31.08.2004
Ich freue mich schon auf das Wochenende. Da findet der 1. Hamelner Rattenfänger Landschaftslauf statt. Da auch ich dabei sein darf, ist jetzt natürlich nicht mehr an gaaaanz lange Läufe zu denken. Aufrechterhaltung des Streak ist angesagt. Mit 8 km am Mittellandkanal und Dorf ist mir das mit Bonnie auch wieder gelungen. Außerdem ist der Computer wieder repariert und nun muss ich erst einmal Datenpflege betreiben.
30.08.2004
Am 400. Streaktag sind Bonnie und ich ganz genüsslich zum Mittellandkanal und zurück durch das Dorf gelaufen. Unterwegs überraschte uns wieder ein kräftiger Regenschauer, aber wir sind ja nicht aus Zucker. Kein Hundebesitzer mit seinem Tier begegnete uns, kein Läufer, keine Läuferin. Sind wohl alle nur bei schönen Wetter unterwegs.
Das hätte ich vorher nicht gedacht, das ich einmal 400 Tage hintereinander laufe. Ohne irgend welche größeren Verletzungen oder Krankheiten. Das heißt auch 400 Tage immer im Einsatz für die Firma, ohne Krankheit. Ob die Chefs so etwas wohl bemerken? Für mich ein Beweis, wie wichtig Bewegung im richtigen Maß ist.
29.08.2004
Nachdem Schumacher vorzeitig Weltmeister geworden ist und die Handballer immerhin Silber bei Olympia gewonnen haben, wollte ich auch mal wieder etwas mehr machen. :-)
Also lief ich mit Bonnie eine Kanalrunde. Die 22 km Strecke über Rusbend Hafen. Bonnie gab von Anfang an das Tempo an. Sie war echt gut drauf und mir machte es auch Spaß. Der Sturz von Gestern ist fast vergessen. Lediglich die Schulter schmerzt noch an der Stelle, wo das Schulterblatt schon einmal gebrochen war. Egal, nur die Harten kommen in´n Garten. Also laufen, so wie es aus dem Lauf heraus Spaß macht. Und Bonnie steigt drauf ein. Keine Rücksicht auf fremde Hunde. Sie will einfach nur laufen. Mir soll es recht sein. Ich überlege unterwegs, was ich noch anstellen kann, um mehr km zu schruppen. Dann kommt die Idee. Ich hab ja noch ein stilles Verpflegungslager im Wald, auf der Fürstenroute. Die Bananen dort sind wohl schon vergammelt. Aber die Literflasche Wasser, die kann ich noch abholen. Da beschließe ich hinzulaufen, wenn ich Bonnie zu Hause abgeliefert habe. Nach 1:55 Std. trudeln wir zu Hause ein. Ich ziehe ein trockenes Hemd an und dann geht es los auf die zweite Runde. Es ist jetzt kurz vor 20:00 Uhr. Bonnie ist zwar beleidigt, das ich sie nicht noch einmal mitnehme. Das wäre für sie noch zu viel. Tut mir für sie auch Leid, aber die Vernunft siegt.
Als ich dann hinter dem Sperrtor am Mittellandkanal in den Schaumburger Wald laufe, kommt mir eine Gruppe Radfahrer entgegen. Darunter auch Wilfried, ein Freund aus Kleinenbremer Zeiten. Kurze Begrüßung und ohne Aufenthalt geht es weiter. Hier im tiefen Wald ist es doch schon recht dunkel. Die Stirnlampe brauche ich noch nicht. Als ich dann an den Mittellandkanal zurück komme, freue ich mich, das es hier doch noch deutlich heller ist als im Wald. Bei Stromkilometer 110 verlasse ich den Kanal kurz, um an das stille Verpflegungslager zu gelangen. Siehe da, es ist noch alles vorhanden. Nichts wurde von anderen gefunden. Ich bin froh, das ich das Wasser habe. Denn mittlerweile habe ich gute 37 km gelaufen und nur zu Hause gerade ein Glas Wasser getrunken, als ich Bonnie ablieferte. Da kam der Drink doch gerade richtig.
