Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

November

 

30.11.2004
Wie gestern. Ein Einsatz jagt den nächsten. Wieder nur 3 km geschafft. Wieder war es ein Kampf mit Schweini.


29.11.2004
Die Rufbereitschaft hat mich voll im Griff. Es ist so eine Bereitschaft, wie man sie nur alle 2 Jahre ein mal hat. Einsatz nach Einsatz. Die Nächte werden zum Tag. Man findet keine Ruhe. Schläft nur ein kurzes Stündchen, dann reißt einen das Telefon wieder aus dem Schlaf. Irgendwie unerträglich, nicht eine Nacht durchzuschlafen. Das Laufen wird zur Qual, wie ich es bei noch keinem Lauf empfunden habe. Sich aufzuraffen und los zu laufen, das ist fast unmöglich.
So laufen Bonnie und ich nur 3 km um die Streak aufrecht zu erhalten.


28.11.2004

Ganz gemütlich sind Bonnie und ich heute 10 km durchs Dorf und am Kanal entlang getrabt. 71 Minuten haben wir dafür gebraucht. Negativ Rekord. Trotzdem sehr erholsam. Ich glaube, es wird langsam besser.


27.11.2004
Schon über eine Woche plagen mich Nackenverspannungen. Ich kann kaum den Kopf drehen. Dazu kommen jetzt auch noch Halsschmerzen. Deswegen hab ich heute ruhig angehen lassen und bin nur 3 km zur Streak Sicherung gelaufen. Was Bonnie natürlich deutlich missfiel.


26.11.2004
Heute sind wir erst spät zum laufen gekommen. Ich hoffte ja, das sich das Wetter noch bessern würde, aber das hat sich leider nicht bewahrheitet. Schweini forderte mich richtig raus. Aber letztendlich sind Bonnie und ich dann doch durchgestartet. Bei kurz über  0 °C  und heftigen Regen kostete es selbst Bonnie viel Überwindung, mit zu laufen. Aber nach wenigen 100 Metern war alles vergessen und die Lauffreude wuchs immer mehr. Wir trafen unterwegs noch auf 2 Hundeführer / innen und Bonnie fand noch Zeit, ihre Freunde zu begrüßen. Aber dann lief sie doch zügig weiter. Ein uns entgegen kommender Autofahrer lenkte sein Fahrzeug extra durch eine große Pfütze, nur damit wir noch richtig eingesaut wurden. Wenn ich den erwische, dann setzt es Hiebe... Aber der Ärger darüber verflog ganz schnell und wir fanden unseren Rhythmus wieder. Es ist schon immer was Besonderes, bei solch einem Schei... Wetter los zu laufen, aber wenn man erst dabei ist, dann macht es richtig Laune.


25.11.2004
Ulrike musste heute Abend zur Nachuntersuchung beim Unfallarzt erscheinen. Dort haben wir einige Zeit im Wartezimmer vertrödelt und mein Stimmungsbarometer sank mit fortschreitender Zeit immer tiefer. Aber nach 2 Stunden ging es dann wieder Richtung Heimat.
Zu einer ausgiebigen Laufrunde hatte ich nun keinen richtigen Bock mehr, denn dann wäre ich erst um 22:00 Uhr wieder zu Hause. Das ist mir in der Woche aber dann doch zu spät.
Also liefen Bonnie und ich unsere einfache 5 km Dorfrunde. War auch ganz gut so. Denn ich traf Eckhardt, einen Laufkollegen aus uralten Zeiten. Wir hatten uns wieder viel zu berichten und vergaßen darüber fast das Laufen.
Das Gespräch ließ den Frust vergessen und es wurde noch ein schöner Abend.


