Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Februar



29.02.2004
Als ich heute morgen aus dem Bett krabbelte, dachte ich eigentlich, der Muskelkater müsse mich fest im Griff haben. Aber nichts dergleichen. Der Marathon von gestern war gar nicht zu merken. Juhu. Meine Ernährung und das Training mit täglich Laufen, zeigen echte Erfolge. Das gibt Mut für die Zukunft.
Also raus. Der Berg ruft schon wieder. Bonnie ins Auto und ab nach Kleinenbremen. Vom Sportplatz aus laufen wir die Crossrunde rechts rum und dann über den Portaweg zu meiner Lieblings Crosstrecke, dem Pferdeparcours. Hatten wir hier noch knöcheltiefen Schnee, so änderte sich das schlagartig, als wir zur Südseite wechselten. Dort war so gut wie kein Schnee mehr. Dafür war es richtig schön schlammig. Das gefiel mir doch deutlich besser als die festgetretene Schneedecke. Kurz vor Mettwurst Möller liefen wir den steilen Anstieg zum Portaweg hoch. Hier hatten Pferde 20-30 cm tiefe Eintritte hinterlassen. Bonnie suchte sich den bequemsten Weg, ich konnte mich nicht bremsen und musste durch den Matsch. War das herrlich. Kurz vor dem Portaweg trafen wir noch auf zwei Spaziergänger, die freundlich grüßten und meine Bonnie erst kraulen mussten. Dann schlitterten wir auf der festgetrampelten Schneedecke weiter Richtung Crosstrecke. Auch sie wurde mühelos durchlaufen. Läuferherz, was willst Du mehr. Nach dem gestrigen extrem Marathon heute schon wieder ohne Schwierigkeiten laufen, das gefällt mir.




27.02.2004

Um 21:00 Uhr bin ich mit Bonnie eine Dorfrunde gelaufen. Morgen ist Bad Salzuflen Marathon, da wollen wir heute nicht mehr zu viel machen.


26.02.2004
Mit Bonnie zusammen bin ich heute 3 Dorfrunden zu je 5 km gelaufen. Stellenweise war es noch recht glatt. Am Besten konnte man dort laufen, wo der Schnee nicht weggeräumt war. Als wir gegen 20:00 Uhr starteten hatten wir 0°C und die Luft war klar. In der 2. Runde liefen wir gerade auf der Bachstraße lang, als ich mich plötzlich in mein Teenager Alter versetzt sah. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen. Was ich hier sah, das erlebte ich an fast genau der selben Stelle vor 36 Jahren.
Auf dem Bürgersteig standen fünf jugendliche, "Männer" im Alter von ca. 14-16 Jahren. Und oben, im 2. Obergeschoß, da saß ein junges "Burgfräulein" auf der Fensterbank. Die Jungens unten provozierten sie. Sie wollten Ihr Alter wissen. "Genau in einer Woche werde ich 16 Jahre", hörte ich das Mädel rufen. Die Jungens freuten sich, das das Mädel sich so einfach aushorchen ließ. Jeder "Mann" gab sein Bestes, um dem Mädel zu imponieren. Einer bot eine Flasche Bier, wenn sie jetzt runter käme. Der andere wollte mit Ihr spazieren gehen.
Ich grinste innerlich in mich rein. Nur ein paar Häuser weiter, beim ehemaligen Klempner Koch, da wohnten damals, vor 36 Jahren Irmgard und Marianne. Manche Stunde haben Horst H. und ich dort auf dem Bürgersteig gestanden und versucht, die Zwillinge für uns zu gewinnen.
Was wohl aus den beiden geworden ist. Ich hab sie schon über 30 Jahre nicht mehr gesehen. Selbst Horst, der nur 2 Häuser neben mir wohnte,  hab ich ganz aus den Augen verloren. Seid gegrüßt, wenn ihr dies mal lesen solltet. Denkt an die schöne Zeit.
Wenn man mit offenen Augen durch die Welt läuft, dann wird Laufen niemals langweilig. Selbst bei so trüben Wetter nicht.


25.02.2004
Es hat Schneeregen gegeben. Der Boden ist gefroren. Das Laufen ist heute Abend eine gefährliche Angelegenheit. Das Laufen über die abgesenkten Hofeinfahrten ist besonders gefährlich Zwei mal bin ich ganz kurz vor einem Sturz hergekommen. Darum belass ich es bei einer Dorfrunde. Schließlich will ich am Wochenende Marathon in Bad Salzuflen laufen. Darum nur 5 km, denn die Gesundheit geht vor.


