31.05.2005
Die gleiche Strecke wie gestern mit Bonnie gewandert. Da wir erst spät gestartet waren, war es schon fast dunkel, als wir zurück kamen. Das Wetter war uns auch nicht so gewogen, die meiste Zeit hatten wir Regen.
Glück hatten wir, das wir diese Wohnung eines Spechts trafen und er selber auch noch da war. Sein kleiner Nachwuchs hatte uns auf ihn aufmerksam gemacht, als er lauthals um Nahrung bettelte.
30.05.2005
Heute sind Bonnie und ich 1,5 Std. im Berg gewandert. Seit langer Zeit hatte ich endlich mal keinen kalten Schweiß im Nacken und auf der Stirn. Ich glaube, es geht nun wieder aufwärts. Bonie hat die Zeit genutzt und ist den Weg bestimmt dreimal gelaufen. Aus Dankbarkeit wollte sie zu Hause garnicht mehr von meinem Schoss. Ich durfte keinen Schritt mehr ohne sie machen. Könnte ja sein, das ich noch mal ohne sie den Hof verlasse. So Tiere können doch dankbar sein.
Hier hab ich ihr vom nächsten Lauf erzählt. Sie wird aufgeregt und meint, es geht gleich wieder los.
Da ich aber keine Anzeichen zum Aufbruch gebe, versucht sie mich tatkräftig zum Aufbruch zu überreden.
29.05.2005
Dienstag lagen die Ergebnisse des Abstrichs vor. Sämtliche vorher verordnete Medikamente sind zwecklos gewesen. Eine selten vorkommende Bakterienart wurde ermittelt und ich bekam jetzt dafür ein spezielles Antibiotikum. Nun muss ich hoffen, das es aufwärts geht.
19.05.2005
So macht das Surfen richtig Spaß. Aber das Laufen fehlt mir trotzdem. Bonnie wird auch schon ungeduldig. Morgen endet die Bereitschaft, dann mach ich mit ihr einen Spaziergang am Kanal.
18.05.2005
Um mich ein wenig von den Laufentzugserscheinungen abzulenken, habe ich mit Frank Spannuth vom hiesigen PC-Spezialist bei uns ein Wireless-Lan Netzwerk eingerichtet. Mit DSL (hab ich schon lange) und insgesamt vier Rechnern, kann ich von überall ins Internet. Kein Stress mehr mit den Kindern, jeder kann nun surfen, wann er will.
17.05.2005
Heute ist es nun endgültig, ich muss die Streak abbrechen. Die Gesundheit hat Vorrang. Der HNO-Arzt, den ich heute aufsuchte (übrigens ein laufender Arzt), hat mich vor einem Weiterlaufen eindringlich gewarnt. Der hohe Streptokokken Anteil im Blut macht das Weiterlaufen zum Selbstmord auf Raten. Ein Abstrich im Hals wurde gemacht und ich bekam ein völlig anderes Antibiotikum, als das vom Hausarzt eingesetzte. Diese ist für die nächsten 6 Tage bestimmt. Bis dahin hat man eine genaue Analyse des Abstrichs um dann ganz gezielt zu medikamentieren.
Das ist nun zwar ärgerlich, aber ich laufe schon zu lange, als das mich das aus der Bahn werfen könnte. Dann laufe ich eben in die 3. Streak. Mit neuer Motivation und neuen Zielen.
Aber jetzt zählt erst einmal, das ich wieder gesund werde und keine bleibenden Schäden behalte.
16.05.2005
Bei schönem Wetter endlich mal wieder einen guten Lauf gehabt. Um das Nammer Lager ohne Schmerzen gelaufen. Bonnie hat viele nette Hunde getroffen. Immer wieder schön, wie sie mit anderen Hunden auskommt.
15.05.2005
Um das Nammer Lager und den "Alten Nammer Kirchweg" gelaufen. Besser gesagt, geschlichen.
14.05.2005
Wie gestern, aber noch deutlich langsamer. Kopf hoch, da müssen wir durch.
13.05.2005
Mit Bonnie um das Nammer Lager und um den Fernsehturm gekreuzt. Gesamt 11 km, aber mit vielen Pausen dazwischen. So macht Laufen nicht wirklich Spaß.
12.05.2005
Mit Bonnie um das Nammer Lager und unterhalb des Fernsehturms, am Blauen See vorbei.
11.05.2005
Eine schlappe Runde mit Bonnie um das Nammer Lager.
10.05.2005
Heute ist der 200. Lauf Tag. Ein Grund zum Feiern? Ich will, das es besser wird. Will nicht mehr platt sein, will wieder laufen.
Mit Bonnie starte ich bei Opa Walter zu einem Lauf rund um den Fernsehturm. Die ersten Schritte fühlen sich noch sehr schwer an. Aber mit zunehmender Dauer wird es immer besser.