24.11.2004
Ein herrlicher Tag. Das Wetter kann nicht besser sein. Fast keine Wolken am Himmel, die Temperaturen liegen knapp über 0°C. Ich war früh zu Hause und das mussten Bonnie und ich auch ausnutzen. Also raus in die Natur. Unsere geliebte Kanal und Waldrunde ruft. Sie ist  einfach genial für diese Jahreszeit. Das Gras an den Uferböschungen war nass und grün. In den Pfützen konnte Bonnie sich noch mit Wasser bedienen. Kein Autoverkehr behindert uns. Alles nur für Fußgänger und Radfahrer.
Überhaupt Bonnie: Ich glaube langsam, sie bestimmt mein Training, und sie liegt damit auch genau richtig. Gestern noch war sie nicht zu bändigen. Der Drang nach vorne war einfach riesig und wir liefen doch recht zügig. Heute nun das genaue Gegenteil. Für sie war es wichtiger, zu schnüffeln und Gras zu fressen. Wir Beide passen da auch richtig zusammen. Ich war heute froh, dass sie es nur ruhig angehen ließ.

 

Wir waren kaum im Schaumburger Wald angekommen, da bemerkten wir, das uns  gute Bekannte entgegen kamen. Schade, im Nebel nicht besonders zu erkennen, wie schön die beiden Tierchen auf uns warten. Treu und brav nebeneinander bleiben sie sitzen.
Ein  junger Mann mit zwei Rhodesien Ridgeback Hunden. Diese Tiere sind einfach vorbildlich erzogen. Der junge Mann hat mir schon oft von seinen Hunden erzählt.


Bemerkenswert, wie Er mit den Tieren umgeht. Die Tierchen gehorchen auf jedes Wort, selbst der Rüde reagiert sofort, obwohl Bonnie als Jungfrau vor ihm steht. Egal ob das Herrchen mit Fahrrad fährt oder zu Fuß unterwegs ist. Die beiden Tierchen sind dabei und es ist eine Augenweide, zu sehen, wie sie der leisen Stimme von Herrchen gehorchen. Zum Glück hatte ich meinen Fotoapparat dabei und konnte sie einmal knipsen. Schade, das die Bilder nicht so gut geworden sind. Nächstes mal hab ich den besseren Fotoapparat dabei.


