Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

August

 

31.08.2005
Viel Arbeit, kaum Zeit zum Laufen. Nur eine kleine Runde mit Bonnie gelaufen.


30.08.2005

Nur eine kleine Dorfrunde mit Bonnie getrabt.


29.08.2005
Mit Bonnie eine gemütliche Runde im Wesergebirge gelaufen. Beruflich und privat gibt es viel Arbeit, da brauche ich Abends etwas mehr Ruhe. Und die genieß ich mit Bonnie.


28.08.2005

Nach dem gestrigen Tempolauf haben wir es heute deutlich ruhiger angehen lassen. Bonnie musste viel schnüffeln und sich auch mit anderen Hunden beschäftigen. Mir sollte es recht sein. So brauchten wir heute für die 22 km Kanalrunde 2:19 Std.


27.08.2005
Ich hab es ja immer schon gewusst. Bonnie ist genau so wunderbar verrückt, wie ihr Herrchen. Nach den Tagen der Ruhe und Erholung wollte sie es mir heute mal so richtig zeigen.
Als wir an der Aue hoch zum Kanal kommen, da muss Bonnie erst einmal ins Wasser und ihre Bahnen ziehen. Für sie ist heute duathlon. Dabei merkt sie, das ein Schiff naht und dann an ihr vorbei zieht. Das kann sie sich natürlich nicht gefallen lassen. Also raus aus dem Wasser und die Hufe geschwungen. Das Schiff muss überholt werden. Ich werde regelrecht gezogen und muss schon mächtig Gas geben um ihr folgen zu können. So läuft sie km für km, immer mehr Tempo. Das Schiff ist längst hinter uns geblieben. Gelegenheit, noch einmal zu schwimmen. Dabei holt das Schiff wieder auf. Bonnie macht sich wieder auf die Socke. Das Tempo wird immer schneller. Keine Zeit für entgegen kommende Hunde. Sie lässt sich nicht aus ihren Rhythmus bringen. Mir macht es Freude. Denn auch mir hat die Regenerationswoche gut getan. Die Beine wetzen Meter für Meter, ohne das ich etwas merke. Genial, es rollt so richtig tofte. So macht Laufen Spaß.
Nach gut 6 km Tempolauf erreichen wir den Hafen in Rusbend und queren dort den Kanal. Das Schiff ist noch längst nicht an der Brücke angekommen. Wir winken dem Kapitän von der Brücke aus zu und verabschieden uns von ihm. Dann laufen wir weiter in Richtung Wald. Bonnie zieht mich immer noch vorwärts. Sie macht das Tempo und ich genieße es. So rollt km für km unter unseren Füßen dahin und wir kommen immer tiefer in den Wald. Plötzlich ruft es im Chor: Rainer, Rainer, Rainer. Verdutzt bleibe ich stehen. Dann kommt die Erleuchtung. Ich hatte Angela von dem Pilzvorkommen hier im Wald erzählt. Und nun war sie hier mit der ganzen Familie zum Pilze sammeln aufgelaufen. Das war eine Freude, sie hier begrüßen zu können. Die Kinder freuten sich über Bonnie und verwöhnten sie mit Streicheleinheiten, während Angela doch Respekt vor Bonnie zeigte. Obwohl Bonnie lammfromm ist, traute sie sich nicht, Bonnie zu streicheln.
Nach der kurzen Unterbrechung gab Bonnie sofort wieder Gas. Durch den Wald hindurch. am Kanal entlang, sie war nicht zu bremsen. Dann im Dorf das Gleiche. Immer vorwärts. Ich hatte das Gefühl, sie wollte heute nur einen Tempolauf machen, keine Zeit zum Schnüffeln. Immer nur vorwärts. Eine Kohorte Radfahrer schaffte es nicht, an uns vorbei zu kommen. Waren natürlich auch ein älteres Semester und würdigten unser Tempo mit einem kräftigen "Ahoi", um uns dann nach 1:55 Std. und 22 km auf den Hof abbiegen zu lassen. Ein toller Tempolauf mit Bonnie. Für Bonnie war es die beste bisher gelaufene Zeit auf der Strecke. Fast 10 Minuten schneller als ihre bisherige Bestzeit. Suuuper "Bonnie", ich bin stolz auf Dich.
Nun liegt sie frisch geduscht und vollgefressen auf ihrem Sofa neben meinem Arbeitsplatz, lauscht den Kinderstimmen, die draußen noch erklingen. Hin und wieder kommt ein leiser Schnarch Ton aus ihrer Kehle. Auch das genieße ich und freue mich.