24.02.2004
Lauftreff im Verein. Da ich Bereitschaft habe, kann ich mich nicht groß vom Einsatzwagen entfernen. So bleiben mir die Runden auf dem Sportplatz, denn um 18:30 Uhr ist es schon zu dunkel, um mit den Laufkollegen im Berg zu laufen. Lothar ist wieder mein treuer Begleiter, damit ich nicht so alleine durch die Welt zockele. Nach ca. 10 Runden kommt Peter hinzu. Er musste auch länger arbeiten und gesellte sich nun zu uns, um einige Runden mit uns zu laufen. Als erstes gratulierten wir ihm, denn er hat bei der Winterlaufserie in Hamm in seiner Altersklasse den 1. Platz gemacht. Super, Peter.
Nach einigen Runden verabschiedete er sich von uns, um noch etwas Tempo zu machen. Wir beide liefen unser gleichmäßiges Tempo weiter, denn am Sonnabend ist Wettkampf in Bad Salzuflen. Da wollen wir uns nicht jetzt schon platt laufen.
Lothar steigt dann nach 26 Runden aus, ich mache noch vier weitere, damit ich nicht diese Schnapszahl von 3333 km in 212 Lauftagen stehen habe. So werden es dann am Ende  3335 km.
Auf dem Rückweg setzt leichter Schneefall ein. Ich fürchte, der Frühling lässt doch noch auf sich warten.


23.02.2004
Nichts Besonderes. Bonnie ist wieder richtig fit, ich auch. Erkältung ist vergessen. Mit Bonnie bin ich 2 Dorfrunden gelaufen. 10 km. Die Mondsichel und der Abendstern leuchteten unseren Weg aus. Bei -2°C war es ein recht angenehmes Laufen. Die Straßen waren leer.
Am Wochenende findet in Bad Salzuflen der Marathonlauf statt. Ich freu mich drauf, da auch viele Fories aus Laufen-aktuell  dabei sein werden.


22.02.2004
Vorletzter Lauf der Winterlaufserie 2003/2004 in Hörkamp Langenbruch. Ich hatte mich ja gestern mit Lothar zum heutigen Lauf verabredet. Pünktlich 5 Minuten vor der Zeit war Lothar da.
Das Wetter ist ideal zum Laufen. Keine Wolke am Himmel. Temperaturen knapp unter 0°C.
Lothar fühlte sich heute nicht ganz wohl. Gestern klagte er auch schon, das er so schnell friert. Also beschlossen wir, kein Tempo zu laufen, sondern schön locker zu traben.
Gleich vom Start weg geht es erst einmal 20 Minuten nur bergauf. Gar nicht so einfach, wenn man kalt erwischt wird. Aber wir schafften das mit Bravour und dann ging es ja erst einmal mit nur ganz leichter Steigung zur Kreuzung , wo sich die 10 km Laufstrecke von der 20er trennt.


Danach geht es lange nur leicht abwärts. Hier kann man es locker angehen lassen und Kraft nachtanken. 1:09 Std. waren wir unterwegs, als wir den entferntesten Punkt der Laufstrecke an Brand´s Hof erreichten. Damit hatten wir auch den härtesten Teil der Strecke erreicht. Denn nun geht es lange, lange nur bergauf. Wer hier keine Reserven mehr hat, der ist verraten und verkauft. Manch einer wandert hier nur noch.
Aber wir beide hatten uns ja gut eingeteilt, so war es für uns zwar anstrengend, aber bis oben hin liefen wir durch. Null Problemo.


Das alte Forsthaus "Halt"


Am Forsthaus Halt wartete dann noch ein giftiger Anstieg, aber auch der konnte uns nicht platt machen. Von hier bis zum Sportplatz war es dann nur noch ein lockeres Auslaufen. Fast nur bergab.
1:53 Std. waren wir unterwegs. Ein Lauf in schöner Landschaft und mit besten Laufwetter. Was will man mehr. So fängt der Sonntag super an.
Bei leckeren Kaffee und Kuchen trafen wir noch Heinz Wecke und Rolf Kirsten. Nach einer halben Stunde gemütlichen Beisammensein fuhren wir dann nach Hause.