Nachdem die Tierchen sich dann wieder begrüßt und geknuddelt haben, laufen wir weiter. Immer tiefer in den Wald hinein. Der helle Vollmond ist wieder unser Begleiter. Er leuchtet uns lange den Weg aus. Seit ich nicht mehr im Verein bin und mit Bonnie täglich durch die Landschaft laufe, habe ich schon viele nette Menschen kennen gelernt. Unter anderen auch diesen Mann mit den beiden Rhodesien Ridgeback Hunden. Oder den mit dem Husky. Auch ein ganz liebes Tier, das sich richtig mit Bonnie angefreundet hat. Die Liste ist unendlich lang geworden. Blacky, auch ein liebenswerter schwarzer Mischling, immer gut gelaunt. Sie alle aufzuzählen ist wohl doch zu viel.
Wir laufen weiter durch den mittlerweile dunklen Wald. Meine Stirnlampe leuchtet uns den Weg. Die Gedanken kreisen. Bonnie ist ein Teil meine Lebens geworden. Dieses Vertrauen, was sie in mich gesetzt hat, das ist nicht zu überbieten. Sie lebt ja nun tagsüber voll in der Familie, das heißt mindestens 2-5 kleine Kinder im Haushalt, ein großer Hof, den sie bewachen muss, eine nette Border Collie Hündin nebenan, die auch gerne zum Spielen und schmusen kommt. Aber Abends, wenn ich komme, dann ist all das vergessen. Dann ist sie nur noch mein Mädchen. Es zählen nur noch die Kilometer, die vor uns liegen.
Diese Gedanken ziehen an mir vorbei. Ich merke kaum, wie die Zeit vergeht. Schon sind wir wieder am Kanal. Laufen Richtung Heimat. Der Vollmond steht uns nun im Rücken. Sein helles Licht leuchtet uns den Weg. Immer wieder muss ich innehalten. Der wolkenlose Himmel, dieser herrliche Vollmond. Unwillkürlich muss ich an Frau "Werwolf" aus dem Forum denken.
Der Flughafen Hannover liegt nur knapp 60 km von hier entfernt. Die Flugzeuge, die dort gestartet sind, bieten mir hier am Himmel eine herrliches Schauspiel. Wie ein Rastergitter hinterlassen sie die Kondensstreifen am Himmelszelt. Ein toller Anblick. Steil schießen sie in den Himmel und werden immer wieder von anderen gekreuzt. Es scheint alles wie in einem Raster angelegt. Das Bild begeistert mich immer wieder.
Bonnie merkt da nichts von. Sie ist vollkommen mit sich beschäftigt. Zwischendurch wieder in den Kanal springen, dann wieder eine neue Fährte aufnehmen und "immer einen Schritt vor Herrchen sein", das scheint ihr Motto zu sein.
Mit der Zeit sinken die Temperaturen, die Pfützen frieren zu. Es wird Bonnie ihr erster bewusster Winter werden. Sie kommt mit dem dünnen  Eis noch nicht so richtig klar. Die Pfötchen müssen sich da erst dran gewöhnen. Unter ihrem Gewicht zerbricht das Eis sofort und sie kommt an das Wasser. Sie merkt, das es nicht mehr so einfach geht wie sonst. Durch die Pfütze laufen, Wasser aufnehmen, weiterlaufen. Das geht so nicht mehr. Sie schaut mich dabei fragend an. Aber es dauert nicht lange, dann hat sie begriffen, wie es geht.
Nach 2:27 Stunden kommen wir zu Hause an. Bonnie ist dreckig wie ein Wildschwein. Aber auch das ist kein Problem. Während ich mir ein trockenes Hemd anziehe, wartet sie geduldig im Flur. Die Badewanne ist angesagt. Willig lässt sie sich in die Wanne setzen. Mit Hundeschampoo wird sie wieder schön gewaschen. Alles lässt sie problemlos über sich ergehen. Als sie dann aus der Wanne kommt und ich sie richtig abgerubbelt habe, da startet sie eine freudige Runde durch das Haus, begrüßt jeden mir Küsschen und macht sich dann über ihren Fressnapf her. Ich freue mich riesig, eine so treue Begleiterin zu haben.
Während ich hier schreibe, liegt Bonnie nun zu meinen Füßen. Sie schnarcht tief und fest. Hund müsste man sein.


23.11.2004
Was für ein schöner Tag. Kein Regen, öfter mal die Sonne und überpünktlich Feierabend. Das heißt also, sofort ab in die Laufklamotten und raus. Bonnie steht voll auf meiner Seite. So sind wir dann um 16:11 Uhr gestartet. Die 22 km Kanalrunde, wie so oft in diesem Jahr. Ist ja auch das einfachste. Hier können wir gleich zu Hause loslaufen. Zum Berg müssten wir erst 5 km mit dem Auto fahren und dann ist es schon dunkel.
Als wir dann um 17:00 Uhr in den Wald kommen. ist es doch schon ziemlich dunkel. Zum Glück haben wir fast Vollmond, wenig Wolken und daher noch genügend Restlicht. Trotzdem sieht man dann irgendwann in jeden Strauch einen Wanderer oder Läufer , der einen entgegenkommt. Bis man merkt, das es wieder nur eine Täuschung war. Trotzdem kommen uns noch Radfahrer und Läufer entgegen, die man erst im letzten Moment erkennt. Beleuchtung oder Warn Westen sind leider Mangelware. Meine neue Stirnlampe leuchtet uns jedenfalls hervorragend aus und macht uns für alle eindrucksvoll sichtbar.
Wieder am Kanal angekommen. laufen wir zusammen mit einem Binnenschiff. Wir haben das gleiche Tempo. Über 5 km bleiben wir dicht zusammen. Zwischendurch erschrickt  mich immer wieder das gleißende Mondlicht, das zwischen den entlaubten Hecken und Bäumen durchbricht. Immer denke ich, es kommt von hinten ein Radfahrer. Wieder reingefallen. ich bin es , der Mond.
Kurz vor dem Hafen in Beerenbusch ein Schreck. Im Lampenschein liegt ein neuer Laufschuh, dem Anschein nach ein Damen Schuh. Die wildesten Gedanken befallen mich. Der Schuh sieht neu aus, kaum getragen. Frischer Dreck dran. Hoffentlich ist da nichts passiert. Ich leuchte die nähere Umgebung ab, Bonnie läuft unruhig hin und her. Aber wir finden nichts. Außer einer halb vollen Smarties Tüte und weitere Verpackungen von Leckerchen. Über uns kreist ein Hubschrauber mit Suchscheinwerfer, eigentlich nichts Besonderes, da hier in Achum die Hubschrauber stationiert sind. Aber all das zusammen lässt meine Nackenhaare hochstehen. Es mag alles nur ein dummer Zufall sein, aber mich macht es nachdenklich.
Ich bin froh, als wir dann wieder ins Dorf kommen. Die Dorfrunde ist ein Kinderspiel. Nach 2:03 Std. sind wir wieder im Heimathafen. 22 km liegen hinter uns. Ein Lauf durch die Dunkelheit, der zum zügig Laufen animiert hat. Schön und spannend war es. Die Gedanken kreisen noch.