26.08.2005
Es ist ja Regenerationswoche. Bonnie muss ihre Blessuren auskurieren und ich kann die Ruhe auch gebrauche. Darum nur 2,5 km gemütlich gelaufen.


25.08.2005
Eine gemütliche Runde um das Nammer Lager. Gute Höhenmeter dabei. Bonnie noch schonen.


24.08.2005
Mit Bonnie zum Kanal gelaufen. Ich will sie noch schonen, denn sie hat immer noch ein entzündetes Ohr. Wir haben uns richtig Zeit gelassen und die Langsamkeit genossen.


23.08.2005
Trotz ihrer Probleme mit dem linken Ohr hab ich Bonnie heute mit in den Berg genommen. Ein lockeres Läufchen war angesagt. Unterwegs trafen wir noch insgesamt 5 Läufer/innen aus meinem ehemaligen Verein. Ganz schön klein geworden, die Gruppe, die hier noch läuft. Aber Bonnie hatte nicht lange Ruhefleisch, sie wollte laufen und schnüffeln. So zogen wir beide weiter und freuten uns, das wir so laufen konnten, wie wir wollten und an keiner Strecke oder Tempogeber gebunden waren.


22.08.2005
Mit Bonnie war ich heute bei der Tierärztin. Bonnie hat eine Entzündung im Ohr, die ihr doch stark zu schaffen macht. Darum bin ich dann alleine gelaufen. Von Opa Walter hoch zum Wasserwerk und dann um das Nammer Lager. Ein toller Lauf, Tempo immer an der Obergrenze. Die letzten 1,5 km lief ich in 4:45 Min., allerdings bergab. Es war wie fliegen, die Schotterpiste machte mir nichts aus, ich war wie im Rausch. Nach 38 Minuten war ich zurück am Auto. Diese  Zeit bin ich das letztemal 1997 gelaufen. Nun aus dem Langstreckentraining heraus so ein Ergebnis, das gibt Auftrieb.


21.08.2005
Die Berglaufsaison ist eingeläutet. Mit Bonnie bin ich bei Opa Walter gestartet. Endlich mal wieder im Berg. Die ersten 1,5 km lief Bonnie ganz gut mit. Dann wurde sie immer langsamer und war kaum noch zu bewegen, weiter zu laufen. Ob ihr das Antibiotikum noch quer sitzt ? Ich will sie nicht kaputt laufen. Langsam laufen wir zurück zum Auto. Bonnie quält sich merklich. Ich bin froh, als wir am Auto ankommen. Betrübt liefere ich sie zu Hause ab. Hinterher erzählt Ulrike, Bonnie wäre erst einmal wie verrückt über ihr Fressen hergefallen und seit dem wäre sie wieder fit. Und sie vermisst bestimmt die Kinder, die alle zu Besuch in Dresden sind.
Ich fahre zurück und starte an den Nammer Fischteichen. Von dort laufe ich auf den Portaweg in Richtung Kleinenbremen. An der Absturzstelle des Düsenjägers halte ich kurz inne und gedenke des Piloten, dann geht es weiter. Die Kleinenbremer Crossrunde wird mitgenommen und dann geht es über den Portaweg zurück. Damit es etwas länger dauert, laufe ich noch um das Nammer Lager. Hier gebe ich richtig Gas und laufe mit Höchsttempo zurück zu den Fischteichen. Es hat richtig Spaß gemacht, mal wieder im Berg zu laufen.


