Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Tagebuch September

Es läuft wieder  


 


09.09.2008
Die Streak ist beendet. Die radiologische Untersuchung der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke hat eine niederschmetternde Diagnose gebracht. Zwischen den Wirbeln C3 bis C7 lösen sich die Bandscheiben auf, sind fast vollkommen verschwunden. Im letzten Jahr war es lediglich zwischen C3 und C4 der Fall. Die Nervenkanäle werden durch Kalkablagerungen eingeengt, die Auswirkungen auf den Kiefer werden daraus abgeleitet. Schwere Arthrose rechts, zerrissener Diskus. Das linke Kiefergelenk kann wohl mit Endoskopie behandelt werden, rechts werde ich am 14.10.2008 in der Kieferchirugie operiert. Kein Tag ohne Schmerzen, das Leben könnte so schön sein.


24.09.2008
Die innerliche Ruhe kehrt wieder ein. Die Erkältung bleibt. Die Hunde waren auch schlecht drauf. Also nur ein mieser Lauf heute. Aber immerhin schon wieder 5,2 km.


23.09.2008
Der Lehrgang ist zu Ende. Prüfung bestanden. Aber ich bin platt wie eine Flunder. Mit Mühe 2,7 km geschafft.


22.09.2008
Der Vorabend der Prüfung. Es geht nichts mehr rein in die überlastete Birne. Da bin ich um 21:00 Uhr noch eine Runde gelaufen. Das war herrlich, Geist und Seele baumeln lassen. 8,7 km standen dann zu Buche.


21.09.2008
Die Erkältung hat mich voll erwischt. Der Stress der letzten Tag war zu viel für das angegriffene Imunsystem.
Mit den Hunden nur eine kleine Runde von 2 km gelaufen.


20.09.2008
Morgens eine kleine Runde zum wach werden.
Abends dann mit den Hunden im Schaumburger Wald. Eigentlich sind wir mitten in der Hirschbrunft. Aber bis jetzt haben wir noch keinen Hirsch gehört.
Zusammen heute 10,02 km gelaufen.
Und heute ist der 50. Streak Tag.


19.09.2008
Vollkommen platt zu Hause angekommen. So eine Woche schlaucht doch mächtig. Selten hab ich mich so mühselig über die 2,5 km Strecke gequält.


18.09.2008
Irgendwie hat mich die Erkältung erwischt. Husten und Schnupfen quälen mich.
Die gewohnte Stadtrunde sind wir gewandert. Anschließend bin ich noch 2,95 km gelaufen.


17.09.2008
Die abendliche Stadtrunde ist eine Bereicherung. Bremen hat wirklich viel zu bieten. Vor allem die Bratwurst an unserer Stamm Bratwurstbude ist extra Klasse.
5,65 km bin ich abends noch gelaufen.


16.09.2008
Den ganzen Tag über sitzen und büffeln, das bin ich nicht mehr gewohnt. Schließlich ist meine Schulzeit fast vierzig Jahre her.
Da kommt die abendliche Wanderung durch Bremen gerade recht.
Anschließend bin ich noch8,4 km gelaufen.


15.09.2008
Heute beginnt beim TÜV in Bremen ein Lehrgang zum Kesselwärter für Großraumwasserkessel. Mein Chef möchte gerne, das ich dabei bin. Also verbringe ich diese Woche und zwei Tage der nächsten Woche in Bremen.
Nach getaner Arbeit erkunden mein Kollege und ich zu Fuß die Stadt. Schon am ersten Abend stellen wir fest, das es doch noch schöner ist, als wir erwartet haben.
Gegen 21:00 Uhr bin ich dann noch eine kleine Runde gelaufen.


14.09.2008
Heute ist erst einmal für die Tiere letzte Gelegenheit, im Laufschritt bewegt zu werden. Ich muss ab Montag auf Lehrgang nach Bremen. Bis zum 23. September dauert das.
Darum nehme ich mir viel Zeit für die beiden Racker und laufe mit ihnen eine längere Runde am Kanal und im Schaumburger Wald. Blacky dominiert nun eindeutig die Schwimmkonkurenz, während Bonnie unschlagbar im Schlammloch suhlen ist. So hat jeder seine Macke.


13.09.2008
Mit Ulrike einen Stadtbummel getätigt und für den Herbst eingekleidet. Irgendetwas muss wieder verkehrt gelaufen sein. Die Schmerzen im Nacken und Rücken wurden wieder deutlich stärker. Nachmittags nahm ich ein Schmerzmittel, das dann auch bald wirkte. Ich nutzte die Gunst der Stunde und schlief schon gegen 19:00 Uhr ein. Um 23:00 Uhr weckte mich Ulrike, damit ich meine Streak Serie nicht reißen lassen musste. Sie ging zu Bett und ich lief noch eine kleine Dorfrunde.

 

12.09.2008

Das war heute vor 33 Jahren. Ulrike und ich haben geheiratet. Bisher war es eine sehr schöne Zeit. Sie hat immer treu an meiner Seite gestanden und mir den Weg bereitet. Ich bin Ihr unendlich dankbar dafür.
Da war die kleine Streak Erhaltung Runde nur Nebensache.