22.11.2004
10 km mit Bonnie bei strömenden Regen und in tiefster Dunkelheit entlang des Mittellandkanals gelaufen. Einfach herrlich, die Natur zu erleben und zu genießen.


21.11.2004
Es wird besser. Heute sind Bonnie und ich die 22 km Kanalrunde gelaufen. Mit vielen Unterbrechungen, während denen sich Bonnie neue Hundebekanntschaften aufbaute. Nach 2:15 Std. waren wir wieder zu

 Hause.
20.11.2004
Wie Gestern, nur das ich heute einen dermaßen verspannten Nacken habe, das ich mich kaum rühren kann.


19.11.2004
So wie am Vortag. Langsam kommt Land in Sicht.


18.11.2004
Wenig Zeit, Weiterbildung in Hameln, zu Hause gibt es viel zu erledigen. Das Laufen muss momentan hinten anstehen. Nur die kleine 3,6 km Dorfrunde gelaufen.


17.11.2004
Mit Bonnie eine Dorfrunde. Wenig Zeit, Job und Familie gehen vor.


16.11.2004
Nur eine Dorfrunde mit Bonnie gelaufen. Schulbank drücken schlaucht doch irgendwie. Die frische Luft fehlt. Aber Spaß macht es trotzdem wieder.


15.11.2004
Gute berufliche Fortbildung in Hameln. Spannendes Thema. Datenbanken, mein Hobby.
Abends dann mit Bonnie 2 Dorfrunden gelaufen und den Tag Revue passieren lassen. Das leben kann so schön sein, man muss es nur akzeptieren, so wie es kommt. Ulrike ihr Schlüsselbeinbruch verheilt auch immer besser, die Bewegung kommt zurück.
Da haben Bonnie und ich die 10 km wieder richtig genossen.