20.08.2005
Heute war der letzte Tag unserer Mini Streak. Der 22. Tag mit mindestens 22 km. Den ganzen Tag hatte es geregnet, die Temperaturen lagen um 21°C und es war eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Zuerst lief es sehr schwer aber mit der Streckenlänge wurde es auch immer leichter. Selbst Bonnie lief immer nur vorwärts.  22 Tage immer die selbe Strecke laufen, 22 km lang. Das ist schon eine mentale Leistung, die man erst einmal umsetzen muss. Ich hab es geschafft. In den 22 Tagen bin ich zu den täglichen 22 km  2 mal 44 km gelaufen, 1 mal 26 km, 1 mal 36 km, alles zusammen 546 km. Das ergibt pro Tag durchschnittlich 24,8 km. Bonnie ist dabei einmal mit mir in 2:05 Std. gelaufen, ihre persönliche Bestzeit. Heute brauchten wir 2:10 Std. Nach dem Lauf stand die Waage bei 75,5 kg. Ich bin stolz, das ich das Abnehmprogramm nun schon 60 Tage durchhalte. Alles ohne Kohlenhydrate, mit Eiweiß und Salate. Ich fühle mich dabei pudelwohl und die Laufzeiten geben mir recht. So kann es weiter gehen.


19.08.2005
Mit Bonnie den 21. Tag mindestens 22 km gelaufen. Regen und Gewitter waren unser Begleiter. Trotzdem war es schön.


18.08.2005
Heute bin ich ohne Bonnie 36 km durch den Schaumburger Wald und am Kanal gelaufen. Bei den Temperaturen wäre es für Bonnie Quälerei geworden. Sie hat ja auch Antibiotikum nach ihrer Verletzung bekommen. Da wollen wir mal nicht übertreiben. Ich hab keine Schwächephase gehabt und bin gleichmäßig durchgelaufen. Nach 3:58 Std. war ich wieder zu Hause. Zwei Liter Wasser hab ich aus der Trinkblase gelutscht. Gut, das es so etwas gibt.


17.08.2005
Ich bin überglücklich. Bonnie und ich haben wieder einen schönen Lauf gehabt.  Zuerst begann er damit, das ich Bonnie eigentlich nach 5 km von Marina abholen lassen wollte. Sie fand einfach keinen richtigen Tritt. Ängstlich lief sie bei Fuß. Ob es die Schießübungen auf dem Standort Schießplatz waren, oder ob es etwas anderes war. Ich weiß es nicht, Sie wirkte unglücklich und traurig. Dann stand sie plötzlich Angesicht zu Angesicht mit einem Rebhuhn gegenüber. Beide waren total erschrocken. Im senkrechten Steigflug nahm da Rebhuhn reißaus, Bonnie ebenso, aber in der Horizontalen. Da war der Bann gebrochen. Jede Ente, die in der Nähe war, wurde gnadenlos aufgeschreckt. Man, war ich froh, als wir endlich im Wald waren und uns keine Ente mehr begegnete.
Das war dann so bei km 10 und wir begannen aus der Freude heraus, Intervalle zu laufen. Für jemanden, der so gut wie nie Intervalle gelaufen hat, kein leichtes Unterfangen. Aber so im Wechsel von ca. 500 m richtig Tempo bis zum Anschlag, dann wieder langsam austraben für ca. 1 km, das machte doch irgendwie Freude. Auch das die Beine so locker mitspielen nach den vielen km der letzten Tage. Das macht Lust auf mehr.
So kamen wir nach 02:16 Std. von unserer 22 km Runde nach Hause. Und unterwegs führten wir noch 3 x längere Gespräche mit Hundefreunden und Läufern.
So macht Laufen doch wieder richtig Freude. Hoffentlich hält die Form noch lange an.