Zurück an den Kanal gelaufen. Nun war es aber doch besser die Stirnlampe anzumachen, denn ich hatte keine Lust über irgend einen Stein oder Stock zu stolpern. Nach weiteren 3 km kam ich dann im Hafen in Berenbusch an. Dort lagen einige Binnenschiffe und ich freute mich, das es mir bis hier noch so gut ging. Bis km 105 musste ich noch auf dem Kanal bleiben, bevor ich wieder in Richtung Dorf abbog. Die Ehrenrunde durch das Dorf habe ich richtig genossen, denn mir fehlte nichts, ich war noch Top fit. In der Gaststätte meines Freundes herrschte Hochbetrieb, was mich für ihn freute. Die Bekannten winkten und grüßten, als sie mich zum zweiten mal dort heute vorbei laufen sahen und Rudi, der Rauhaar Dackel war sauer, das Bonnie diesmal nicht dabei war. Nach 2:01 Std. hatte ich diese zweite Runde beendet und mir kam es nicht so vor, als ob ich weit über 40 km gelaufen hätte. Täglich laufen trainiert doch irgendwie anders.
28.08.2004
Die Grafikarte hat sich in Schall und Rauch aufgelöst. Darum musste ich erst den alten Rechner wieder auf die Sprünge helfen.
Dann ging es mit Bonnie zum Kanal. Es lief von Anfang an super. Unterwegs trafen wir viele Bekannte mit ihren Hunden und kamen immer wieder in kurze Gespräche. So merkten wir gar nicht, wie die Zeit verging. Im Schaumburger Wald angekommen, zog es Bonnie zu einer riesigen Pfütze hin, die sie unbedingt durchqueren musste. Ich lief zu dicht an den Seitenrand und rutschte in dem Matsch aus. Dabei machte ich eine Bruchlandung, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe. Als ich mich dann wieder aufrappeln wollte, da tat mir so das Becken weh, das ich dachte ich wäre gevierteilt. Unter höllischen Schmerzen schaffte ich es aber, wieder auf die Beine zu kommen. Bonnie war ganz verstört stehen geblieben und schmuste sich nun dicht an mich ran. Sie merkte wohl, das es mir nicht so gut ging. Nach einigen Minuten ließen die Schmerzen etwas nach. Mühsam zog ich mein Taschentuch aus dem Gürtel und tauchte es in die Pfütze ein um mir damit die Matsch verschmierten Glieder zu säubern. Gottseidank hatte ich keine offenen Stellen und so konnte ich mich einigermaßen säubern.
Dann versuchten wir wieder in den Laufhrythmus zu kommen. Die Schmerzen waren echt unangenehm. Es war ein Gefühl. als sei mein Becken auseinander gerissen. Aber je mehr Meter wir liefen, um so besser wurde es. Die letzten Kilometer wurden dann ganz schön lang. Aber die Schmerzen ließen auch deutlich nach. Nach 2:16 Std. kamen wir zu Hause an.
Nun bin ich mal gespannt, was die alten Knochen morgen früh sagen. Jetzt fühle ich mich jedenfalls wie der alte Opa:-)
27.08.2004
Mit Bonnie die 22 km Kanalrunde gelaufen. Scheiß Wetter. Was soll´s. Da muss man durch.
Nichts Besonderes unterwegs.
26.08.2004
Um 18:45 Uhr bin ich mit Bonnie zur Kanalrunde nach Rusbend gestartet. Am Himmel zogen dunkle Wolken auf und wir mussten mit Regen rechnen. Nicht nur das es doch deutlich kühler geworden ist, nein dazu gesellte sich dann auch bald ein Regen, der mal kam und mal wieder ging. Ich war froh, das ich mir ein Funktionsunterhemd mit langen Ärmeln angezogen hatte. So konnte ich nach Gefühl die Ärmel aufkrempeln oder runterziehen. Das war dann doch so hin und wieder nötig. Aber man merkt nun auch deutlich, das der Sommer zu Ende geht. Denn um 20:30 Uhr wurde es im Wald doch schon ziemlich dunkel. Auch als wir wieder am Kanal waren, so gegen 20:45 Uhr, da war die Dunkelheit doch schon mächtig fortgeschritten. Nach 22 km und 2:05 Std. waren wir dann wieder zu Hause. Selbst der kleine Spitz, der Bonnie noch kurz vor der Haustür beißen wollte, konnte unsere gute Laune nicht verderben. Außerdem hatte er gegen Bonnies Reaktionszeit nichts gegenzusetzen und verschwand dann ruck zuck.
25.08.2004
Treppentraining war heute angesagt. Fünf mal die 1000m Strecke mit 127 HM und zum Schluss die 158 Treppenstufen. Da war das jeweilige Runterlaufen eine richtige Erholung. Das war Bergtraining, wie es hier wohl nicht besser geht.