14.11.2004
Zweiter Lauf der Winterlaufserie in Hörkamp - Langenbruch. Ideale Gelegenheit, die neue Stirnlampe ausgiebig zu testen. Also um 4:00 Uhr aufgestanden und um 05:15 Start am Vereinshaus in Hörkamp Langenbruch. Auf dem Weg dorthin setzte Glatteis ein und ich fuhr lieber schön langsam.
-1°C auf der Strecke. Gut eingepackt startete ich. Die Blätter am Boden leuchteten im Licht der Stirnlampe blendend weiß. Erstaunlich viele Käfer und Fliegen nutzten das Licht und begleiteten mich ein Stück des Weges. Nach dem ersten langen Anstieg bog ich links ab zur ehemaligen Radarstation. Ein sehr schlechtes Wegstück mit etlichen riesigen Pfützen zwang mich immer wieder, seitlich vom Weg abzukommen und durch den Wald zu laufen. Die Radarstation tauchte dann plötzlich im Scheinwerferkegel auf. Gespenstische Anlage, alles leer und verlassen. Ich lief um die Station herum und kam dann auf die geteerte Zufahrt zur Radarstation. Hier wurde das Laufen doch angenehmer. Ich brauchte nicht mehr jeden Schritt zu überlegen. Zwei Kilometer lief ich nun abwärts. Dann verließ ich die Straße und begab mich auf einen kaum noch genutzten Weg nach Katrinhagen. Ich musste höllisch aufpassen um nicht im Matsch die Schuhe zu verlieren. Das machte richtig Freude. Solche Strecken liebe ich. So ganz alleine in der Nacht. Die neue Stirnlampe leistete hervorragende Dienste. So kam ich dann bis zur Wassertretstelle in Katrinhagen. Weiter ging es auf einem langen mit vielen Kurven und Winkeln versehenen Waldweg unterhalb des Bückeberges. An der Meinser Brücke kam ich wieder auf die Steinbruchstraße zurück, die auch wieder zur Radarstation führt. Ich lief aber die Straße runter bis zum Gasthaus "Süße Mutter". Auf der Hauptstraße weiter zu den "Napoleons Tannen". Es wurde jetzt deutlich heller und ich konnte die Stirnlampe ausschalten.


Auf dem Wanderweg X11, der nach Bad Nenndorf führt, kamm ich nun auf die ideale Crosstrecke. Sie forderte noch einmal alles von mir. Aber die Umgebung dieses Weges entschädigt für alles. Durch die alten Steinbrüche hindurch komme ich wieder hoch zum "Gasthaus Walter". ( Dort steht auch dieses Tipi ) Durch den noch in Betrieb befindlichen Steinbruch laufe durch und dann links ab Richtung Liekwegen. Am alten Bremsschacht vorbei komme ich dann wieder auf die original Laufstrecke. Vorbei an der Schützenhütte laufe ich wieder einen langen Anstieg hoch. Auf halber Strecke höre ich mächtiges Hufgetrappel. Schon springen die ersten Mufflons über den Weg. Ich bleibe stehen und zähle die Tiere. 30 Stück.  Ein herrlicher Anblick. Hier leben noch viele dieser Tiere in freier Wildbahn. Sie schmücken auch das Wappen des ausrichtenden Vereins. Ich verharre noch einen Augenblick und lasse die Bilder Revue passieren. Wie schön, soetwas zu erleben. Dann trabe ich auf der Laufstrecke weiter. Die letzten Kilometer genieße ich richtig. Nehme auch bewußt etwas Tempo raus. Das Wetter ist so herrlich, die Farbenpracht des Waldes im Herbst hat eine besondere Anziehungskraft. Es macht einfach mächtig Freude, hier zu laufen. Nach 4:12 Std. bin ich wieder am Vereinsheim, wo mich wieder eine hervorragende Kuchentheke dazu verführt, mehr zu futtern, als eigentlich nötig ist.
Zum Abend hin bin ich mit Bonnie dann noch 15 km am Kanal gelaufen. Es lief deutlich runder als heute morgen.


13.11.2004
Heute ist meine neue Stirnlampe geliefert worden. Hatte ich am 11.11.2004 um 22 Uhr bei "Bergzeit" über Internet bestellt. Eine Petzl DUO LED 8. Die mußten wir natürlich gleich im Dunkeln ausprobieren. Einfach genial, kann ich da nur sagen. Als wir am Kanal lang liefen, da waren wir wirklich in ein angenehmes Flutlicht getaucht. Das Umschalten auf Halogen zur Weitsicht, klappt hervorragend. Kein Vergleich zur alten Stirnlampe. Da macht laufen um diese Jahrteszeit richtig Spaß. Morgen früh werde ich damit bei der Winterlaufserie eine Ehrenrunde um 5:00 Uhr starten.