16.08.2005
Heute ist der 18. Tag meiner internen Streak. In diesen Tagen bin ich 444 km gelaufen, das sind durchschnittlich 24,67 km jeden Tag. Ziel ist es, 22 mal mindestens 22 km zu laufen. Wenn ich das erreicht habe, dann geht es gezielt an das Berg- und Tempo Training. Die Pfunde purzeln nur so, und heute hab ich auf der 22 km Runde mit Bonnie schon Tempoeinheiten eingelegt. Einmal, als ein Vierer mit Steuermann uns am Kanal überholte. Das konnte Bonnie sich nicht antun lassen, sie gab mächtig Gas. Als wir dann in Rusbend im Hafen einliefen, hatten wir so viel Vorsprung, dass wir noch zur Brücke hochlaufen konnten, um von dort den Ruderern unseren Dank zu zuwinken und sich gebührend zu verabschieden.  Dann liefen wir weiter in den Wald. Auf der langen Betonstraße überkam es uns wieder. Knapp einen Kilometer liefen wir mit guten Tempo. Es machte richtig Spaß. Der Wettkampf mit den Ruderern hatte wohl die Muskeln gelockert und den Kopf aufgeräumt. Hinter dem Sperrtor in Berenbusch trafen wir dann auf Meike. Das ist Bonnies Tierärztin. Sie ging dort mit Mann und Hund spazieren. Ein kleiner Plausch mit Ihnen und dann drehte Bonnie von sich aus auf. Bis zur Abzweigung ins Dorf ließ sie nicht locker und zog mich hinter sich her. Ach, ist das schön. Das Tier fühlt genau, was ich machen muss und sie hilft mir. Nach 2:20Std. liefen wir zu Hause auf den Hof. Mir war nicht danach, das ich in den letzten 18 Tagen so viele km geschrubbt habe. Nein, ich fühlte mich wie neu geboren. Man sollte viel öfter Tempoeinlagen machen, dass baut auf und reißt einen aus den schlapp- schlapp- Schritt.


15.08.2005
Was passiert, wenn man an einem verregneten Sonntag einen guten Mittagsschlaf hält? Mir ging es so, das ich dafür heute Nacht ab 2:30 Uhr topfit war. Schlafen konnte ich nicht mehr. Immer hin und her wälzen im Bett, nicht einschlafen können. Das gönne ich mir eine halbe Stunde lang. Wenn ich dann nicht schlafe, dann gehe ich auf Strecke.
Um 3:16 stand ich vor der Haustür. Bewaffnet mit Rucksack und Stirnlampe lief ich los. Ein leichter Nieselregen, hin und wieder Nebel, der im Licht der Stirnlampe alles unwirklich erscheinen ließ. So begann mein Lauf. Am Kanal angekommen, wurde der Nebel immer dicker. Jeder Busch wirkte gespenstisch, in manchen sah ich Angler, die sich aber beim Näherkommen in Nebel auflösten. Am Kornspeicher in Berenbusch lief mir eine dicke fette Ratte fast über den Schuh, bevor sie im hohen Gras verschwand.
Dann im Schaumburger Wald angekommen, wurde es richtig gespenstisch. Im Lichtkegel der Stirnlampe sah ich rechts und links des Weges immer wieder Augen funkeln. Von Katzen, Füchsen und sonstigen Getier. Alle in gespannter Erwartung, was passiert. Aber nichts geschieht. Alles bleibt friedlich. Bis auf zwei Krähen, die ich mit meinem Lichtkegel in den Bäumen erfasste. Sie nehmen fluchtartig Reiß Aus und sorgten so für Unruhe. Ich genieße die Ruhe und das Alleine Sein, bin nur für mich da. Schön ist das. Schritt für Schritt ein Hochgenuss. Diese Stille in den frühen Morgenstunden habe ich schon immer besonders geliebt und ich erfreue mich daran, es heute wieder erleben zu dürfen. Aber alles hat ein Ende, so auch dieser Lauf. Im stark einsetzenden Regen komme ich nach 2:19 Std. wieder zu Hause an. Froh und glücklich, diesen schönen Nachtlauf gemacht zu haben.
Um 18:00 Uhr überzeugt Bonnie mich, dass ich mit ihr doch auch noch laufen muss. Wir Beide laufen wieder Richtung Kanal und Schaumburger Wald. Mental hab ich überhaupt keine Lust zu laufen. Aber nach zwei Kilometern ist alles vergessen. Es läuft gut und rund. Bis zum Wendepunkt im Hafen bleibt es auch so. Dann schleicht sich ein Gefühl der Müdigkeit ein. Mentale Müdigkeit. Nicht das die Kräfte nachlassen, nein der Geist ist schwach. Mit viel Mühe komme ich da wieder raus. Dann läuft es auch wieder. Mir wird bewusst, das ich in den letzten 17 Tagen 422 km gelaufen bin. Das heißt, durchschnittlich jeden Tag 24,8 km. Das ist eine Bank, die einen auch erdrücken kann. Aber die letzten Kilometer werden zu einem innerlichen Triumph Lauf. Die Beine werden wieder locker, der Kopf ist frei. Nach 2:25 Std. kommen wir erschöpft aber glücklich zu Hause an. Trockenen Fußes.