24.08.2004
Heute Vormittag war ich noch von Muskelschmerzen und Wadenkrämpfen geplagt. Das änderte sich aber gegen Mittag. Ich weiß nicht wieso, aber als es anfing zu regnen, da ging es mir auch immer besser. Ob die Hitze der letzten Wochen mich so ausgepowert hat? Ich weiß es nicht, kommt mir aber so vor .Denn zum Feierabend hin wurde mein Verlangen, im Regen durch den Berg zu laufen, immer größer.
Also dann kaum zu Hause, umgezogen und mit Bonnie nach Lerbeck gefahren. Bei Opa Walter ging es in den Berg. Wir waren kaum am Wasserwerk angekommen, als leichter Regen einsetzte. Wir fanden es einfach herrlich. Auf dem XW Wanderweg liefen wir nun weiter. Vorbei an Korfs Quelle, dem Familienrastplatz Steinkuhle bis zur Kreuzung mit der Pferdebahn. Der Regen prasselte jetzt auf uns runter, aber das störte uns in keiner Weise. Im Gegenteil, er machte das Geläuf auf der Pferdecrosstrecke richtig schön modderig und glitschig. Das war eine Freude. Stellenweise sackte ich knöcheltief in den Matsch, das es mir fast die Schuhe auszog. Nach ca. 1 1/2 km endete dieses schöne Wegstück auf der Straße nach Wanderers Ruh. An der Baustelle der neuen Autobahnbrücke vorbei kamen wir dann wieder auf den XW Wanderweg.
Leider waren wir 10 Minuten zu früh, denn sonst wären wir wohl auf die Laufkollegen vom ehemaligen Verein getroffen. Egal, nun setzte ein Gewitter ein. Es wurde zusehends dunkler. In den Hohlwegen hätte ich fast schon eine Stirnlampe gebrauchen können. Über uns grollte der Donner und hin und wieder zuckten die Blitze. Richtig romantisch. So macht Laufen Spaß. Bonnie ließ sich davon nicht beirren und lief schön ihren Streifen. Mit dem Vorgänger "Stups" hätte ich es nicht so einfach gehabt. Aber auch die Tiere sind gottseidank jedes anders. Als wir dann an der Schutzhütte "Pilz" ankamen, konnten wir uns überlegen, direkt zum Auto oder noch um das "Nammer Lager". Aber es lief so gut, ich fühlte nur ein leichtes Zwicken in den Waden, und ich nahm den längeren Weg.
Pitschenass und dreckig bis an die Haarspitzen, kamen wir dann nach 2:06 Std. am Auto an. War das ein schöner Lauf. Mal sehen, was der Rücken morgen dazu sagt.
23.08.2004
Der Chiropraktiker ist doch durch nichts zu ersetzen. Ich war noch nicht aus der Praxis raus, da waren die Schmerzen und der Druck im Brustkorb schon fast vollständig vergessen. Danke an Ihn. Er hat mir schon oft geholfen.
Frohgemut bin ich dann heute Nachmittag mit Bonnie nach Lerbeck gefahren. Wir liefen hoch zum Wasserwerk und dann um das Nammer Lager. Die Atemprobleme und der Druck im Brustkorb sind wie weggeblasen. Trotzdem haben wir es erst ruhig angehen lassen.
Es geht wieder aufwärts.
22.08.2004
Ein scheiß Tag. In Schenefeld läuft der 24 Std. Lauf und ich sitze hier zu Hause. Hatte mich so darauf gefreut, auch weil ich dort einige Forum Teilnehmer persönlich hätte kennenlernen können. Aber nein, der Hexenschuss zwischen den Schulterblättern macht alles zunichte. Es ist zum Heulen.
Ein Trost, das ich heute Abend mit Bonnie schon wieder 8 km laufen konnte. Zwar langsam und bedächtig, aber es ging. Morgen fahr ich noch einmal zum Chiropraktiker. Denn ich vermute, das ich mir wieder einen Wirbel blockiert oder eine Rippe ausgehakt habe. Da hab ich ja öfter Probleme mit. Dann wird es wohl wieder werden.
21.08.2004
Abends mit Bonnie eine 4 km Dorfrunde in 28:22 Minuten getrabt. Die Spritze hilft ein wenig. Montag geh ich gleich zum Chiropraktiker, der hilft mir immer am Besten.
Der T-Online Server läuft wieder und ich kann endlich wieder auf meine Homepage zugreifen.
Heute Morgen kam ich kaum aus dem Bett. Hexenschuss zwischen den Schulterblättern, das ich kaum atmen konnte.
Schenefeld adé. Langsam hab ich das Gefühl, ich darf mich nicht zu keinem Lauf vor anmelden sondern muss einfach hinfahren, wenn der Lauf statt findet. Schon beim Rennsteiglauf hatte ich Probleme mit den Ohren, was sich dann als Mittelohrentzündung rausstellte und nun dieses wieder.
