bin ich 1990 in Unna zusammen gelaufen.
Ich hoffe, ihn unterwegs zu treffen, um zu hören, wie es ihm und der Familie geht.
Frohgemut ziehen wir durch den Wald. Bonnie kennt natürlich ihre Lieblingsschlammlöcher und genießt sie ausgiebig. Blacky bleibt respektvoll auf Distanz und beobachtet, wie Bonnie sich in dem Schlamm räkelt.
Dann stürmen sie weiter, die Nase auf dem Boden, um bloß keine Fährte zu verpassen, immer in der Hoffnung, irgend etwas jag bares zu erwischen.
Mir geht es gut, ich fühle mich top fit.
Plötzlich kommt aus dem Waldweg links Manni um die Ecke gestürmt. Freudig begrüßen wir uns und tauschen die letzten Neuigkeiten aus. Schön, das nach so vielen Jahren das Laufen immer noch verbindet.
Dann geht es weiter. Um Schloß Baum herum, die lange Gerade entlang, wieder zurück zum Auto. 8,6 km, mühelos gelaufen. Ich freue mich riesig, das ich das ohne Probleme geschafft habe.
Glücklich fahren wir nach Hause, wo Bonnie mit mir unter der Dusche ihren Dreck abgespült bekommt, während Blacky in der Badewanne geschrubbt wird. Ein toller Tag.


Zwei Stunden später:
Ich kann kaum gehen, ein Gefühl, als ob ich in der Mitte auseinander gerissen wäre. Jeder Schritt bereitet unsägliche Schmerzen.
Das hält an bis Sonnabend Abend. Frust.