14.08.2005
Eigentlich wollte ich heute einen langen Lauf machen. Aber als ich um 04:00 Uhr rausschaue, da sehe ich nur dicken Dauerregen. Nach den vielen verregneten Tagen der letzten zwei Wochen hab ich keine Lust, einen Ultra im Dauerregen zu laufen. Ich lege mich wieder hin. Am Nachmittag laufe ich dann mit Bonnie die Kanalrunde. Bonnie ist glücklich, dass sie wieder laufen darf. Ich freue mich, dass sie wieder dabei ist. 2:19 Std. brauchen wir für die 22 km, obwohl Bonnie viel hin und her läuft und mich oft ausbremst. Es ist schön, das sie wieder dabei ist. Sie hat mir doch sehr gefehlt.


13.08.2005
Heute ist der 15. Tag mit mindestens 22 km. Ein Tempolauf in 2:05 Std und ein Lauf mit  2 x 22 km waren dabei. Dann noch ein Lauf über 26 km. Dementsprechend bin ich heute auch ziemlich müde, geistig und körperlich.


12.08.2005
14 Tage Rufbereitschaft liegen hinter mir. Bonnie verletzt. Keine guten Voraussetzungen zum Laufen. Der Schlaf fehlt. Ich quäle mich über die Runde.


11.08.2005
Trostloses Laufen ohne Bonnie. Als ich los lief war ich richtig platt. Jeder Meter kam mir doppelt so lang vor. Bei jeder Kreuzung säuselte mir Schweini ins Ohr: "Dreh um, lauf nach Hause. Heute ist nicht Dein Tag".  Aber ich ließ mich nicht beeindrucken. Jetzt umkehren. Was soll dann beim Ultra passieren, wenn Aufhören so einfach geht. Nein, da muss ich durch. Ich darf mich nicht beeindrucken lassen. 22 km bleiben 22 km. Und gerade wenn ich platt bin, dann muss ich durchhalten. Egal wie.
Vorbei am Grab der Juliane. Ein leichter Anstieg, der mir vorkommt, als liefe ich zur Treppe hoch. Mir wird bewusst, wie platt ich doch bin. So ein kleiner Anstieg macht mich mürbe. Das ist schon deprimierend. Aber ich meistere ihn und laufe weiter. Die Betonstraße entlang und dann zum Kanal. Ich mache drei Kreuze. Der weiteste Punkt von zu Hause ist überschritten. Nun nähere ich mich der Heimat. Noch 8 km, fein säuberlich am Kanal ausgeschildert. Alle 100 m ein Markierungszeichen. 101 Schritte zwischen den 100 m Marken. Und jeder Schritt kommt mir sooooo.... lang vor. So macht Laufen bestimmt keinen Spaß. Aber da muss ich durch, egal wie. Wenn ich auf Tempo laufe, dann brauche ich 844 Schritte pro km. Einen besseren Maßstab findet man nirgendwo. Und das deprimiert. Aber egal, es geht weiter. Viele Bekannte unterwegs fragen mich, wieso Bonnie nicht dabei ist. Immer muss ich erklären. Auch das bremst aus.