20.08.2004
Heut mussich ohne Bonnie laufen. Eine Wespe hat sie in das Pfötchen gestochen. Ich habe das Gefühl, ich bekomme eine Bronchitis.
19.08.2004
Mit Bonnie die 8 km Runde am Kanal. Irgendwie klappt es mit der Luft nicht.
18.08.2004
Mit Bonnie die 8 km Runde am Kanal.
17.08.2004
Mit Bonnie die 8 km Runde am Kanal.
16.08.2004
Die Tasse Kaffee und das Toastbrot waren wohl nicht geeignet, um danach zu laufen. Aber es schmeckt so gut und wenn man Hunger drauf hat, soll man es ja essen. Das passiert mir jedenfalls nicht wieder. Denn ein Sodbrennen erster Klasse begleitete mich heute beim Kanallauf mit Bonnie. Ich musste sogar stellenweise gehen, solche Schmerzen waren das. Aber trotzdem sehe ich noch eine gute Seite an diesen Lauf. Wir trafen auf etliche Hunde (Führerinnen und Führer), und ich war froh, wenn ich dann eine kurze Klön Pause einlegen konnte.
Bonnie benahm sich dabei immer vorbildlich und ich war richtig stolz auf sie. Nach unendlich langen 52 Minuten hatten wir dann unsere 8 km Strecke beendet und ich war froh, wieder zu Hause zu sein, um etwas gegen dieses fürchterliche Sodbrennen zu unternehmen.
15.08.2004
Abends: Mit Bonnie Richtung Kanal. Ich war mir nicht sicher, was heute noch drin liegt. Erst mal an testen. Am Sperrtor angekommen, sind wir nach kurzer Überlegung weiter gelaufen Richtung Rusbend Hafen. Mal sehen, wie es geht. Und es lief immer besser. Also wieder die 22 km Runde unter die Hufe genommen. Nach den super Läufen dieses Wochenendes wurde es ein schöner Abschluss. Die Spritzigkeit war zwar nicht vorhanden, aber der Wille und die Freude auch an diesem Lauf, die war da. Eigentlich müsste ich in der Form fit sein für den 24 Std. Lauf in Schenefeld am nächsten Wochenende.
Morgens: Lauf zum Hohenstein. Bericht hier
14.08.2004
Lauf von Fischbeck nach und um Hameln. Bericht hier
13.08.2004
Mit Bonnie wieder eine 8 km Runde am Kanal gelaufen. War ein schöner Lauf mit tollen Begegnungen ( für Bonnie ) und Bonnie hat sich vorbildlich benommen. Ich war richtig stolz auf sie.
Morgen früh treffe ich mich mit Davor Bendin, um die VL-Strecke des neuen Weserbergland Ultras in Teilen abzulaufen. Da freu ich mich schon drauf.
12.08.2004
Eine Gewitterfront nähert sich. Der Himmel wird pechschwarz. Und ich habe den letzten Abend Bereitschaft. Erfahrungsgemäß muss ich mit Störungen rechnen, wenn es gewittert. Bei Spannungsabfall geht viele Elektronik auf Störung, und dann muss ich los. Also warte ich erst das Gewitter ab. Gegen 21:30 ist dann alles vergessen und Bonnie und ich traben los.
Der Weg führt uns zum Kanal. Es ist schon ziemlich dunkel, aber wir kennen den Weg ja im Schlaf. Die großen Pfützen unterwegs sind für Bonnie das ideale Spielfeld. Keine ist ihr zu groß oder zu tief, sie muss überall durch. Und das mit recht flotten Tempo. Die etwas kühlere Luft tut uns Beiden doch recht gut.
Am Kanal angekommen muss Bonnie erst einmal schwimmen. Dann geht es mit richtig Tempo den Leinpfad entlang. Keine Enten in Sich, die unser Tempo ausbremsen, weil Bonnie sie erst ins Wasser jagen muss. Also immer zügig weiter. Zu schnell erreichen wir die Brücke, wo es wieder ins Dorf geht. Bonnie nimmt ein letztes Bad und dann runter ins Dorf.
Nach 44:04 Minuten sind wir schon wieder zu Hause. Acht Kilometer sind wir gelaufen. Diese Woche war bis jetzt eine Regenerationswoche. Nächste Woche folgt ein Höhepunkt mit dem 24 Stunden Lauf in Schenefeld.