12.11.2004
Letzter Urlaubstag heute. Noch einmal richtig was geschafft, zu Hause. Dann mit Bonnie 10 km am Kanal gelaufen. Kalter, böiger Wind. Nieselregen setzt ein. Bonnie hat den ganzen Tag mit Ronja, der Nachbarshündin, getobt. Sie zeigt nun wenig Lauflust. Eigentlich sollten es ja 22 km werden, aber unter den Umständen reichen die 10 km vollkommen.


11.11.2004
Den ganzen Tag wieder im Garten geschafft. Büsche und Bäume geschnitten, ein letztes mal Rasen gemäht. Die ganze Zeit auf das Laufen gefreut. Dann ging es endlich los.
Bonnie war wie immer begeistert dabei, obwohl sie den ganzen Tag mit dem Nachbarhund bei uns getobt hatte. Als wir losliefen, wurde es schon dunkel. Aber wir haben ja auch die Reservestirnlampe noch dabei, sicher ist sicher. Als wir dann in Cammer in den Wald liefen, da war es so dunkel, das ich die Stirnlampe anschalten musste.  Herrlich, diese Ruhe im Wald. Keine Walker, keine anderen Jogger mehr zu sehen. Die Welt gehört uns ganz alleine. Am Kanal treffen wir dann noch auf insgesamt 2 Angler, die uns erst anhand der leuchtenden Posen auffallen. Da wären wir sonst so dran vorbei gelaufen und hätten sie in der Uferböschung nicht bemerkt. Auf den letzten beiden Kanalkilometern liefen wir in ein so dicke Nebelwand, das ich Bonnie an der Leine schon nicht mehr sehen konnte. So eine Suppe hab ich lange nicht erlebt. Da musste ich das Tempo rausnehmen und die Lampe ausschalten. Unbeschadet erreichten wir das Dorf, wo vom Nebel nichts mehr zu sehen war. Der Herbst ist immer für Überraschungen gut.


10.11.2004
Wieder einer der schönen Lauf Tage. Mit Ulrike geht es langsam aufwärts. Ihr Bewegungsradius wird immer grösser. Bonnie und ich sind heute die 22 km Runde am Kanal gelaufen. Die Bundeswehr machte einen Marsch am Kanal entlang. In Berenbusch haben wir sie überholt. Auf dem Rückweg trafen wir sie dann bei Stromkilometer 107,6 wieder. Dort mussten sie mit Schlauchboot übersetzen und auf der anderen Uferseite das Gelände sichern.32 Jahre ist das her, das ich auch solche Spielchen gemacht habe. Damals in Plön. Alte Erinnerungen werden wach. Lang, lang ist es her. Was hab ich damals das Laufen verflucht. Und heute ist es ein Bestandteil meines Lebens geworden. Wenn mir das damals einer gesagt hätte....


09.11.2004
In strömenden Regen, Finsternis und 4°C Außentemperatur, sind Bonnie und ich heute Abend durch Stadt und Land gelaufen. Irgendwie war es trotz der bekloppten Autofahrer, die uns andauernd blendeten, ein schöner Lauf. 10 km sind wir gelaufen.


08.11.2004
Ich habe mir eine Woche Urlaub genommen. Dann kann ich Ulrike besser unterstützen. Heute Morgen hab ich den Wagen in die Werkstatt gebracht und bin dann von dort 5 km zurück gelaufen.
Danach war ich dann bis zum Einbruch der Dunkelheit im Garten tätig und nun arbeite ich das Lauftagebuch auf.