19:15 Uhr
Bonnie ist den ganzen Tag beschwerdefrei draußen rum gelaufen. Jetzt kommt sie aber immer öfter zu mir und bettelt um LaufeinheitenJ. Sie kann mich leicht überzeugen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Haushaltsvorstand bekommen wir grünes Licht. Nichts wie los.
Mit Leuchthalsband für Bonnie und Stirnlampe für mich geht es auf die langsam unbeliebt werdende Dorfrunde. Die längste Zeit hat es gedauert, dann sind wir wieder abends im Berg. Aber heute laufen wir Runden. Bereits nach der ersten Runde springt Bonnies Begeisterung auch auf mich über. Diese Lebensfreude, die aus dem jungen Tier kommt, die macht mir das Laufen leicht. Wir beide schweben einfach über den Bürgersteig, wir merken gar nicht, wie die Zeit vergeht. Am Ende zwingt uns die Vernunft, nach Erkältung ( bei mir ) und Fußbeschwerden (bei Bonnie) , nach 10 km aufzuhören.
Vom Gefühl her hätte ich bestimmt noch weiterlaufen können. Aber was hat Oma immer gesagt?  Alles was man übertreibt, verwandelt sich in Traurigkeit. Diesen Schuh wollen wir uns jedenfalls nicht anziehen. Morgen ist ja schließlich auch noch ein Tag.


21.02.2004
Lauftreff im Verein. Start 14:30 Uhr. Da ich gestern nur mit Mühe meinen Streak einhalten konnte, wollte ich es heute besser machen.
Und mein km Pensum muss mal wieder etwas auf Vordermann gebracht werden. Die Erkältung hat die Leistung doch ganz schön nach unten gedrückt.
Da ich ja noch bis nächsten Freitag Bereitschaft habe, konnte ich nur unsere allerseits geliebte und gleichzeitig gehasste „2450m lange Crosstrecke“ laufen. Von ihr könnte ich jederzeit flugs zum Einsatzwagen laufen und losbrausen. Aber das blieb mir heute erspart.
Wir starteten in einer zwangslosen Gruppe, die sich dann aber doch schnell auflöste. Jeder versuchte sein Tempo zu laufen. Aber wer nur 3 oder 4 Runden laufen will, der kann ja auch ruhig Gas geben.
So blieben denn nach 2 Runden nur Lothar und ich wieder zusammen auf der Strecke. Wir verabredeten uns für morgen zur Winterlaufserie, wo wir dann wieder eine gemeinsame große Runde laufen wollen.
Nach 4 Runden verabschiedete Lothar sich und ich war wieder der einsame Langstreckenläufer. Nicht schlimm, mein Walkman mit meinem Heimatsender wurde angeworfen und weiter ging es.
Herrlich schönes Winterwetter brachte mein Läuferherz so richtig ins Schwärmen. Die fleißigen Holzbauern grüßten nach jeder Runde freundlich und fragten, wie oft ich denn wohl noch vorbei laufen würde.
Mittlerweile war ich schon fast 2 Std. unterwegs. Die ersten Strecken Läufer kamen schon zurück und gingen duschen. Ich lief fröhlich und munter weiter. Es ist schön, ein Langstreckenläufer zu sein.
2001 war dies die Crossmeisterstrecke. Auf dem Bild Ralf Burzlaff, der ein tolles Rennen lief.


Bei der vorletzten Runde sah ich schon keinen PKW mehr auf dem Parkplatz. Alle hatten sich bereits heimwärts begeben. Aber ich lief weiter. Ich genoss die einsetzende Dämmerung und wurde immer glücklicher. Kein Telefonanruf, der mich zum Einsatz rief. Ich durfte laufen.
Nach 2:40 Std. verließ ich die Crosstrecke und lief dann auf der Aschenbahn aus.
Dieser Lauf war wie Balsam auf die von der Erkältung geplagte Läuferseele.

Person: Rainer Lohstroh
Übung: Crossrunden
Datum: 21.02.2004
Startzeit:           14:29:56.0
Endzeit:            17:17:35.2
Gesamtzeit:      2:47:39.2
Num    Zwischenzeit    Anmerkungen
1.        0:16:51.7         1. Cross-Runde
2.        0:33:35.8         2. Cross-Runde
3.        0:51:12.7         3. Cross-Runde
4.        1:08:19.4         4. Cross-Runde
5.        1:23:47.5         5. Cross-Runde
6.        1:39:34.5         6. Cross-Runde
7.        1:55:10.2         7. Cross-Runde
8.        2:10:32.7         8. Cross-Runde
9.        2:25:44.7         9. Cross-Runde
10.       2:40:52.2         10. Cross-Runde
11.       2:47:23.7         2,5 Bahnrunden



20.02.2004

Mal wieder Bereitschaft. Gerade als ich mit Bonnie laufen will, klingelt das Telefon. Bonnie springt von ihrem Sofa und verstaucht sich den Fuß. Nichts geht mehr. Der Anruf natürlich eine Störmeldung. 23:30 Uhr war ich wieder zu Hause. Trotzdem bin ich dann noch eine Runde mit 5 km gelaufen.
Bonnies Fuß ist schon besser geworden, aber trotzdem geht es Morgen erst einmal zum Tierarzt. Irgend wie sitzt der Wurm überall drin. Aber es kann ja nur besser werden:-)