11.08.2004
Ein fast normaler Lauf Tag. Fast. Zuerst, als Bonnie und ich losliefen, da war uns irgendwie nach gemütlichen Zockellauf. Aber schon nach einem Kilometer wurde unser Tempo immer schneller. Ich bremste dann das Tempo ein. Aber warum, nur um gemütlich zu laufen? Da kamen mir mit einem mal Gedanken nach Intervallen. Mal so richtig 100 m bis Anschlag. Also los. Bonnie nahm das Tempo sofort auf und zog mit. Die Pumpe kam auf Touren und nach ca. 100 m liefen wir aus. Bonnie sprang in den Kanal ( die glückliche ) und mir klabasterte die Pumpe. Aber es machte Spaß. Dann nach entsprechender Kreislauf Beruhigung wieder das gleiche Spiel. Wieder zog Bonnie super mit. Es war herrlich. Als ob uns Engel auf ihren Flügeln trugen. So kann laufen auch Spaß machen. Das wiederholten wir noch 8 mal. Dann kamen wir zum Ende der Kanalstrecke. Von links kamen am Kanaldamm ein Bernhard Sennen Hund und ein Mischling, der aussah wie Stups. Wir hatten schon öfter die Bekanntschaft mit den Tieren gemacht. Freudestrahlend sprangen sie in den Kanal und balgten sich. Dann kamen Herrchen und Frauchen langsam hinterher dem Damm hoch. Wie klönten ein wenig und da gesellte sich Blacky und sein Frauchen auch noch dazu. Vielleicht könnte man ja einen privaten Hundetreff aufmachen. Jedenfalls ist es herrlich zu sehen, wenn sich die Tiere so stressfrei begegnen und zusammen spielen. Da könnten sich einige Menschen ein Scheibe von abschneiden.
Ich sagte ja schon, ein "fast" normaler Lauf Tag. Denn als die Tiere sich ausgetobt hatten und jeder wieder seines Weges zog, da kam ich zurück ins Dorf. Kurz vor der Gaststätte, die ein befreundetes Ehepaar bewirtschaftet, kam mir ein blutüberströmter Mensch entgegen. "Schau, was die gemacht haben", murmelte er. Ich begriff gar nicht so schnell, was passiert war. Ich glaubte, er hätte sich beim Arbeiten verletzt. Aber nein. Die Gäste im Biergarten und der Wirt hatten nun auch mitbekommen, das hier etwas passiert war. Sie kümmerten sich um den Verletzten. Der stammelte immer wieder von Messerstecherei. Daraufhin rief man den Notarzt und die Polizei.
Der Verletzte wurde "Erst Versorgt" durch den Wirt. Dann liefen Bonnie und ich weiter. Es waren ja genug Helfer vor Ort.
Ein beklemmendes Gefühl blieb zurück. Wie können Menschen sich so etwas antun. Was gehört dazu, bis man einen anderen so verletzt.
Ich danke jeden Tag, das ich bisher so gut durch das Leben gekommen bin. Hoffentlich bleibt es so.
10.08.2004
Rufbereitschaft, nicht nur dienstlich, auch bei den Enkelkindern. Da wird die Zeit zum Laufen knapp. Trotzdem hat es noch für eine acht km Runde am Kanal gereicht. Ich betrachte die Bereitschaftswochen als Regenerationswochen. Der Körper dankt es mir schon.Eine Woche ist ja auch schnell rum.
09.08.2004
Mit Bonnie Kanalrunde gelaufen. Der Tempolauf von gestern sitzt doch noch in den Knochen. Darum ließen wir es ruhig angehen. 8 km Runde in 48:14 Minuten. Außerdem wird es doch wieder schwüler und das behagt uns gar nicht.
08.08.2004 Abends
Bonnie gab natürlich keine Ruhe, da ich ja ohne sie gelaufen war. Klar, das sie auch zu ihrem Recht kommt. Da sind wir dann auch heute Abend noch am Mittellankanal gelaufen. Es war immer noch ziemlich warm, trotzdem trafen wir heute viele Läufer und Läuferinnen. Darunter auch Gela , meine Friseuse, mit einer Freundin und ihren Hunden. Wir erzählten uns ein wenig. Gela läuft nach einer schweren Beinverletzung wieder.
Dann liefen wir weiter. Bonnie musste zwischendurch natürlich wieder viel schwimmen und genoss es sichtlich.
Nach 14 km und 1:31 Std. waren wir wieder zu Hause. 36 km bin ich heute gelaufen und trotz der Wärme war es Klasse.
