Wesergebirgsläufer
Neuauflage 2024

Erster 12 Std. Helenensee Ultra Marathon 


28.07.2012


Ein wunderschöner, liebevoll von Carsten und Familie ausgerichteter 12 Stunden Lauf, liegt hinter mir. Mir war gar nicht mehr bewusst, welche eine Perle sich hier abseits der Straße befindet.


Mehrere kleine Teiche prägen diesen Campingplatz, alle zum Baden frei gegeben. Ein Paradies für Eltern und Kinder.



Dadurch ergibt sich ein etwas eckiger Kurs auf dem man den Campingplatz umrundet und durchquert. Alles zusammen läuft man 2,01 km pro Runde.
Pünktlich erschienen die Läufer. Für mich endlich mal die Gelegenheit Max, den Barfuß Läufer persönlich kennen zu lernen. Im Internet kommunizieren wir über sieben Jahre miteinander, und nun treffen wir uns zum ersten Mal persönlich. Eine herzliche Umarmung und Schulterklopfen. Laufen verbindet, führt Freunde zusammen.
Auch die anderen Teilnehmer begrüßen sich und uns nicht minder herzlich. Ein schöner Tag nimmt seinen Anfang.



Der Verpflegungsstand am Start und Ziel, alles was das Läuferherz begehrt. Verhungern und verdursten brauch hier keiner.
Selbst der Wettergott ist uns wohlgesonnen. Außer ein paar kleinen Schauern am Anfang haben wir ideales Laufwetter.
Pünktlich um 08:30 Uhr starten wir dann. Zusammen laufen wir die erste Runde und Carsten macht uns mit den Gegebenheiten bekannt. Die Strecke ist super ausgeschildert, aber das erfreulichste:  Es gibt drei blitzsaubere Toilettenanlagen auf den 2,01 km langen Kurs und ebenso blitzsaubere Duschen. Das soll mal einer toppen.
Noch sieht man nicht viele der Camper, aber die, die wir treffen, begegnen uns alle freundlich und wünschen uns viel Spaß. Verstanden, was wir hier machen, haben sie aber noch nicht. Das zeigen die ungläubigen Fragen, ob wir einen Marathon laufen wollen. Wenn wir dann antworten, nein, wir wollen zwölf Stunden laufen, dann glauben sie uns nicht.
Nachdem wir dann zum ersten Mal an den Verpflegungsposten kamen, zog sich das Teilnehmerfeld auseinander. Die einen wollten schnell die ersten fünfzig Kilometer zurücklegen, die anderen halt ganz gemütlich einfach nur zwölf Stunden laufen. So hat jeder seine eigene Vorstellung.
Aber am schönsten war es, wie sich die Kinder freuten und wie eifrig sie mitliefen.  Besonders Svenja muß ich da erwähnen. Die Augen funkelten vor Ehrgeiz, ich glaube sie hat sich für heute richtig was vorgenommen.
Aber auch die vielen Kinder an der Strecke, die neugierig wurden, weil wir immer wieder an ihren Spielplätzen vorbei liefen. Sie liefen freudig mit uns einige Meter, fragten uns aus, warum wir das machen, und dann liefen sie zurück zum Spielen. Die meisten  barfuß.
Aber da ist einer, der läuft Barfuß mit. Max trabt neben uns her, obwohl der Weg gesplittet ist, er läuft barfuß. Da komme ich doch ins grübeln, das so etwas möglich ist. Aber die Kinder machen es uns ja auch vor, sie sind den ganzen Tag in Barfuß unterwegs.



Max nach 42,195 km. Deutlich zu erkennen sein Wahrzeichen, der rot lackierte große Zeh.
So drehen wir Runde um Runde, immer in abwechselnder Begleitung. Langeweile kommt nicht auf. Die Camper erwachen und sitzen vor den Zelten und Wohnwagen. Einige feuern uns aufmunternd an, andere staunen nur, dass wir so oft an ihren Plätzen vorbei laufen.

Gegen 13:45 ist es dann so weit. Helmut ist der erste, der die Marathonstrecke hinter sich hat. Glückwunsch zu der Leistung. Aber seine Frau sitzt ihm dicht auf den Fersen.
Pech hat Christoph. Lange ist es mit seinem Knie gut gegangen, aber ausgerechnet heute fängt es wieder an zu Zicken, was letztendlich zu seinem Rennabbruch führt. Lina, seine Tochter, und Beppo haben ihn bis zum Halbmarathon treu begleitet, aber dann war leider Schluß. Gute Besserung von hier aus. Vielleicht sehen wir uns hier ja im Oktober wieder.
Carsten und ich laufen die ganze Zeit zusammen. Mit wechselnder Begleitung und bei guten Gesprächen. Max gibt uns viele gute Ratschläge für unsere orthopädischen Alltagsbeschwerden und über das Leben und Laufen. Der Gesprächsstoff geht nicht aus.
Mittlerweile hat Martina auch den Marathon geschafft und es dauert nicht mehr lange, dann hat Helmut die fünfzig Kilometer voll. Das Ehepaar ist eine Bereicherung für uns alle. Ihre Freude und Spaßigkeit bringt uns immer wieder zum Lachen und schmunzeln.