Der Weg führt uns am militärischen Übungsgelände "Blauer See" vorbei zum Fernsehturm.
Am Start herrschte noch Sonnenschein, aber ich sah auch in der Ferne die dunklen Wolken aufziehen. Sie öffneten sich langsam und es fing leise an zu regnen.
Die langen Anstiege hoch zum Fernsehturm lief ich überraschend gut, ich merkte kaum etwas an Beschwerden, nur die Bronchien erinnerten mich immer wieder daran, das sie noch nicht fit waren. Aber wir liefen ja auch sehr langsam, so ca. 7:10 Min. pro km. Es war herrlich, endlich wieder draußen zu sein.
Der Regen nahm zu. Wir erreichten die Aussichtskanzel, die uns einen herrlichen Ausblick in das Weser Tal bescherte. Hier, "Wo die Weser einen großen Bogen macht", verweilten eine Moment, genossen die Aussicht und liefen dann weiter zum neuen Trinkwasser Hochbehälter. Von dort führte der Weg steil abwärts und ich musste Bonnie mehrfach ausbremsen, da sie einfach zu schnell wurde.
Der Regen ging über in dicken Hagel. Da ich den Rucksack dabei hatte, hielt ich es nun für angebracht, die Regenjacke anzuziehen. Nach wenigen Metern bildete sich unter der Jacke ein angenehmes warmes Klima. So macht das Laufen Spaß. Regen, Sturm Hagel. Einfach herrlich.
Als wir dann am Wasserwerk ankommen, beschließen wir, noch nicht runter zum Auto zu laufen. Nein, es ist so schön, im Regen zu laufen. Vielleicht treffen wir auch noch die alten Vereinskollegen, wenn wir noch um das Nammer Lager laufen. So machen wir es dann auch. Und auf halben Weg treffen wir dann auch auf die ehemaligen Kollegen. Die sind natürlich wieder voll im privaten Wettkampf verzettelt und finden kaum Zeit für ein kurzes "Hallo". Nur Klaus, der hält an und wir plaudern ein paar Worte. Dann läuft auch er weiter. Seine Kollegen sind schon weit weg und ich möchte wetten, das sie die Gunst der Stunde genutzt haben, um ihn deutlich hinter sich zu lassen.
Mir fällt auf, wie klein die Gruppe geworden ist, wie viele Gesichter fehlen. Jeder läuft wohl sein eigenes Training.
Ob ein Verein auf Dauer so bestehen kann? Ich weiß es nicht. Ich sehe nur, wie z. B. Walking Gruppen und Vereine Zulauf bekommen. Die walken noch gemeinsam. Da ist noch Zusammenhalt, Spaß steht im Vordergrund. Tugenden, die bei nur auf Höchstleistung bedachten Marathonläufern wohl nicht mehr vorhanden sind.
All das soll aber nicht mehr mein Problem sein, ich habe ja meine liebe Bonnie. Die freut sich immer, wenn wir zusammen los laufen. Selbst bei diesem scheiß Wetter bleibt sie treu und brav an meiner Seite. Wir genießen dieses Sauwetter.
1:49 Std. haben wir für die 14,5 km Strecke gebraucht. Nichts berauschendes, aber wir waren unterwegs und ich fühle mich besser. Hoffentlich bleibt es so, das heißt, besser darf es ruhig werden, nur nicht schlechter.
9.05.2005
Wieder nur die kleine Runde. Aber Husten und Schnupfen sind deutlich besser geworden. Ich erwache langsam. Hoffentlich bleibt es so.
08.05.2005
Kleine 2,5 km Runde mit Bonnie.
07.05.2005
Husten und Schnupfen lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Darum um 5:00 Uhr raus an die frische Luft und mit Bonnie die kleine Runde getrabt.
06.05.2005
Nase und Augen laufen, nur ich kriege kaum einen Fuß vor den anderen. Kleine Runde mit Bonnie.
05.05.2005
Zu den Halsschmerzen kommt nun auch noch Husten. Darum wieder nur eine kleine Runde getrabt.
04.05.2005
So kann man sich täuschen. Gestern noch dachte ich, es geht aufwärts. Und heute Nacht bin ich vor Halsschmerzen wach geworden. Konnte kaum einen Ton rausbringen. Erst nachdem ich ordentlich Wasser getrunken habe, konnte ich wieder einigermaßen sprechen. Die Muskelschmerzen sind weg, dafür die Halsschmerzen wieder da.
Abends darum nur eine kleine Runde gelaufen und dafür noch etwas länger gewandert.