08.08.2004 Mittags
Das war ein Lauf. Heute Mittag überkam es mich einfach wieder so. Super Wetter, 30°C und ein guter Wind. Ideales Laufwetter. Und ich hatte richtig Bock auf Tempo zu laufen. 11:42 Uhr lief ich los, diesmal ohne Bonnie. Sie ist dafür heute Abend noch dran.
Schon auf den ersten Kilometern merkte ich, das heute richtig was drin liegt. Nach 15 Minuten war ich schon am Sperrtor, trotz langer Rampe über die Eisenbahnbrücke in Beerenbusch.
Ich hatte nichts zu trinken mit genommen. Bis 25 km brauche ich auch bei diesem Wetter nichts trinken. Wollte ja auch nicht unnütze Gewicht mitschleppen.
Hier am Kanal konnte ich immer im Schatten der großen Hecken und Büsche laufen, der Wind kam vom Süden und war sehr angenehm.
Bereits nach 44:12 Minuten war ich auf der Brücke in Meinser Kämpen angekommen. Genau dort sind es 9 Kilometer. Für mich schon ein gutes Tempo, da ich sonst ja fast nur im Ultra Schlappschritt laufe.
Nun ging es in den Wald und ich hoffte, das es dort noch etwas kühler würde. Aber weit gefehlt. Der Weg führt in nördliche Richtung, der Wind kommt von Süden. Beide hatten wir das gleiche Tempo und so merkte ich vom Wind nichts mehr. Das zeigte dann auch wenig später der Pulsmesser. Die Frequenz stieg auf gute 180 Schläge, bei 190 max. Aber das super Gefühl dabei, mir fehlte nichts. Die Beine wurden nicht müde. Es machte mir nichts aus, im Gegenteil, die Freude, das ich so schön lief, verlieh mir Flügel. Die nächsten 7 km schaffte ich in 33:23 Minuten.
Dann kam ich wieder nach einem großen Bogen an den Kanal und bekam auch wieder deutlich den Wind zu spüren. Das verlieh mir noch einmal Kraft und nach 1:44:38 Std. kam ich dann freudestrahlend zu Hause an. Obwohl, ich muss ganz schön platt ausgesehen haben, denn mein Enkel Malte hat mich kaum erkannt und wollte nicht mal auf meinen Arm.
07.08.2004
Urlaub zu Ende und wieder Bereitschaft. Das heißt. ich kann nicht weit von zu Hause entfernt laufen. Also Dorfrunden. 18 km kamen dabei raus, dann musste ich leider in einen Einsatz. 1:36 Std. war unsere Zeit. Stopp und Go im Stadtverkehr, macht nicht wirklich Spaß, wenn man so von der Natur verwöhnt ist wie wir.
05.08.und 06.08.2004
Angeregt durch die Diskussion in einem Laufforum, wo es um Nachtläufe ging, wollte ich auch einmal versuchen, gegen meine Gewohnheit zu laufen. Als Strecke hatte ich mir die Fürstenroute ausgesucht, die auch ziemlich nahe an meiner Haustür vorbei führt. Ich kannte die Strecke schon fast komplett, aber wenn, dann wollte ich sie auch einmal zusammenhängend laufen, ein Weg ist 55 km lang. Also startete ich Donnerstagabend um 23 Uhr, sonst laufe ich immer erst so um 02:00 – 03:00 Uhr los.
Das Wetter sah gut aus. Aber schon nach knapp einem Kilometer war ich pitsche nass vom Schweiß. Es war eine unheimliche Schwüle. Da ahnte ich schon, dass es heute nicht leicht wird.
Als ich am Mittellandkanal ankomme, da spiegelt sich der Mond in der Wasseroberfläche. Nicht der Hauch einer Welle ist zu sehen. Kein Luftzug rührt sich. Eine große schwarze Wolke schiebt sich vor den Mond und es wird zusehends dunkler.
Nach knapp 500 Meter am Kanal laufe ich in den Schaumburger Wald. Es nützt nichts, ich muss die Stirnlampe anschalten. Erst so sehe ich, wo ich hin trete.
Zum Glück kenne ich mich hier auch prima aus. Es ist kein Neuland. Diese Wege bin ich schon oft gelaufen.
Die Luft bekommt mir immer schlechter. Der Schaumburger Wald ist fast schon ein Sumpfgebiet. So feucht ist es hier.
Aber ich trabe weiter. Am Grab der Juliane vorbei und dann nach wenigen hundert Metern links ab. Hier bin ich dann auch mitten in Wald. Die Wege sind aber gut laufbar und ich kenne mich immer noch sehr gut aus.