In Berenbusch im Hafen merke ich den Gegenwind besonders. Mein Gegner heute auf dem Nachhauseweg. Immer von vorne. Auch das nervt besonders. Zähne zusammen beißen und durch.
Zwischendurch kommen die Gedanken zur Ernährung. Fehlt mir Zucker, Kohlenhydrate, was machst Du falsch? Aber nein, ich glaube, ich mach es richtig. Gestern lief es super. Gleiche Ernährung wie heute. 77,5 kg zeigte die Waage heute morgen. 10,5 kg minus. Das Abnehmprogramm zeigt deutliche Wirkung. Ich habe Blut geleckt. Noch einmal 10 kg möchte ich abnehmen. Verrückt ? Wahrscheinlich. Aber die Rettungsringe sprechen eine andere Sprache. Beim Rothaarsteig Marathon im Oktober ist jedes überzählige Kilo unnötiger Ballast, der ausbremst.  Ich werde durchhalten und abnehmen. Kann kommen was will.


10.08.2005
Eigentlich wollte ich heute nur locker die 22 km Runde laufen. Aber es kommt immer anders, als man denkt. Nach 5 km lief es so schön, das ich spontan beschloss, länger zu laufen. So lief ich noch die 4 km Zusatzrunde über die Betonstraße. Dabei traf ich meinen Arbeitskollegen mit seiner Frau. Die Beiden machen hier fast täglich ihren Spaziergang.
Bonnie ist mit ihrer Schnittverletzung erst einmal außer Gefecht gesetzt. Sie merkt selber, das sie so nicht laufen kann und lässt mich schweren Herzens ziehen. Aber als ich zurückkomme ist die Freude riesig und mit aller Intensität muss sie erst einmal meine Laufschuhe und meine Beine beschnüffeln. Dann zieht sie sich auf ihre Decke zurück und nach wenigen Minuten schläft sie tief und fest. Hoffentlich schläft sie sich gesund.


09.08.2005
Bonnie ist doch ein tapferes Tier. Gestern Abend, nach dem sie geduscht hatte, haben wir erst bemerkt, das sie am linken Hinter Pfötchen verletzt ist. Als sie auf ihrer Decke lag, da sah man Blutflecken. Nach eingehender Untersuchung stellten wir fest, das ihr linkes Hinter Pfötchen einen tiefen Schnitt zwischen den Ballen hatte. Heute Morgen ist sie dann bei unserer  Tierärztin gewesen, die die Wunde gut versorgt hat. Allerdings hat sie nun zwei Tage Laufverbot. So trabte ich heute alleine los. Wie trostlos ist das, wenn man sonst immer mit der treuen Begleiterin unterwegs ist. Die km nehmen kein Ende, keiner, der die Enten jagt. Aber es war wenigstens trocken.
Nach 2:12 Std. war ich wieder zu Hause. Spaß gemacht haben mir diese 22 km heute nicht. Meine treue Begleiterin fehlte mir doch sehr.