07.11.2004
Intensive Hausarbeit lag heute an. Ja, selbst am Sonntag finde ich genug Arbeit, die gemacht werden muss, wenn die liebe Frau das gesundheitlich nicht schafft. Da merkt man erst, was eine gesunde Frau die ganze Woche über schafft. Ulrike ist tieftraurig, das sie nicht mehr machen kann. Ich sag ihr, sie soll es als geschenkte Zeit betrachten, damit sie auch mal wieder in Ruhe ein Buch lesen kann. Aber da will sie nichts von hören.
So sind Bonnie und ich trotz herrlichen Herbstwetter nur 5 km gelaufen und haben dann Ulrike getröstet.


06.11.2004
Mein Vater wäre heute 92 Jahre alt geworden. Ihm zu Gedenken sind Bonnie und ich heute 10 km gelaufen.


05.11.2004
Da merkt man erst, was die Frau den ganzen Tag zu Hause schafft, wenn sie gesund ist.
Bonnie und ich haben wieder 10 km gelaufen, aber der Kopf ist nicht frei.


04.11.2004
Ulrike, meine liebste Ehefrau, hat sich ja das Schlüsselbein gebrochen. Nun müssen wir die tägliche Arbeit neu organisieren. Da bleibt eine Menge mehr bei mir hängen. Deswegen werde ich die nächsten Tage nicht viel laufen können. Heute waren es 10 km mit Bonnie.


03.11.2004
Wieder ein herrlicher Herbstabend. Nur schade, das es jetzt so schnell dunkel wird. Aber das hindert Bonnie und mich nicht, durch den Schaumburger Wald zu laufen. Gerade als wir in Berenbusch über die Brücke sind und uns so 100 Meter im Wald befinden, da erbebt die Erde. Ein Rudel ausgewachsener Hirsche kreuzt im Abstand von 20 Metern unseren Weg. Regungslos verharrt Bonnie. Ein Pfötchen angehoben, steht sie da, in Jagdstellung.  Ihr Nackenhaar sträubt sich. 13 Tiere zähle ich und als letztes ein Hirsch mit einem mächtigen Geweih, wie ich es in der Wildnis noch nicht gesehen habe. So schnell wie der Spuk gekommen ist, so schnell ist er auch vorbei. Bonnie zieht an und will dem Rudel folgen. Mit Mühe kann ich sie daran hindern. Es dauert eine ganze Weile, bis sie sich wieder beruhigt hat. Dann laufen wir weiter. Als wir in Cammer die Landstraße erreichen, ist es schon stockdunkel. Auf dem neuen Radweg laufen wir weiter bis zum Stromkilometer 110 am Mittellandkanal. Auf dem Leinpfad sind wir wieder in Sicherheit, hier können wir entspannt weiterlaufen. Es ist immer wieder schön, die beleuchteten Posen der Angler zu sehen. Erst daran sieht man, das man sich wieder einem Angler nähert. Die meisten kennen mich schon und wir grüßen uns freundlich. Gefangen hat bis jetzt noch keiner etwas. Aber das kann ja noch werden.
Herrlich, bei diesen Läufen am Kanal, wenn man fühlt, wie gleichmäßig die Pumpe tuckert, fast wie der Diesel der Binnenschiffe. Nichts belastet, es läuft ruhig und gleichmäßig, kaum eine Schweißperle auf der Stirn. Einfach laufen lassen, im "steady state", im Sauerstoff Gleichgewicht. Es ist wie ein Schweben. So könnte ich unendlich weiter laufen. Aber das geht nicht. Ich hab Rufbereitschaft und darf mich nicht zu weit von zu Hause entfernen.


02.11.2004

Wenig Zeit, darum mit Bonnie nur eine 5 km Runde durch das Dorf. Ulrike fühlt Besserung mit ihrem Schlüsselbein Bruch.


01.11.2004
Ein herrlicher Herbstabend. Mit Bonnie 17 km durch den Schaumburger Wald und am Mittellandkanal entlang. Bonnie hat sich aufdringlichen Hunden gegenüber vorbildlich verhalten. Ich muss mich wundern, wie viele Hundebesitzer mit ihren Tieren trotz tiefer Dunkelheit noch in der Natur unterwegs sind.