Kurz nach Mitternacht erreiche ich dann Schloss Baum. Hier geht es ein kurzes Stück an einer Kreisstrasse entlang und dann verschwinde ich wieder im Wald.
Immer wieder laufe ich in Nebelfelder rein. Im Strahl der Stirnlampe sieht das immer etwas gespenstisch aus.
Das werden jetzt 10 lange einsame Kilometer durch den tiefsten Wald. Keine Hauptstrasse, die ich queren muss, nur dunkler Wald. Ich habe meinen Walkman dabei und natürlich meinen Lieblingssender NDR 1 an. Die Kopfhörer neben die Ohrmuscheln gesetzt, damit ich auch die Umwelt noch höre.
So schleppe ich mich dahin. Es ist irgendwie nicht mein Tag. Ob es an der Tageszeit liegt oder an der hohen Luftfeuchtigkeit. Ich rätsele noch daran.
Endlich ist der Wald durchquert und in Niedernwöhren beschließe ich, nicht weiter bis Steinhude zu laufen. Das wäre nur Quälerei und würde nichts bringen, außer vielleicht eine mentale Überlastung und Frust. Der wahre Meister zeigt sich in der Enthaltsamkeit.
Am Mittellandkanal laufe ich nun zurück. Der Weg wird ätzend lang, der Schritt immer langsamer. Ich bin froh, als ich die Lichter des Hafens in Rusbend sehe.
Dort beobachte ich wieder ein neues Schauspiel. Zahlreiche Fledermäuse schwirren hier um die Straßenlaternen. Erstaunlich, wie wendig und flink diese Tiere sind.
Jetzt muss ich aber noch ein 6 km lange Kanaletappe und dann meine Dorfrunde schaffen.
Also alle Kraft und Konzentration zusammen reißen, und weiter geht’s.
Der Mond leuchtet den Weg aus, die Stirnlampe brauche ich schon lange nicht mehr.
Als ich den Kanal verlasse, da hab ich meinen Trinkrucksack schon fast leer getrunken. Und das auf so einer „kurzen“ Strecke. Es ist einfach zu schwül, das Wasser läuft so an mir runter und ich habe keine trockene Stelle mehr am Körper.
So, nun nur noch die Dorfrunde und dann drei Kreuze machen, wenn ich wieder zu Hause bin.
Als ich unseren Dorfbrunnen am Christian Kipp Platz passiere, sitzen dort noch etliche junge Leute und feiern ausgelassen diese Sommernacht. Sie begrüßen mich mit Applaus und Hurra Rufen. Ich freue mich, dass sie so friedlich sind und nicht stänkern.
Jetzt noch zwei Kilometer und ich habe es endlich geschafft.
Ca. 35 Kilometer liegen hinter mir. Ein Lauf über zwei Streak Tage. Knapp über 4 Stunden Laufzeit durch die Nacht. Ein Erlebnis allemal.
Fazit: Trotz allen war es ein schöner Lauf. Auch wenn ich das Ziel nicht erreicht habe. Aber es kommen auch wieder bessere Tage. Das Laufen zu dieser Uhrzeit sollte ich wirklich einmal versuchen zu trainieren. Wenn ich dann nicht die Kurve kriege, bleibe ich bei meiner gewohnten Startzeit um 3 Uhr.
04.08.2004
Mit Bonnie eine 8 km Kanalrunde. Es ist ganz schön warm geworden. Aber mehr Zeit haben wir heute nicht.
03.08.2004
Wieder ein schöner Laufabend. Es ist schon erstaunlich, wie viele Radfahrer und Läufer, die uns am Kanal begegnen, uns schon mit Namen anreden. In den letzten Wochen haben wir viele neue Gesichter kennengelernt. Auch ein schöner Aspekt des Laufens. Es sind ja auch meist Gleichgesinnte, wenn sie auch ihr Hobby mit dem Fahrrad oder den Inline-Skatern ausüben. Aber man respektiert sich und grüßt freundlich.
Bonnie und ich sind erst um 19:30 Uhr los gelaufen. Es war auch da noch ziemlich warm. Aber spätestens im Schaumburger Wald, da war es einfach super. Für unsere 22 km Runde brauchten wir heute 2:05:35 Std. Vom langen Lauf am Samstag war nichts mehr zu merken. Das zeigt mir immer wieder, wie wichtig es ist, für sich und nicht für irgend welche Zeiten zu laufen. Mit der Form könnte ich jeden Tag einen Marathon laufen und so hab ich mir das Laufen immer gewünscht. So kann ich Land und Leute erkunden, laufen wann immer und wo immer ich will. Das macht einfach Freude. Und wenn dann Bonnie auch am gleichen Strang zieht, dann ist es noch schöner.