08.08.2005
Bonnie hat letzte Woche ihre Woche mit den meisten Kilometern hinter sich gebracht. Sie lief 154 km an meiner Seite. Treue Seele. Ich habe dieses Jahr auch wieder eine persönliche Jahresbestleistung an Wochenkilometern geschafft. 176 km stehen bei mir zu Buche.
Darum haben wir uns heute einen gemütlichen Lauf gegönnt. Die Kanalrunde in 2:31 Std. und ohne Regen. Es war ein schöner lockerer Lauf mit kurzen Plauderpausen. Immer mehr Menschen sprechen uns an, weil sie uns täglich laufen sehen. Eine Frau meinte sogar, wir müssten doch bald ins Fernsehen kommen. So oft wie wir liefen, das könnte doch nur etwas ganz Besonderes sein. Als ich ihr dann sagte, dass es noch Menschen gäbe, die das Dreifache und mehr liefen, schüttelte sie nur den Kopf, und meinte, das könne nicht sein.
Bevor wir den Kanal verließen, trafen wir unter der B 482 Brücke auf einen jungen Mann, der uns schon des öfteren aufgefallen war. Gestern liefen wir hier auf Ihn auf, da konnte er schon nicht mehr geradeaus gehen. Wie eine besoffene Seeschlange schwankte er hin und her. So trafen wir Ihn Sonntags schon öfter. Die anderen Tage in der Woche merkte man Ihm nichts an. Heute kam ich mit Ihm ins Gespräch. Er freute sich, uns hier immer laufen zu sehen. Er würde täglich bis zum Sperrtor wandern und manchmal auch lange Strecken mit Rad fahren. Nur laufen, das könne er nicht. Da wären seine Gelenke nicht für geschaffen.
So haben wir wieder eine Bekanntschaft durchs Laufen geschlossen. Vielleicht motivieren wir Ihn ja im Laufe der Zeit doch noch etwas mehr für sich zu tun.


07.08.2005
Eine lange Woche geht zu Ende. Mit Bonnie noch einmal die Kanalrunde gelaufen und wieder nur Regen, Regen, Regen. Aber wir sind ja nicht aus Zucker. 176 km sind es diese Woche geworden.


06.08.2005
Mit Bonnie die Kanalrunde gelaufen. Es lief so gut, das ich spontan beschloss, noch eine Runde ran zu hängen. So wurden es 44 km in lockeren 4:31 Std. Aber auch nichts tat mir weh oder bremste mich aus. Zum Schluss hatte ich das Gefühl , ich hätte noch 20 Minuten schneller laufen können. Es war einfach herrlich, obwohl ich die meiste Zeit Regen hatte, lief es einfach wunderbar.


05.08.2005
Mit Bonnie wieder die Kanalrunde. Fast keine Menschenseele getroffen. Bonnie wollte heute mal wieder richtig schnüffeln und grasen. Hab ich ihr gerne gegönnt.


04.08.2005
Das Wichtigste zuerst :  Die HP läuft wieder. T-Online hatte wohl ein Problem, aber die Daten sind wenigstens erhalten geblieben. Das ist das Beste daran.
Also sind Bonnie und ich heute wieder die Kanalrunde gelaufen. Ein kleines Jubiläum, sozusagen. Seit den Aufzeichnungen im PC ab 1997 bin ich diese 22 km Runde heute zum 151 mal gelaufen. Wenn ich dann sehe, wie gut es momentan läuft,  will ich mal ganz zufrieden sein.
Auch der heutige Lauf in 2:13 Std. lief wieder ganz locker. Die fehlenden Kilos an Gewicht lassen mich doch immer schneller werden. Deutlich niedriger wird dabei auch die durchschnittliche Herzfrequenz. Es macht wieder richtig Spaß zu laufen.