11.09.2008
Das herrliche Wetter und der tolle Mond laden zum späten Laufen ein. Die Entzündung im ausgehakten Kieferkopf macht mir doch zu schaffen. Morgen ist der Befund beim Kieferchirug. Mal sehen, wie es dann weiter geht.
Die Dorfrunde hat uns gut gefallen. Die Menschen freuen sich, das ich wieder laufe. Ist doch erstaunlich, wie man unter Beobachtung steht.


10.09.2008
Bei dem schönen Wetter sind wir im Mondlicht eine Dorfrunde gelaufen. Es wird jetzt mit Macht Herbst. Auch diese Jahreszeit hat ihre schönen Seiten.


09.09.2008


Heute laufe ich ja schon wieder den 39. Tag in Folge. Von der alten Form bin ich noch weit entfernt. Die körperlichen Beschwerden werden wohl nie mehr gänzlich verschwinden. Es kann aber auch noch deutlich schlimmer werden.
Heute war ich im Kernspintomograph und beim Schichtröntgen.
Die Ergebnisse machen mich nicht gerade glücklich. In der Halswirbelsäule hat sich das Zuwachsen der Spinalkanäle weiter fortgesetzt. Daher werde ich wohl nie wieder schmerzfrei sein.
Des weiteren ist das Kiefergelenk rechts aus seiner Gelenkpfanne gesprungen und hat eine Art "Unterlegscheibe" dabei zerstört. Wie es damit weitergeht entscheidet der Kieferorthopäde im Klinikum.
Also nicht gerade rosige Zeiten für mich. Darum gehe ich jetzt erst einmal mit den Hunden laufen.
Licht und Schatten. So ist das Leben. Ist doch komisch, nach den vielen negativen Meldungen des Tages war der heutiger wieder eine Bereicherung.
Das Wetter war wie aus dem Bilderbuch, einfach traumhaft. Wen es da nicht raus lockt, der hat sowieso verloren. Der Arzt meint, ich sollte so lange es geht laufen und in Bewegung bleiben. Dem folge ich doch gerne.
Die magischen Hände der Therapeutin haben ihr Werk gut erledigt. Wie vorausgesagt, so war der gestrige Tag eine Qual, der heutige sollte besser werden. So war es auch.
Für die Hunde nahm ich einen neuen Weg in Richtung Kanal. Auch sie brauchen Abwechselung und neue Gerüche. Dankbar liefen sie voraus und schnüffelten mit Begeisterung die Fährten ab. Zwei treue Gesellen an meiner Seite.
Am Kanal angekommen, mussten beide erst einmal eine Schwimmpause einlegen.
Dann liefen wir am Hafen vorbei in Richtung Rusbend. Hinter der Hafenbrücke lief ein Jogger mit Hund auf uns auf. Bonnie und Blacky verhielten sich vorbildlich, als das Gespann an uns vorbei zog. Leo hieß der Hund.
Schnell entfernten sie sich von uns. Das passte Bonnie aber nun überhaupt nicht. Sie gab Gas und zog uns in ihren Bann. Und siehe da, wir holten Meter für Meter auf. Selbst auf Blacky sprang der Funke über. Seine kurzen Beinchen trappelten in gleichmäßigen Rhythmus neben uns her. Auf seinen tapsigen Pfoten hört man ihn kaum. Toll, wie er sich angepasst hat.
An der Brücke bei km 109 hatten wir dicht aufgeschlossen. Keine Chance für Leo.
Dort wechselten sie die Seite und liefen auf der gegenüber liegenden Seite weiter.
Meine Tiere sprangen in der Zeit noch einmal ins Wasser und schwammen eine Runde.
Als Leo dann auf gleicher Höhe war, ging die Jagd weiter. Bonnie und Blacky gaben nicht nach. Mit hechelnder Zunge zogen sie mich vorran. Das war Lebensfreude pur. Ich vergaß den Stress des Tage, war nur glücklich, hier mit meinen treuesten Freunden zu laufen. Der Steady State, das Gleichgewicht der Sauerstoffaufnahme und Abgabe, stellte sich auch auf diesem für mich hohen Niveau ein. 5:30 auf dem Kilometer waren zur Zeit eigentlich ein Höllentempo. Aber es lief, es machte Freude. Die Schmerzen waren nicht dabei. So müsste es immer bleiben.
Am Hafen wieder angekommen, hatten wir Leo und Herrchen hinter uns gelassen.
Die Hunde merkten, das die Hatz vorbei war. Leo bog mit Herrchen auf die Brücke in Richtung Berenbusch ab, wir liefen weiter gen Dankersen.
Ich bin dankbar, das uns dieser Läufer begegnet ist. Er hat so etwas wie Kampfmoral in mir geweckt. Ich bin aus einem läuferischen Dornröschenschlaf erwacht.
Es gibt viel zu tun. Packen wir es an. Auch dieses gesundheitliche Tief werden wir überwinden.