 19.02.2004
Um 15:30  hab ich Feierabend gemacht. Herrlich klares Wetter, um 1°C, kaum Wolken am Himmel. Welchen Läufer kann das noch halten. Mich nicht. Ab in den Berg.
Vom Sportplatz in Kleinenbremen aus lief ich Richtung Portaweg. Von dort aus an „Wandrers Ruh“ vorbei, weiter auf dem Portaweg zum Klippenturm. Dort machte ich dann die acht um die „Lange Wand“. Herrlich schöne Steigungen mit einem bezaubernden Blick in das Wese Tal. Glutrot die Sonne am Himmel und dunkelrote Wolken ,die gegen gegen die Bergrücken eine wunderschöne Ansicht boten. So etwas sieht man nicht täglich.
Auf dem Rückweg nahm ich noch eine Ehrenrunde auf unserer Crosstrecke mit und kam so an ca. 20 km Laufstrecke.
Die Form steigt nach der Erkältung doch schnell wieder an. Das stimmt mich alles ganz zufrieden.


18.02.2004
Um 20:20 Uhr ging es los. Bonnie war wieder nicht zu bremsen und kläffte auf den ersten 100 m vor Freude jeden Regentropfen an. Stellenweise mischte sich Schneeregen und Graupel dazwischen, Windböen kamen auf. Halt ein ungemütliches Wetter. Aber das hindert uns ja nicht am Laufen. Wir sind schlimmeres gewohnt.
Es wird Zeit, das wir auch Abends wieder im Berg laufen können. Diese Dorfrunden machen mich langsam kirre. Dazu die verrückten Autofahrer, die durch die Ortschaft rücksichtslos mit Fernlicht brettern. 30 km Zonen interessieren die gar nicht. Rechts vor Links. Uninteressant, Hauptsache Heizen.
Alles in allen ein Trainingslauf, den man schnell vergisst. Nichts Besonderes. Am Wochenende werde ich die Streckenlänge wieder steigern.


17.02.2004
Wie immer Dienstags um 18:30 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Laufen. Wie immer bilden sich die verschiedensten Gruppen. Wie immer bleiben wir diejenigen, die lang und langsam laufen. Heute sind das nur Lothar und ich. Eigentlich schade. Denn wir beide kommen gleich ins Schwärmen. Die guten alten Zeiten sind heute das Thema. Erinnerungen werden aufgefrischt, die guten alten Zeiten heraufbeschworen.
Kurzum, wir merken gar nicht, wie die Zeit und die Kilometer vergehen. Schade, das nur wir beide diese Strecke laufen und uns niemand sonst zuhört. Gerade diese langen langsamen Läufe sind doch eigentlich das Salz in der Suppe. Denken wir jedenfalls.
Als wir oben am Sportplatz wieder ankommen, ist Lothar ganz erfreut. Der letzte wirklich starke Anstieg, den ist er nämlich durchgelaufen. Da, wo er vor 14 Tagen zum Schluss gewandert ist, dort ist er heute locker hochgelaufen. Sein toller Trainingserfolg. Für mich nach der Erkältung der letzten Tage auch ein entspannter, zufriedener Lauf.
Danke Lothar, freue mich schon auf Sonntag, wenn wir zusammen die Bergkette laufen.


16.02.2004

Das Wetter ist heute Abend ganz angenehm mit  +3°C und ohne Regen. Bonnie weicht mir schon die ganze Zeit seit ich zu Hause bin nicht von der Seite, also los jetzt. Eine große Runde um das Dorf. Unterwegs sind wir auf viele andere Hundebesitzer getroffen. Bonnie hat sich jedes mal vorbildlich verhalten, was man von manch anderen Hund, dem wir begegnet sind, nicht sagen konnte. Bis zur Hälfte der Strecke war es noch leichte Quälerei für mich, aber dann lief es wie geschmiert. Morgen Abend werde ich wohl wieder zum Training im Verein fahren und die "Bückeburg" Runde laufen.    Auf dem Bild spielt Bonnie mit ihrer Schwester. Phil freut sich, da sind auf einmal zwei Bonnies.

15.02.2004

Heute Mittag bin ich seit Langen das 1. Mal wieder im Berg gelaufen.
Eine Erkältung mit Ohrenschmerzen und Schnupfen hatte mich ausgebremst.
Aber die 15 km durch das Wesergebirge in langsamen Tempo haben mir
wieder das Gefühl gegeben, es geht aufwärts.
Am Abend hat Bonnie mich 2 Runden durchs Dorf geführt. 10 km, die uns Beiden richtig gut getan haben. Die 15 km Berglauf hab ich überhaupt nicht gemerkt.