Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Oktober

 

Der alte Mann verabschiedet sich erst einmal


Alles hat seine Zeit und jegliches Vornehmen unter dem Himmel seine Stunde.


Geborenwerden hat seine Zeit,


und Sterben hat seine Zeit;


Pflanzen hat seine Zeit,


und Gepflanztes ausreißen hat seine Zeit.


Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit;


Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit.


Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;


Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit.


Steine schleudern hat seine Zeit,


und Steine sammeln hat seine Zeit;


Umarmen hat seine Zeit,
und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit


Suchen hat seine Zeit,


und Verlieren hat seine Zeit;


Aufbewahren hat seine Zeit,


und Wegwerfen hat seine Zeit.


Zerreißen hat seine Zeit,


und Flicken hat seine Zeit;


Schweigen hat seine Zeit,


und Reden hat seine Zeit.


Lieben hat seine Zeit,


und Hassen hat seine Zeit;


Krieg hat seine Zeit,


und Friede hat seine Zeit.


Was hat nun der, welcher solches tut,
für einen Gewinn bei dem, womit er sich abmüht?
Ich habe die Plage gesehen,
welche Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.
Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er in ihr Herz gelegt, da sonst der Mensch das Werk, welches Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende herausfinden könnte.
Nichts geht mehr. Die Kraft wird immer weniger, die Erholungsphasen immer länger.
So macht Laufen nicht Spaß und Freude, die Leidenszeit danach wird immer länger.
Die Beine heilen nicht zu. Die Schmerzattacken dauern immer länger.
Dienstag habe ich einen Termin beim Hämatologen bekommen.
Wenn es mir danach zumute ist, dann laufe ich mit Bonnie. Aber täglich, das wird es auf lange Sicht nicht mehr geben.
Wenn ich wieder richtig fit bin und längere Strecken beschwerdefrei laufen kann, dann schreibe ich hier wieder.
Aber jetzt muss ich mich erst einmal um die Gesundheit kümmern, denn ich möchte den Vorruhestand gerne noch genießen können.


08.10.2007
Heute Morgen beim Rheumatologen. Es war meine ganze Hoffnung.  Was kommt dabei raus? Nichts. Im Bürokratie Dschungel bleibt alles auf der Strecke.
Neues Quartal, neue Überweisung. 1 1/2 Std. auf die Überweisung vom Hausarzt gewartet. Unglaublich, noch schlimmer: Als der Rheumatologe die Überweisung liest, steht dort nichts anderes, als "Überweisung zum Rheumatologen", kein Wort, wieso oder weshalb. So kann er nichts machen. Ich muss erst alle Unterlagen vorheriger Arztbesuche zusammen suchen und eine konkrete Beschreibung des bisherigen Krankheitsverlaufes erstellen. Toll, dafür hab ich ein viertel Jahr auf den Termin gewartet.
Der Frust sitzt tief. Besonders nach dem Wochenende.
Mit Bonnie bin ich dann die schlimmste 10 km Runde seit meiner Erinnerung gelaufen. Der Frust saß so tief, das ich übelste Gedanken bekam, die ich hier lieber nicht kund tue.
Ein Jahr laufe ich nun von Arzt zu Arzt, keiner fühlt sich zuständig, man verursacht ja Kosten. Sollen sich doch die anderen Ärzte darum kümmern. Also immer weiter durchreichen, bis sich alles von selbst regelt.


07.10.2007

Wie soll es weitergehen? Ich weiß es nicht.
Wieder nur eine kleine 4 km Runde geschafft.


06.10.2007
Richtig Freude kommt nicht auf. Nur Quälerei.


05.10.2007
Wieder nur eine kleine 4 km Runde. Es geht einfach nicht mehr.
Abends noch Rasen gemäht, danach war ich wie tot, nicht mehr fähig, die Arme hochzuheben. Ulrike musste mir den Pullover ausziehen. Dann hab ich von 20:00 Uhr bis zum anderen Morgen um 9:00 Uhr geschlafen. Dann den halben Tag gebraucht, um wieder richtig gehen zu können.


04.10.2007
Kleine Runde mit Bonnie. Die Schmerzen lassen nicht mehr zu.
Am 08.10. habe ich Termin beim Rheumaspezialisten.


03.10.2007
Etwas länger, aber auch sehr verhalten. Bonnie hat viel geschnüffelt,
mit anderen Hunden gespielt und sich oft im Schlamm gewälzt.
Ich habe ihr die Freude gelassen und sie hat es dankbar angenommen.
18 km standen zum Schluss auf dem Laufkonto.


02.10.2007
Kleine Runde mit Bonnie.  Halsschmerzen mahnen zur Vorsicht.
4 km waren es letztendlich.


02.01.2007
12 km mit Bonnie durch den Wald getrabt. War nicht unser Tag. Alles fühlte sich so schwer an, die Kilometer waren bestimmt doppelt so lang wie sonst. Aber solche Tage muss man auch annehmen.