08.09.2008
Kleine Runde mit den Hunden.


07.09.2008
Ein komischer Tag heute. Meine Schwester ist gestern aus Düsseldorf angereist um heute den 65. Geburtstag meines Schwagers zu feiern.
Mein Bruder, meine Schwester und auch mein Patenkind versuchten mir mühselig beizubringen, warum ich nicht dazu eingeladen wurde.
Mir war das schon selber klar. Ich bin kein Herdentier, das sich wie die Lemminge blind ins Unglück stürzt.
Statt dessen bin ich mit den Tieren eine wunderschöne Runde im Schaumburger Wald gelaufen. Die Hirschbrunft ist wieder im Gange. Ehrfurchtsvoll blieb Blacky bei den Brunftlauten stehen. So etwas kannte er noch nicht.
Bonnie suhlte sich in der Zeit schon wieder im nächsten Schlammloch. Das ist Leben. Das ist Lebenslust pur. Durch keine Fete zu ersetzen.


06.09.2008
Gestern hat mich die Therapeutin auf besonders "fiese" Art und Weise gequält. "Das Wochenende wird herrlich", prophezeite sie. Recht sollte sie behalten. Brust- und Halswirbel waren das Objekt ihrer Begierde.
Und ich wollte nun mal testen, wie es um mein Tempo ohne Hunde bestellt ist. Darum lief ich heute ohne die beiden los. Tat mir zwar in der Seele leid, aber ich wollte es mal wissen.
Vom Sperrtor aus lief ich auf dem Leinpfad entlang. Das Wetter war zum Laufen ideal. Also gab ich Gas. Toll, ich war noch keinen halben Kilometer gelaufen, da zog sich der Brustkorb zu. Wie eingeschnürt kam ich mir vor. Na, das fing ja schon gut an. Meist hilft es, wenn ich dann kurzfristig das Tempo rausnehme. Aber nicht so heute. Im Gegenteil, es wurde immer enger. Aber was soll das Gejammer, weiterlaufen.
Innerlich wurde ich sauer. Hätte ich die Tiere dabei, wäre ich bestimmt langsamer gestartet, dann hätte sich dieses Gefühl garnicht erst eingestellt.
Es dauerte eine Zeit und ich fand den Rhythmus. Na endlich, nun rollt es. Frohgemut zog ich das Tempo an. Es dauerte nicht lange, da bekam ich Nackenschmerzen. Die Halswirbelsäule verspannte sich wie in den schlimmsten Tagen. Ich legte eine kurze Pause ein, um den Nacken zu entlasten und Drehübungen zu machen. Völliger Fehlgriff, mir wurde sofort schwindelig. Erst als ich wieder in einen langsamen Trab verfiel, wurde es besser.
Das scheint ja heiter zu werden. Egal, weiter.
Nun setzt auch noch Regen ein. Scheinbar hat sich alles gegen mich verschworen. Erstmalig seit langer Zeit bin ich ohne Rucksack unterwegs. Habe also auch keine Regenjacke dabei. Egal, auch das werde ich überleben.
Als ich dann richtig durchgeweicht bin, hört der Regen wieder auf. Dafür weht nun ein schöner Wind, der mich schnell auskühlen lässt.
Ich ziehe das Tempo an, damit ich nicht mehr so friere. Aber die Beine werden doch immer schwerer. Hätte ich bloß die beiden Tiere mitgenommen, dann hätte ich meinen Rucksack dabei und könnte die Windjacke anziehen. Die armen Tiere sitzen zu Hause und warten auf mich und ich ärgere mich, das ich sie nicht mitgenommen habe.
So quäle ich mich durch die letzten Kilometer und  bin froh, als ich das Auto erreiche. Ein mieser Lauf war das heute. Aber ich war ja auch gewarnt.


05.09.2008
Die Schmerzen lassen langsam nach und die Strecken werden wieder länger. Der Weg zum Gevatter See ist für die Tiere immer wieder ein Genuss.


04.09.2008
Eine "Streak Erhaltungsrunde" durch das Dorf. Auf halber Strecke machen die Akkus schlapp. Ich auch fast. Die Physiotherapie fordert alles.


03.09.2008
Die Folgen aus der Physiotherapie verhindern längeres Laufen.  Darum heute nur eine "Streak Erhaltungsrunde" durch das Dorf.

02.09.2008

Rufbereitschaft und viel Arbeit. Die Zeit reicht nur für 5 km Runde. Durch das Dorf getrabt. Bonnie vermisst den Mittellandkanal und ihre Schlammlöcher.
Außerdem hat mich die Physiotherapeutin heute richtig platt gemacht. Aber als Belohnung dafür kann ich wieder schmerzlos kauen. Nach 6 Wochen Schmerzen im Kiefergelenk löst Sie das Problem durch die richtigen Griffe und Bewegungen am Rücken.


01.09.2008
Ein besonderer Tag ist heute. Seit 37 Jahren steht Ulrike immer treu an meiner Seite. Manchen Sturm haben wir beide zusammen überstanden. In 11 Tagen ist unser 33 Hochzeitstag.




Für diese wundervollen Jahre möchte ich mich bei Ihr ganz herzlich bedanken.