03.05.2005
Bei leichten Nieselregen sind Bonnie und ich heute mal wieder zum Mittellandkanal gelaufen. Der Weg durch die duftenden Rapsfelder war ein Genus für die Nase und die Seele. Auch am Kanal und dann im Wald gab es Futter für die Augen und das Herz. Herrlich sattes Grün, zugewachsene Unterholz. Der Frühling, das ist schon eine schöne Jahreszeit, die mich immer wieder verzaubert. So ging auch ein Ruck durch mich hindurch. Die Schmerzen, die ich wieder in der ersten halben Stunde aushalten musste, sie verklangen langsam. Ich lebte mit Bonnie zusammen ganz in der Natur, ging voll in ihr auf. Genüsslich liefen wir weiter. Bonnie war im Kanal schon zweimal geschwommen und selbst hier im Wald ließ sie keinen Bach und keine Pfütze aus. Überall musste sie durch und fröhlich kläffend ihren Übermut kund tun.
Dann wurde unsere fröhliche Stimmung plötzlich kräftig gedämpft. Ca. 2 m neben unserem Wanderweg entdecken wir im tiefen Gras eine Bache. Ein junges Wildschwein. Zerrissen von irgendwelchen Tieren. Ich weiß nicht, ob es von Hunden oder anderen gejagt und zur Strecke gebracht wurde. Es ist einfach nur ein jämmerlicher Anblick.
Traurig laufen wir weiter. Meine Beine, die Muskeln und Sehnen, alles schmerzt wieder. Ich darf nicht stehen bleiben. Dann wieder anlaufen fällt sehr schwer. Aber ich lass mich nicht entmutigen, ich laufe weiter. Die Schmerzen lassen im Laufe der Zeit nach und bald sind sie ganz vergessen.
Ein Gefühl der Freude steigt in mir auf. Ich bin jetzt eine Stunde unterwegs. Es geht relativ gut. Dann treffen wir auf eine große Pfütze. Das Kind in mir erwacht. Wenn ich einen Damm breche, dann läuft sie leer. Ab in den Bach, der neben dem Weg verläuft. Gesagt, getan. Mit dem Hacken breche ich den Damm und freue mich wie ein Kind, als das Wasser Richtung Bach abfließt. Wir verweilen einen Augenblick, genießen das Schauspiel und ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt. Oft bin ich mit Opa Christian hier im Wald herumgestreift. Habe gespielt, dabei die Gegend kennen gelernt und Opa hat mir über die Natur erzählt. Über Tiere, Bäume und Pflanzen.
Die schönen Erinnerungen beflügeln mich. Das Laufen macht wieder richtig Spaß.
Am Grab der Juliane laufen wir vorbei Richtung Rusbend Hafen. Der Holzlagerplatz füllt sich immer mehr. Durch die Meinser Kämpen kommen wir dann an den Mittellandkanal.
Schnell hat Bonnie die ersten Enten entdeckt und jagt sie aus vollen Galopp zurück in das kühle Nass. Auch ihr merke ich die Freude deutlich an.
Die Erinnerung an die vielen Winterläufe hier am Kanal keimt auf. Wie schön ist es doch jetzt. Kein Glatteis, kein kalter Wind. Heute laufe ich in nur im T-Shirt und in kurzer Hose. Die sehr hohe Luftfeuchtigkeit lässt den Schweiß mächtig laufen. Es ist anders, ich will nicht sagen schöner, denn der Winter hat auch was für sich. Aber er war lang, dieser Winter, einfach zu lang für mich.
Vorbei geht es am Spülfeld, das sich immer mehr füllt. Über ein Jahr wird hier schon Schlamm aus dem Mittellandkanal aufgespült.
Langsam werden die Beine schwerer. Aber ich lass mich nicht unterkriegen. Ich versuche das Tempo zu halten und es gelingt mir auch. Als wir dann den Kanal verlassen und wieder ins Dorf eintrudeln, da freue ich mich. Wir sind noch unter 2 Std. und bis zur Haustür rechne ich mir eine Zeit von unter 2:20 Std. aus.
Der Straßenlauf durch das Dorf gibt uns zusätzlich Auftrieb, denn hier treffen wir auf viele Bekannte, die uns auf den letzten Metern noch kräftig anfeuern.
2:18 Std. haben wir für die Strecke gebraucht. Die Bestzeit liegt bei 1:44 Std. und die schlechteste bei 2:29 Std. Da kann ich mit leben.
Jedenfalls hab ich das Gefühl, es geht aufwärts. Warten wir mal ab.
02.05.2005
Mit Bonnie die Runde um das Nammer Lager gelaufen. Start in Lerbeck bei herrlichsten Sommerwetter. An die Hitze muss man sich aber auch erst wieder gewöhnen.