02.08.2004
Heute ist mehr oder weniger Ruhetag angesagt. Das missfiel Bonnie deutlich, aber ich musste mich einfach vom Verstand her ausbremsen. Die 22 km Runde lockte zwar mächtig, aber ich war eisern. Acht Kilometer und kein bisschen mehr. Die liefen wir dann auch am Kanal entlang in lockeren 51 Minuten. Morgen wird es dann wieder mehr.
01.08.2004
Als ich heute Morgen aus den Federn kroch und auf die Füße kam, da merkte ich meine Knöchel deutlich. Der gestrige Lauf hat seine Spuren hinterlassen. Ich fühlte mich wie ein alter Mann. Aber es dauerte gar nicht lange, da waren die Knöchel auf Betriebstemperatur
und ich spürte sie gar nicht mehr. Das gefiel mir dann auch sehr gut. So schmiedete ich schon wieder Pläne für heute Abend.
Zu fortgeschrittener Stunde schaute Bonnie immer öfter bei mir rein und gab mir auf ihre Art Zeichen. Sie buckte an meinen Beinen um dann entzückt ihren Kopf nach hinten zu werfen. Ihr Pfötchen tatzte meine Oberschenkel. Klares Zeichen, sie forderte ihr Recht, schließlich war sie gestern nicht gelaufen.
Um 18:16 Uhr drückte ich die Stoppuhr. Es ging los. Bonnie war nicht zu bremsen und zog gleich an wie verrückt. Aber als sie die richtige Fährte gefunden hat, wird auch sie ruhiger. Gott sei Dank, denn Tempo laufen, da hatte ich heute keinen Bock drauf. Ein bisschen fühlte ich nämlich noch die gestrigen Kilometer.
Als wir am Sperrtor ankamen waren die Beine wieder locker und ich entschloss mich, doch noch die 22 km Runde zu laufen. Am flachen Leinpfad kein Problem.
Langsam fielen wir in einen gleichmäßigen Trott. Bonnie ging ab und zu in Wasser. Bei mir festigten sich immer mehr die Eindrücke des gestrigen Laufes. Mich erstaunte, dass ich keinerlei Blasen, Scheuerstellen oder Muskelschmerzen hatte. Selbst das bisschen Verpflegung unterwegs hatte vollkommen genügt.
Zwischen den Bäumen am Leinpfad hatte man heute einen tollen Blick zu den Bergen. Gestern war ich auf der gegenüber liegenden Bergseite gelaufen. Für mich in teilweise unbekannten Gelände.
Da kamen wieder die Gedanken, als ich am Flugplatz in Rinteln merkte, das ich falsch geleitet war. Da spielte ich mit dem Gedanken, einfach nach Eisbergen und dann über den Berg nach Hause zu laufen. Aber dann hätte ich mein Ziel nicht erreicht. Dann der Lichtblick, als ich die Straße neben dem Campingplatz „Doktorsee“ als die wieder erkannte, die zum Flugplatz führte. Wo ich mich dann entschloss wieder zum Flugplatz zu laufen, und dort dann die andere Richtung einzuschlagen.
Der „Eisenhammer“, ein Zeugnis der Geschichte. Auch diese Bilder vom aufgestauten Wasser und den alten Maschinen. Das war beeindruckend.
Dann diese herrlichen Strassen und Wege, die nach Uchtdorf, Osserbeeke und „Unterer Eisenhammer“ führten. Diese Bilder haben sich fest eingeprägt.
Dann das Gut Exten mit seinen Scheunen und der alten Kirche.
All diese Bilder standen mir immer wieder vor Augen. So bemerkte ich gar nicht wie die Zeit verging, und das wir plötzlich schon im Schaumburger Wald waren.
Die Kühle hier im Wald war doch deutlich angenehmer, als die pralle Sonne am Kanal.
So liefen wir frohgemut weiter.
Es war ein super Lauf Wochenende. Viel Neues gesehen und viel erlebt. Läuferherz, was willst du mehr.
Tief in mir hat sich schon festgesetzt, dass unser neues Laufrevier nach Rinteln und in das Extertal verlegt wird. Dort gibt es für uns noch viele neue Wege zu erkunden.
Nach 22 km kamen Bonnie und ich mit einer Zeit von 2:19 Std. wieder zu Hause an. Deutlich von der Bestzeit entfernt, aber mit vielen neuen Laufideen und Motivation genug für die nächsten Läufe.