03.08.2005
Als wir zu Hause loslaufen bläst durch die Porta Westfalica ein heftiger Wind in die Norddeutsche Tiefebene. Wie durch einen Trichter geblasen folgt ihm eine dicke schwarze Wolkenwand. Regen wird unser Begleiter werden. Aber auf den ersten 5 km bleibt es noch trocken. Wir sind noch nicht bei Stromkilometer 108 als der dicke Regen einsetzt. Zusammen mit dem heftigen Wind kühlt es mich ziemlich schnell aus. Aber ich habe ja den Rucksack dabei, in dem sich eine Regenjacke befindet. Wir bleiben stehen und ich ziehe mir die Jacke über. Auch der Kopf wird ziemlich kalt und ich setze mir die Schirmmütze auf. Jetzt kann mich nichts mehr erschüttern.
Durch die Zwangspause bedingt holt uns das Tankschiff  "Reinfelden" aus Bremen ein. Das wird natürlich eine Herausforderung für uns. Sofort zieht Bonnie das Tempo an. Das Tuckern des Dieselmotors unmittelbar neben ihr, macht sie wohl nervös. Sie wird immer schneller. Von Stromkilometer 108 bis 111,5 bleiben wir immer zusammen. Dann ziehen wir noch einmal das Tempo an und bei km 112 haben wir einen Vorsprung von 50 Metern. Hier verabschieden wir uns mit einem Handgruß von dem Kapitän und über die Brücke laufen wir weiter in Richtung Schaumburger Wald.
Im Hafen von Rusbend hat eine Gruppe Radfahrer vor dem starken Regen unter Bäumen Schutz gesucht. Wir brauchen das nicht, wir laufen fröhlich weiter. Das ist unser Wetter. Frohgelaunt durchqueren wir den Schaumburger Wald und ich bin stolz, wie schön meine Bonnie da mitspielt. Jede Pfütze muss sie durchqueren und jedes Schlammloch wird einmal durchquert. Man merkt richtig, wie fröhlich sie ist.
Als wir dann in Berenbusch den Wald verlassen, hört schlagartig der Regen auf. Egal, ich lass die Regenjacke an, denn der Wind ist doch noch sehr frisch und ich hab keinen Bock, mich noch zu erkälten.
Die letzte Runde durchs Dorf bis nach Hause wird noch einmal richtig schön. Ein toller Regenbogen und eine leuchtend gelbe Sonne begleiten uns. Einfach toll anzusehen.
Nach 2:10 Std. erreichen wir das Gehöft, glücklich, bei diesem Wetter gelaufen zu sein.


02.08.2005
Mit Bonnie wieder die Kanalrunde gelaufen. Dabei habe ich heute soviel alte Bekannte getroffen, wie sonst in einem Jahr nicht. Dadurch sind wir natürlich extrem langsam geworden. Aber das war mir total Schnuppe. Schön, mal wieder so viele alte Freunde zu treffen.


01.08.2005
Nach dem gestrigen Tempolauf wollen Bonnie und ich heute eine gemütliche Kanalrunde laufen. Das gelingt uns auch ganz gut. Bereits kurz hinter dem Hafen in Berenbusch treffen wir auf eine junge Frau, die in Begleitung Ihrer Kinder und eines Hundes unterwegs ist. Wir kommen ins Gespräch und plaudern über die Tiere. Schön, das es so nette Menschen gibt. Die Tiere vertragen sich prima und viel zu schnell geht es wieder auf die Strecke.
Und so läuft es nun den ganzen Weg über weiter. immer wieder treffen wir auf Bekannte und Freunde. Ich weiß gar nicht, wieso sie heute alle unterwegs sind. Aber es ist schön.
Und auf dem Rückweg treffe ich kurz vor Berenbusch auf die Kinder, die neulich den Zander gefangen haben. Sie bedanken sich höflich für das Bild, das ich von Ihnen gemacht habe. Das freut mich riesig. Die Kinder sind gut erzogen.
So kommen wir dann nach 2:24 Std. wieder zu Hause auf den Hof getrabt. Den gestrigen Lauf merke ich doch noch ein wenig. Aber alles andere wäre auch nicht normal.