Der gestrige Lauf sitzt noch deutlich in den Beinen. Mir kommt es vor, als ob der "Hammermann" nicht mehr von meiner Seite weichen möchte. Was soll ich da noch machen? Am 9. Mai wird wieder eine Blutanalyse gemacht. Bis dahin muss ich mich einfach gedulden und nur das laufen, was ich kann. Das ist momentan nicht viel.
01.05.2005
Nachmittags: Dieses herrliche Wetter macht mich fast verrückt. Soll ich, oder soll ich nicht laufen. Vernunft vor Gefühl? Ich entscheide mich für Letzteres. Bonnie und ich fahren in den Berg. Bei Opa Walter in Lerbeck starten wir. Der Weg führt uns hoch zum Wasserwerk in Porta. Ich laufe immer ca. 500 m und wandere dann wieder ca. 100 m. So schleichen wir rüber zum Schlangenweg. Die "Gräten" schmerzen immer noch wie zu meinen Laufanfängen. Es ist schon merkwürdig, so zu laufen. Was sind schon 5, 10, oder 15 km ?? Die hab ich sonst vor dem Frühstück gelaufen. Nun kommt es mir wie ein Marathon vor. Aber wir beißen uns durch. Den Schlangenweg verlassen wir um zum "Familienrastplatz Steinkuhle" zu laufen. Dort ist auch gleich "Korfs Quelle", wo Bonnie sich laben kann.
Aber was für ein Anblick offenbart sich uns auch hier am Rastplatz. Der ganze Vorplatz ist aufgewühlt und unpassierbar.
Nicht nur das. Auch die Bänke und Spielgeräte sind zerstört und unbenutzbar. Hier grillt keiner mehr. Armes Deutschland, wie bist du runtergekommen.
Oben an der Quelle hatten wir dann noch ein Treffen mit einem netten älteren Ehepaar, die in Begleitung eines Border Collies waren. Die beiden Tiere vertrugen sich, als ob sie sich schon immer kennen würden. Wir alle unterhielten uns eine Weile und dann liefen wir mit neuer Kraft weiter.
Über den 9. Längengrad kamen wir runter zu Mettwurst Möller. Auf der langen Gefällestrecke trafen wir dabei auf eine Amazone. Sie sah aus wie ein reitender Engel. Wunderbare lange blonde Haare, eine wunderschöne Rüschen Bluse und ein Engel darin mit einer grazilen Haltung. Es war wirklich ein schöner Anblick. Als wir dicht genug aufgelaufen waren und Sie uns bemerkte, fragte ich höflich, ob ich überholen dürfte, oder ob das Pferd vor meiner Bonnie scheuen würde.
Ihr Engelsgesicht strahlte mich an: " Ja, Sie dürfen ruhig überholen. Wir haben auch einen Hund, nur der hat Angst vor Pferden und läuft immer weg. Aber mein Pferd hat keine Angst vor Hunden."
Wir unterhielten uns noch einen kleinen Augenblick und dadurch beflügelt, liefen Bonnie und ich weiter, runter zum Schlangenweg. Ein schönes Erlebnis, schon wieder nette Menschen kennen gelernt. Vor lauter Nachdenken bemerkte ich gar nicht, wie schnell wir wieder unten an "Korfs Quelle" ankamen. Der "Engel" sitzt mir noch im Kopf. Ist es ein Zeichen das es nun wieder aufwärts geht? Mir kommt es fast so vor. Die Beine wurden jedenfalls leichter, freier.
An der Quelle angekommen, nahm Bonnie erst ein ausgiebiges Bad. Ich gönne es Ihr, Sie ist so fröhlich. Fröhlich, da wir wieder länger gelaufen sind? Ich glaube es bald. Denn noch müssen wir ca. 6 km laufen, um wieder am Auto anzukommen. Das heißt, das wir dann ca. 15 km gelaufen sind. Zwar mit Unterbrechungen, aber das ist uns egal. Wir laufen weiter. Hoch zum Hucken und dann runter zum Pilz. Hier treffen wir wieder auf eine Wandertruppe, die wir vor einer Stunde überholt haben. Sie freuen sich, das Bonnie immer noch so kraftvoll läuft und mich den Berg raufzieht. :-)
Um das Nammer Lager herum laufen wir dann weiter bis nach Lerbeck zum Auto. Ein schöner Lauf geht zu Ende. Ich freue mich, das ich es so gut durchgehalten habe. Wenn sich jetzt auch wieder alle Muskeln und Sehnen mit höllischen Schmerzen melden, so war es mir den Lauf wert.
Morgens: Die Schmerzen in den Gelenken, an Sehnen und Bändern, machen das Laufen zur Qual. Darum mit Bonnie nur das Nötigste zur Aufrechterhaltung der Serie gelaufen. Wann wird es wieder besser ? Langsam werde ich ungemütlich.